Freiherr von Schlicht auf der Kabarettbühne:

„Ein Tisch – ein Stuhl – etwas Licht – – – Freiherr von Schlicht”.


Belege für die Verbindung zum Kabarett
Dresdner Nachrichten
07.03.1900
Abendausgabe
Litterarische Gesellschaft, Vortragsabend
Montag, 12. März
Saal des Bürgerkasinos
Karl Söhle und Freiherr v.Schlicht lesen aus eigenen Werken.
„Berliner Tageblatt”
6.1.-18.1.1901
Humoristischer Abend
17.1.1901
Vortragszyklus des Vereins „Berliner Presse”
2.Abend: Humoristischer Abend
„Neueste Nachrichten”, Dresden
9.Juni 1901
Buntes Theater „Ueberbrettl” Ernst v. Wolzogens „Buntes Theater” —
Gastspiel im Central-Theater 4. - 13.6.1901
13.Nov. 1901 Hamburg Literarische Gesellschaft — Vortragsabend
7.Nov.1902 Köln Literarische Gesellschaft — Vortragsabend
26.Dez. 1906 Singakademie, Berlin Lesung in der Singakademie
20.Jan. 1907 Brünn Lesung in der „Neuen Akademischen”
3.Febr. 1907 Lustiger Karnevalsabend
Berlin, Beethovensaal
Marcell Salzer liest die besten Stücke seines Repertoires.
Frhr.v.Schlicht: „Meiers Urlaub”
14.Febr. 1907 Lustiger Karnevalsabend
Berlin, Beethovensaal
Marcell Salzer liest die besten Stücke seines Repertoires.
Frhr.v.Schlicht: „Meiers Urlaub”
„Neue Hamburger Zeitung”
20.10.1907
21.Okt. 1907
Konzerthaus Hamburg
Humoristischer Vortragsabend
1.Jan. 1908 Mittwoch, 1.Jan., 8 Uhr, Aula: Lustiger Neujahrsabend
Marcell Salzer
Völlig neues heiteres Programm.
u.a.: Frhr. v.Schlicht
1. und 5.Jan. 1908
„Berliner Tageblatt”
Sonntag, 5.Jan. 1908,
Klindworth-Scharwenka-Saal, Berlin
Lustiger Abend mit Betty Will und Frhr.v.Schlicht
7.Jan. 1908
„Berliner Tageblatt”
Sonntag, 5.Jan. 1908,
Klindworth-Scharwenka-Saal, Berlin
Frau Betty Will, die bekannte Gesangs- und Klavierhumoristin, gab gestern im Klindworth-Scharwenka-Saal einen populären Abend, der dem Publikum viel Freude und Erheiterung brachte. . . . Ihr Partner war Freiherr v. Schlicht, der mit Jovialität mehrere seiner lustigen Militärgeschichten vorlas und die gewohnte starke Wirkung erzielte.

19.Jan. 1908
„Das Programm”
Nr. 302/303
Folies Bergères, Berlin
16. – 31.Jan. 1908
Olive Lenton - Australian songs and dances, Farfala - Chant. excentr.,
Antoinette Vallier - Vortragssoubrette, Freiherr von Schlicht,
Mlle. Sybille d'Artois - Chanteuse à vois,
Dora Castella - Vortragskünstlerin am Flügel,
Maria la Bella - Etoile espagnole avec son danseur,
Rita Tanca, Mila Barry, Albert Kühne in seinem Repertoire.
6.Febr. 1908
Neues Wiener Tagblatt
„Die Hölle” (Freiherr v. Schlicht in der „Hölle”.) Das Theater und Cabaret „Die Hölle” wird seinem Publikum einen interessanten Gast bieten. Der Direktion ist es gelungen, Freiherrn v. Schlicht (Grafen Wolf-Baudissin) für ein kurzes Gastspiel zu gewinnen. Freiherr v. Schlicht hat sich bekanntlich durch seine im Deutschen Volkstheater mit großem Erfolge aufgeführten Lustspiele „Im bunten Rock” und „Liebesmanöver” sowie durch seine bekannten Militärromane einen geachteten literarischen Namen erworben. Bei seinem Debut als Cabaretier, das kürzlich in Berlin stattfand, hat er großen Erfolg errungen. Das Gastspiel des Freiherrn v. Schlicht, der eigene, bisher unveröffentlichte Dichtungen vortragen wird, beginnt am 1.März.

20.Febr. 1908
„Hamburger Fremdenblatt”
Sonnabend, 22.2.1908, Concerthaus Hamburg Humoristischer Vortrag
25. - 27. Feb. 1908
„Casseler Tageblatt”

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„Bunte Abende”
im Hotel Monopol

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Dr. Heinz Caspary (Conferencier und Sänger zur Laute), Loulou Duplessis (Brettl-Diva), Wilhelm von Klein-Frank (Lyrischer Sänger), Carmen de Rothschild (Pariser Sängerin), Willy Timme (Rezitator), Ella Reno (Vortragskünstlerin), Ehrenfried Lange (Geigen-Künstler), Ottilie Rath (Solo-Schauspielerin), Harry Branden (Der Komponist am Flügel), Bernhard Lanke (Violoncello-Künstler).
1. bis 14. März 1908
„Neues Wiener Tagblatt”
„Die Hölle”, Wien
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„Neues Wiener Tagblatt” 13.3.1908
mit Frhr. v. Schlicht
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„Neues Wiener Tagblatt” 14.3.1908
ohne Frhr. v. Schlicht

„Neues Wiener Tagblatt” vom 1.März 1908:

(„Die Hölle.”) Freiherr v. Schlicht (Wolf Graf Baudissin) liest von heute ab im Cabarett „Hölle” eigene Dichtungen. Man muß ihn nicht vostellen; alle Freunde der Literatur schätzen ihn als Romanschriftsteller und werden nun wohl gern auch seine persönliche Bekanntschaft machen. Gestern Nachmittags debütierte er vor einem geladenen Publikum mit dem Vortrage von Militärhumoresken und Militärsatiren und gewann die Anwesenden durch die so gar nicht prätentiöse Art, wie er seine Skizzen halb plauderte, halb las; trotz des etwas harten Klanges seiner Sprache, seine norddeutsche Heimat kündend, kam er rasch in Kontakt mit den Hörern, die ihm ehrlichen, rauschenden Beifall zollten. Es ist scharfe Kost, die er bietet. Ein weiter Weg dehnt sich von Hackländer zu Schlicht, von der harmlosen, gefälligen Liebenswürdigkeit zur schneidigen, realistischen, ironisierenden Methode. Dasselbe Milieu, und ganz anders gesehen und dargestellt! Die Leute von Anno dazumal waren wirklich gutmütiger als die Menschen von heute; der Humor der modernen Schriftsteller kennt nicht die berühmte Träne im Auge, er spricht mit zusammengekniffenen Lippen oder mit einer forschen rücksichtslosen Energie. Die liebevolle Kleinmalerei fehlt vollständig; in rasch gezogenen großen Linien und mit starken Punkten zeichnet der neueste Cabarettier die Profile der Menschen und die Szenen, die er vorführt; nicht nur die Themen der Skizzen, auch die Manier fesselt die Aufmerksamkeit.

Ihn unterstützt auch der künstlerische Rahmen seiner Vorträe, das brillante Ensemble der Kräfte, die in der „Hölle” auftreten. Lucie König hat eine ganze Reihe neuer guter Chansons, ihr, um einen Satz aus einem ihrer Liedchen zu zitieren, „auf den frischen, jungen Leib geschrieben”. Sie ist natürlich lieb und graziös; die ganze anheimelnde Verve der Jugend tritt mit ihr auf die Szene; man wollte sie gestern gar nicht enden lassen. Beste Qualitäten besitzt Theo Körner, eine angenehme und tragende Stimme, gute Mimik und Geschmack im Kostüm; er weiß, was das Cabarett verlangt und bietet es elegant; er gefiel und mit ihm die Lieder, die er sang, die ein junger Komponist von starkem, originellem Talent, Bruno Granichstätten, vertont hat. Mela Mars kam gestern seriöser als sonst; sie kann, was sie will, sie besitzt eine verblüffende Sicherheit, sie übt eine zwingende Macht auf das Publikum aus; sie ist in ihrer Art die Vollendung; man kann sich nicht vorstellen, daß man müde werden könnte, ihr zuzuhören; ihr Können ist so reich facettiert, daß es immer neue Lichteffekte produziert. Auch Rudolf Oesterreicher hat im Cabarett Wurzelerde gefunden; er entwickelt sich in diesem aparten Genre; er sucht immer Neues und bringt es auch. Den Anfang der gestrigen Vorstellung machte eine Komödie in einem Akte von Raoul Auernheimer „Der Unverschämte”, den Schluß die reizende Operette „Die süßen Grisetten”. Die Komödie versucht, den Stil des Proverbe zu cabarettisieren; das lever de rideau von 7 Uhr Abends auf ½11 Uhr Nachts zu transponieren; das Experiment, die Feinheit der Bemerkungen mit der Drastik der Gesinnung zu vermählen, wurde freundlich aufgenommen.

„Neues Wiener Tagblatt” vom 4.März 1908:

(Freiherr v. Schlicht in der „Hölle”.) Die Sensation des reichen Märzprogramms bildet das Auftreten des Freiherrn v. Schlicht (Graf Baudissin), der sich die Sympathien des Wiener Publikums im Sturme erobert hat. Die „Hölle” ist allabendlich vollständig ausverkauft. Das Programm trägt dem verwöhntesten Geschmacke Rechnung. Auernheimers Einakter „Der Unverschämte” wird durch Direktor Natzler und Herrn Godai glänzend gespielt. „Die süßen Grisetten” und der Schwank „Der Geldbriefträger” finden viel Beifall; Mela Mars, Lucie König, Rudolf Oesterreicher und Theo Körner, die beliebten Stars der „Hölle” wirken durch ihre bekannten trefflichen Darbietungen.

„Neues Wiener Tagblatt” vom 7.März 1908:

(Freiherr v. Schlicht in der „Hölle”.) Der Direktion der „Hölle” ist es gelungen, Freiherrn v. Schlicht (Graf Baudissin) für eine weitere Reihe von Abenden zu gewinnen. Der treffliche Humorist, dessen Dichtungen allabendlich großes Behagen und übermütigste Stimmung wecken, wird sein hiesiges Gastspiel bis zum 13. d. verlängern. Freiherr v. Schlicht hat sich auch bereit erklärt, sein ganzes Abendprogramm am Sonntag nachmittag zum Vortrage zu bringen. Das reiche Märzprogramm findet allabendlich bei ausverkauften Häusern lebhafte Anerkennung. Mela Mars, Lucie König, Rudolf Oesterreicher und Godai werden für ihre trefflichen Darbietungen mit stürmischem Beifall belohnt. — Rudolf Oesterreicher wurde unter glänzenden Bedingungen auch für die nächste Saison der „Hölle” verpflichtet. Seine heiteren Kabarettdichtungen sind soeben in erneuter Auflage erschienen.

„Neues Wiener Tagblatt” vom 11.März 1908:

(Die „Hölle”.) Freiherr v. Schlicht (Graf Baudissin) konnte sein Gastspiel wegen anderweitiger kontraktlicher Verpflichtungen nur bis inklusive Freitag verlängern. Er hat sich verpflichtet, der „Hölle” für die nächste Saison ein einaktiges Lustspiel zu schreiben. Das reiche Märzprogramm erzeugt bei ausverkauften Häusern die animierteste Stimmung. Mela Mars und Lucie König erringen mit ihren neuen pikanten Chansons stürmischen Beifall. Rudolf Oesterreichers aktuelle Satiren erregen stärkste Heiterkeit. Die Einakter „Die süßen Grisetten”, „Der Geldbriefträger” und „Der Unverschämte” ergänzen das interessante und eigenartige Märzrepertoire, das Donnerstag noch durch den einaktigen Schwank „Bei festlicher Beleuchtung” von Wilhelm Ascher bereichert wird.

3.März 1908
„Neue Freie Presse”
„Die Hölle”, Wien
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Diese Anzeige erschien vom 1.bis 13.März 1908 in der
„Neuen Freien Presse”.
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„Neues Wiener Journal” 1. - 13.3.1908
4.März 1908
„Fremden-Blatt” vom 4.März 1908
„Die Hölle”, Wien Freiherr von Schlicht in der Hölle. Die Sensation des reichen Märzprogramms bildet das Auftreten des Freiherrn v. Schlicht (Graf Baudissin), der sich die Sympathien des Wiener Publikums im Sturme erobert hat. Die von eigenartigem Humor erfüllten Dichtungen des trefflichen Poeten versetzen die Zuschauer in fröhlichste Laune und übermütige Stimmung. Die „Hölle” ist allabendlich vollständig ausverkauft, das Publikum wird in seinem eigenen Interesse aufmerksam gemacht, Vorbestellungen auf telephonischem Wege zu besorgen. Das in allen Teilen interessante Märzprogramm trägt selbst dem verwöhntesten Geschmack Rechnung und berücksichtigt alle Genres der modernen Kabarettkunst. . . .
4.März 1908
„Wiener Bilder”
Illustr. Familienblatt
„Die Hölle”, Wien Freiherr von Schlicht in der Hölle. Freiherr von Schlicht, der bekannte und erfolgreiche Dramatiker und Romanschriftsteller, dessen militärische Novellen einen besonders großen Leserkreis gefunden, gastiert seit 1.März in der „Hölle”. Freiherr von Schlicht, dessen wirklicher Name Wolf Graf Baudissin lautet, ist den Wienern kein Fremder. Im Deutschen Volkstheater wurden seine Stücke „Im bunten Rock” und „Liebesmanöver” mit großem Erfolg aufgeführt, und durch zahlreiche Prosaarbeiten, die in vornehmen Zeitschriften zerstreut, sowie als Bücher erschienen, errang er sich auch bei uns einen geachteten literarischen Namen.
(mit diesem Bild)
(s.a. den zugehörigen Autographen)
7.März 1908
Neue Zeitung, Wien
„Die Hölle”, Wien »Freiherr v. Schlicht, der gegenwärtig in der „Hölle” auftritt, hat mit Walter Tursczinsky ein Lustspiel „Seine Hoheit” vollendet, das bereits von mehr als 60 Bühnen in Deutschland angenommen ist und nun auch von den Direktoren Karczag und Wallner für das Raimundtheater erworben wurde.«
 
7.März 1908
„Neues Wiener Journal”
„Die Hölle”, Wien Der Freiherr v. Schlicht, der sich jetzt in der „Hölle” sogar als Vorleser zeigt, hat das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und sein neuestes Stück am Raimund-Theater placiert. Als es zum Vertragsabschluß kam, wunderte er sich nicht wenig, daß sein Aeußeres so genau gemustert wurde. Aber das hatte eine launige Vor- und Nachgeschichte. Herr v. Schlicht ist bekanntlich Verfasser des „goldenen Buches der Sitte”, worin er in humoristischer Weise den jungen Kavalieren und solchen, die es werden wollen, wichtige Ratschläge über Benehmen, Kleidung usw. gibt. Man war nun einigermaßen verwundert, als der Meister des guten Tones mit einem Plastron am Vorlesetisch erschien. Hemden mit angenähten Manschetten predigen und selbst — Jägerwäsche mit Einsätzchen tragen — das war doch eine starke Zumutung. Der Direktor des Kabaretts machte nun den Freiherrn in zartester Weise darauf aufmerksam, daß das Publikum sich über das Plastron lustig mache, und bat den illustren Gast, von nun an Oberhemden anzuziehen. Im ersten Augenblicke schwoll dem braven Freiherrn die Zornader ganz mächtig auf der Stirn; dann aber warf er blitzschnell Rock und Gilet ab, und sieh da, ein Hemd modernster Bauart, das hinten zugeknöpft wird und für dessen Tadellosigkeit der Name seines Erzeugers bürgt, der Hof-Wäschelieferant Sr. Majestät des Königs von Sachsen ist, ward sichtbar. Sofort setzte sich Herr Rudolf Oesterreicher, der Haushumorist der „Hölle”, hin und verfaßte eine launige Ehrenerklärungsurkunde für den Grafen, die, von sämtlichen Höllenmitgliedern unterzeichnet, von jetzt an — im Wäscheschrank des Grafen hängt. Ihm ist, wie er versicherte, immer das Hemd näher als das Plastron gewesen, und als er den Vertrag über sein neues Stück mit dem Raimund-Theater abschloß, gab er noch die bestimmteste Versicherung, daß auch seine Stoffe, die er für die Bühne bearbeitet, prima Qualität seien. Wo er sie aber bezieht, verschwieg er in recht diplomatischer Form.

8.März 1908
„Der Floh”,
Wien
„Die Hölle”, Wien »„Die Hölle”.
Mit dem Auftreten des Freiherrn von Schlicht hat das ohnedies reiche und geschmackvolle Repertoire eine gute Verstärkung erhalten.«
15.März 1908
„Berliner Tageblatt”
Klindworth-Scharwenka-Saal Letzter lustiger Abend
Betty Will — Frhr. v. Schlicht
31.März 1908
„Die Fackel”
Nr.249, IX. Jahr
„Die Hölle”, Wien Seite 19:
Der Freiherr von Schlicht, Wolf Graf Baudissin, tritt allnächtlich in einem Kabarett auf, dessen Darbietungen wohl die Sprache, aber nicht den charakteristischen Humor der Taborstraße haben. Und nicht den Erzähler Freiherrn v. Schlicht, aber den Grafen Baudissin sich dieser Art von Kunstideal opfern zu sehen, ist betrübend. Denn er zieht für sie buchstäblich sein Hemd aus. In einer Zeitung war nämlich behauptet worden, daß er zum Frack ein Plastron trage. In einem rührend scherzhaften Schreiben wehrt sich der Edelmann gegen diesen Vorwurf. »Zu meiner Ehrenrettung habe ich«, beteuert er, »vor den versammelten Damen und Herren der ,Hölle' die Weste geöffnet und siehe da, es war kein Plastron, sondern ein ganzes Hemd, sogar mit festen Manchetten.« Und in einem Postskriptum: »Das Hemd, das ich heute in der ,Hölle' vorzeigte, war sogar das Premierenhemd — selbstverständlich in gewaschenem Zustande.« Mehrere hervorragende Kabarettiers bezeugen durch Unterschrift die Wahrheit dieser Angaben. »Mögen die Leser selbst darüber urteilen«, schließt die Zeitung; und das Publikum drängt sich, das Hemd des Grafen Baudissin zu besichtigen. Ein amerikanisches Blatt würde die Geschichte betiteln: »Graf zeigt Hemd«. Aber in den Sautrog der europäischen Zeit will sie noch immer nicht passen. Jedennoch, man wird sich an derlei Unordnung gewöhnen müssen, bis das große Changement glücklich durchgeführt ist. Die Feudalaristokraten gehören auf die Börse und ins Kabarett, die Wechselreiter ziehen in die Schlacht.
7.Aug. 1908 Norderney Vortragsabend
4.Okt. 1908
„Berliner Tageblatt”
Berlin
Tiergartenhof
Lustiger Abend der „Gebildeten Gesellschaft K.V.” am 7.Okt. 1908
10.Jan.1909 Prag Vorlesung in der Concordia
7.Apr.1909 Wiesbaden Vortrag eigener Dichtungen
14.Dez.1909 Köln Veröffentlichung des Fest-Programms 1910 der Großen Kölner Karnevals-Gesellschaft
16.März 1910
„Weimar.Landesztg.”
„Erholung”, Weimar Lustiger Abend im großen Saale der „Erholung” in Weimar.
17.Nov.1910
„Wiesbadener Tageblatt”
18.11.1910
Kurhaus Wiesbaden
Lesung eigener Texte.
„Neue Hamburger Zeitung”
20.1.1911
Leipzig
19.1.1911
Lustiger Meier-Meyer-Maier-Abend
„Neue Hamburger Zeitung”
12.1.1911
Hamburg
22.1.1911
Vortragsabend in der Musikhalle
„Berliner Tageblatt” vom 10.10.1913 Berlin-Lichterfelde Olga Wohlbrück und Freiherr v. Schlicht (Graf Baudissin) lesen aus eigenen Werken am ersten Lichterfelder Dichterabend in dieser Saison (15. Veranstaltung) am heutigen Freitag, abends 8¼ Uhr, in der Aula des Neuen Realgymnasiums zu Berlin-Lichterfelde, Drakestraße 72-75.

17.Sept. 1922
„Das Programm”
Nr. 1078/79
Corso-Kabarett Bremen
1. – 30.Sept. 1922
Frhr.v.Schlicht, Edith Guttmann, Thessy Cordova, Irmgard Spitzer,
Charicleia, Hilde Arndt, Ellinore und Erik, Müller-Müller.
Frhr. v. Schlicht schreibt darüber in seinen „Kabarett-Erinnerungen”.
Oktober 1922 Braunschweig zusammen mit dem Conferencier Rudolf Dittmer
1.Oktober 1922
Neueste Nachrichten Braunschweig
Trocadero,
Braunschweig
1. - 31.Okt.1922
Freiherr von Schlicht, Georg Ackermann, 5 Hollandsmädchen, Jonny Landers, Rudolf Dittmer, Heinz May, Hilde Heyne u. Rudolf Dittmer, Margarethe Arnold.
November 1922
Hamburger Fremdenblatt
Hamburg
Vaterland-Diele
1. - 30.Nov.1922
Freiherr v. Schlicht, Aenne Heusinger, Ma Si de Graffvarez, Willi Bolesko, Otto Bollmann, Geschw. Saitzow, Gerda Hansi, Willi Ziegler, Mizzi Will.
20.Nov. 1922
„Das Programm”
Nr. 1067, Seite 9
Internationale Artisten-Loge Aufnahme in die „Internationale Artisten-Loge”
Wolf Graf von Baudissin (Frhr.v.Schlicht),
Vortragskünstler, Mitgliedsnummer 17 924
1. Dezember 1922
Rhein-Westf. Zeitung
Trocadero, Essen
1. - 31.Dez. 1922
Freiherr von Schlicht, Erna Rosen, Gray-Carranza, Martl. Haumann, Dorian Gray, Walter René, Valerie Didier u. Otto Erich Lindner.
1923
„Das Organ”
Jan. –
Künstleradressen Schlicht, Freiherr von, Weimar, Berkaerstr. 21
6.Jan. 1923
„Das Organ”
Nr. 737 u. 749
„Libelle” Mannheim
1. – 16.Jan 1923
Freiherr von Schlicht, Rita Garcia, Willi Bolesko, Claire Schenk, Oskar Hermann Röhr, Willi Kahm, Aenne Heusinger, Geschw. Menotti, Artistische Leitung: Benno Schallert.
3.Febr. 1923
„Das Organ”
Nr. 741/743
Bunte Bühne Faun
Leipzig
1. – 28.Febr. 1923
Freiherr von Schlicht, Alfred Sanden, The Two Frisco, Gina Connert, Olga Renner, Roma Salus, Fred Hero, Alice Basener.
10.März 1923
„Das Organ”
Nr. 746
„Belvedere”, Dresden
1. – 16. März 1923
Freiherr von Schlicht, Käte Holz, E. Harrys, 2 Margos, Ester Karina, Pohl-Wagner, Edith Fricke.
2.Juni 1923
Kölner Tageblatt
Simplicissimus
Köln
Hohe Straße 152-154
Im Kölner Tageblatt vom 2./3.Juni und vom 20.Juni 1923 erscheinen zwei Anzeigen für das Juni-Programm.
Mitwirkende: Hellmuth Krüger, Freiherr von Schlicht, Paul Hickethier, Hermann Klauenberg, Maria Herzog & Norman, Paul Gerald, Joachim & Juliana v. Delbrück, Ursula Manon, Bodo Serb, Marynia Kraus.
8.Juni 1923
Kölner Tageblatt
Simplicissimus
Köln
Hohe Straße 152-154
Das Programm des Kabaretts „Simplicissimus” in Köln wird im Kölner Tageblatt besprochen.
12.Aug 1923
Allg.Thür. Landeszeitung
Köln, Juni 1923 In einer Plauderei vom 12.Aug. 1923 erwähnt Schlicht die Fahrt am Ende des Juni-Engagements zu dem nächsten Auftrittsort.
4.Juli 1923
Sylter Zeitung
Westerland, Juli 1923 In der „Fremdenliste des Nordseebades Westerland” findet man die Eintragung:
„Wolf Graf v. Baudissin, gen. Freiherr v. Schlicht, Schriftsteller, Weimar, Dünenburg.”
im Juli 1923
Sylter Zeitung
Westerland, Juli 1923 Im Laufe des Monats Juli 1923 wird der Name „Freiherr von Schlicht” in mehreren Artikeln und Anzeigen der Sylter Zeitung erwähnt.
Freiherr von Schlicht, Rudolf Dittmer, Oskar Rieck, Hilde Heyne, Alice Lohrmann, Willy Cellar, Änne Berger, Charlotte Bern
12.Aug 1923
Allg.Thür. Landeszeitung
Westerland, Juli 1923 In der oben erwähnten Plauderei spricht er von der Fahrt am Ende des Juli-Engagements.
12.Aug 1923
Allg.Thür. Landeszeitung
Weimar, August 1923 In der oben erwähnten Plauderei spricht er von der Fahrt „hierher”, was sich wohl auf den Ort bezieht, wo diese Plauderei erscheint — Weimar.
8.Sept. 1923
„Das Organ”
Nr. 772
Görlitzer Künstlerspiele und Atrium
1. –15.Sept. 1923
Eva Peters, Hans Charley, Hans Drechsel, Ally und Rosi Morell, Freiherr v.Schlicht(Graf v.Baudissin), Jonny Charley und Ly, Otto Klein. Komponist Erwin Hübner.
22.Sept. 1923
„Das Organ”
Nr. 774
Görlitzer Künstlerspiele und Atrium
16. – 30.Sept. 1923
Jessy Giebert, Hans Charley, Ally und Rosi Morell, Freiherr v.Schlicht(Graf v.Baudissin), Jonny Charley und Ly, Otto Klein. Komponist Erwin Hübner.
13.Okt. 1923
„Das Organ”
Nr. 777
Bonbonnière, Breslau
1. – 15.Okt. 1923
Emmy Dornelly, Ferfikora, Grete Gravenhorst, Otto Klein,
Frhr.v.Schlicht, Soldi Duo. Sketsch: „Meine Frau, ausgeschlossen!” Victorino.
14.Okt. 1923
„Das Programm”
Nr. 1123
Bonbonnière, Breslau
16. – 31.Okt. 1923
Emmy Dornelly, Ferfikora, Grete Gravenhorst, Otto Klein,
Frhr.v.Schlicht, Soldi Duo.
10.Nov. 1923
„Das Organ”
Nr. 781
Kaiserbau, Stuttgart
1. – 15.Nov. 1923
Ernst Warlitz, Valentine Olida, Frhr.v.Schlicht, Senta Ammer, Willi Riederer, Maja Hajetta, Panco, Hanni Petzoldt, Wunderknirps Erwin.
13.Jan. 1924
„Das Programm”
Nr. 1136
Thalia-Diele, Elberfeld
1. – 15.Jan. 1924
Frhr.v.Schlicht, Poldy Raimann, Fred Dressler, Maria Herzog u. Normann,
Peter Kante, Margwill, Walter Greeven.
14.Febr. 1924
„Berliner Volkszeitung”
„Das Karussel”, Berlin
Kurfürstendamm 232
1. – 14.Febr. 1924
Lambertz-Paulsen, Frhr. v. Schlicht, Hugo Döblin, Eugen Rex, Johannes Müller, Walter Mehring, Friedrich Holländer, Trude Voigt, Gulnare Hoyer, Senta Born
17.Febr. 1924
„Das Programm”
Nr. 1141
Rote Nachtigall, Berlin
Elsässer Str.26,
16. – 29.Febr. 1924
Trude Hein, Harry Heese, Thelo, Hathi Grothe, Kurt Winterle, Kurt Roda,
Frhr.v.Schlicht (Wolf Graf Baudissin), Irene Schachmeister, Max Kahl.
(Siehe dazu die Pressemeldung aus Prag und den Nachruf des „Berliner Bären” zu Schlicht/Baudissins Tod.)
9.März 1924
„Das Programm”
Nr. 1144
Weiße Maus, Berlin
Jägerstr. 18
1. –15.März 1924
Frhr.v.Schlicht, William Berner, Senta Kals, Willi Rosen, Vilma Heusen,
Erwin van Roy, Gisa Connert.
20.Apr. 1924
„Das Programm”
Nr. 1150
Trocadero, Stettin
16. – 30.Apr. 1924
Ferry-Duo, Eva Eden, Frhr.v.Schlicht, Rolf Stein, Maria Einödshofer,
Karrera, Gertrude Gründig, Jean Clermont, Senta Kals, Neer & Delar,
Maria Rapp, Ganivet II., Rohrbeck, Fritz Prager.
Adresse: Stettin, Hotel Preußenhof.
10.Mai 1924
„Das Organ”
Nr. 807
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Magdeburg, Fürstenhof-Libelle
11.Mai 1924
„Das Programm”
Nr. 1153
Libelle, Magdeburg
1. –15.Mai 1924
Paul Goldler, Frhr.v.Schlicht, Vera Trolle, Willy Meibryck, Forensen-Caspary,
Tilla Düring, Rolf Stein, Ganivet II., Ginsburg.
24.Mai 1924
„Das Organ”
Nr. 809
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Magdeburg, Fürstenhof-Libelle
7.Juni 1924
„Das Organ”
Nr. 811
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Magdeburg, Fürstenhof-Libelle
8.Juni 1924
„Das Programm”
Nr. 1157
Libelle, Magdeburg
1. – 15.Juni 1924
Max Marzilli, Karrera, Griner u. Zeiller, Frhr.v.Schlicht, Cläre u. Percy Jolly,
Schönberg.
14.Juni 1924
„Das Organ”
Nr. 812
Libelle, Magdeburg
1. – 30.Juni 1924
Eva Edén, Willy Harden, Clair and Percy Jolly, Karrera, Max Marzelly, Freiherr v.Schlicht, Schulhof-Sieger, Gertrude Ziegler.
21.Juni 1924
„Das Organ”
Nr. 813
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Magdeburg, Fürstenhof-Libelle
5.Juli 1924
„Das Organ”
Nr. 815
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar
19.Juli 1924
„Das Organ”
Nr. 817
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar, Benloerstr. 21 (recte: Berkaerstr. 21)
5.Aug. 1924
„SylterZeitung”
Westerland/Sylt Fremdenliste des Nordseebades Westerland - Bis 1. August gemeldete Kurgäste:
Graf v. Baudissin, W., (Frhr. v. Schlicht), Schriftsteller, Weimar, Dünenburg
5 . - 30.Aug 1924
„SylterZeitung”
Tabarin, Westerland
1.-31.Aug. 1924
Vom 5. bis zum 30. Aug. 1924 erscheint täglich in der „Sylter Zeitung” eine Anzeige des Kabaretts Tabarin, außerdem einige Artikel darüber.
9.Aug. 1924
„Das Organ”
Nr. 820
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Westerland-Sylt, Kab. Tabarin
(siehe dazu: Westerländer Badebrief)
16.Aug. 1924
„Das Organ”
Nr. 821
unter „Kleine Notizen” Freiherr von Schlicht – Der neue Conferencier.
Eine Sensation für die kommende Wintersaison bedeutet es unzweifelhaft, daß der am „Deutschen Kabarett” rühmlichst bekannte Freiherr von Schlicht (Wolf Graf von Baudissin) ab 1.September d.Js. als „Der Wolzogen'sche Conferencier” herauskommt. Sein Manager Rudolf Dittmer (der bestbekannte Stimmungssänger und Vortragskünstler, zurzeit künstlerischer Leiter des „Tabarin” und „Bristol”, in Westerland auf Sylt) erbittet Eilofferte mit laufenden Verträgen für die Attraktion: Freiherr von Schlicht – Der neue Conferencier.
23.Aug. 1924
„Das Organ”
Nr. 822
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Westerland-Sylt, Kab. Tabarin
30.Aug.1924
Dortmunder Zeitung
Jung-Mühle
Künstlerspiele
Das große Eröffnungsprogramm
Jutta Kraatz, Sandor, Bruno Wiesner, Elenita Schlüter-Grünitz,
Freiherr von Schlicht, Helten-Sawanos, Paul Hickethier.
6.Sept. 1924
„Das Organ”
Nr. 824
unter „Kleine Notizen” Freiherr von Schlicht (Wolf Graf von Baudissin), zurzeit in Dortmund, Jungmühle, bittet die Herren Direktoren und Agenten um Beachtung folgender Feststellung:
Herr Rudolf Dittmer, der bestbekannte Stimmungssänger und Vortragskünstler, welcher diesen Sommer die zweite Saison bereits das artistische Direktionszepter im „Bristol” und „Tabarin” in Westerland mit von Publikum und Presse einmütig anerkannt schönstem Erfolge schwingt, hat sich in liebenswürdigster und uneigennützigster Weise (Freiherr von Schlicht verbindet mit Dittmer mehrjährige bewährte Freundschaft), zur Verfügung gestellt, um so quasi als Manager oder Schrittmacher des Freiherrn von Schlicht mit den Herren Direktoren und Agenten die einleitenden Korrespondenzen zu erledigen. –
Die Tätigung der Verträge selbst überläßt Dittmer mit seinem Einverständnis gänzlich den betreffenden Herren Agenten bezw. den verehrlichen Direktionen.
6.Sept. 1924
„Das Organ”
Nr. 824
Jungmühle, Dortmund
1. – 15.Sept. 1924
Jutta Kraatz, Sandor, Bruno Wiesner, Elenita Schlüter-Grünitz,
Freiherr von Schlicht, Helten-Sawanos, Paul Hickethier.
7.Sept. 1924
„Das Programm”
Nr. 1170
Jungmühle, Dortmund
1. – 15.Sept. 1924
Jutta Kraatz, Sandor, Bruno Wiesner, Elenita Schlüter-Grünitz,
Freiherr von Schlicht, Helten-Sawanos, Paul Hickethier.
13.Sept. 1924
„Das Organ”
Nr. 825
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Dortmund, Jungmühle.
16.Sept.1924
„Dortmunder Zeitung”
Jung-Mühle
Künstlerspiele
Sensations-Eröffnungs-Programm
Jutta Kraatz, Sandor, Bruno Wiesner, Elenita Schlüter-Grünitz,
Freiherr von Schlicht, Helten-Sawanos, Paul Hickethier.
20.Sept. 1924
„Das Organ”
Nr. 826
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Dortmund, Jungmühle.
1.Okt.1924
„Hannoverscher Kurier”
Corso-Kabarett, Hannover
1. – 31.Okt. 1924
Anzeige
3.Okt.1924
„Hannoverscher Kurier”
Corso-Kabarett, Hannover
1. – 31.Okt. 1924

Korso. Wer hat nicht etwas gelesen von Freiherrn von Schlicht, hat in sonnigen Friedenstagen nicht oftmals herzhaft gelacht über seine Militärgeschichten oder seine sonstigen Plaudereien und Erzählungen, die alle auf einen so gemütvollen Ton gestimmt sind? Wer hätte nicht das Verlangen gehabt, diesen seltenen Mann einmal kennen zu lernen? Dazu ist jetzt Gelegenheit geboten. Das Korso, stets darauf bedacht, seinen Gästen etwas besonderes zu bieten, vermittelt uns in diesem Monat seine Bekanntschaft. Ein alter Herr ist er inzwischen geworden, dem der Winter seinen Reif auf die Locken streute, aber das ist nur äußerlich, innerlich ist er der geblieben, den wir aus seinen Werken kennen. Ob er geistvoll über die Frauen plaudert, ob er eine seiner Militärgeschichten erzählt, immer leuchtet der sonnige Humor durch seine Züge, den er auch seinen Zuhörern in dieser traurigen Zeit vermitteln möchte. Durch ihn wird der Abend zu einem Erlebnis, das lange nachklingt im Herzen. Nur ein Bedauern: die wenigen Minuten verstreichen zu schnell, stundenlang möchte man ihm zuhören!   –  Das übrige Programm steht auf der im Korso gewohnten Höhe. Da ist Werner Caspari, der stimmgewaltige Tenor, und Gusti Angerer, die gut geschulte Liedersängerin. Da erfreut Herta Sommer durch ihre entzückenden Tänze und das ganz vorzügliche Tanzpaar Hermanova und Darewski durch seine ans Akrobatische grenzende und doch stets die Schönheit betonenden Leistungen. Da ist weiter Rita Farron, die mondäne Frau in entsprechenden Vorträgen; und da sind zum Schluß die Stimmungskanonen des Abends: Lia Roland mit allerlei kleinen Liedchen, und mit viel Temperament, Hans Jürgen, der lustige Ansager und Sänger und schließlich besonders Hans Imhoff, der alles durch seine übersprudelnde Laune zum Lachen bringt. Sie alle werden es mir sicher nicht übel nehmen, wenn ich zum Schluß noch einmal feststelle: Freiherr von Schlicht war und ist das Erlebnis des Abends. Kann er nicht bald wiederkommen, liebe Direktion?

4.Okt. 1924
„Das Organ”
Nr. 828
Corso-Kabarett, Hannover
1. – 31.Okt. 1924
Frhr.v.Schlicht, Hermanova u. Darewski, Lia Roland, Rita Farron, Werner Caspari,
Herta Sommer, Hans Jürgen, Gusti Angerer, Hans Imhoff.
4.Okt.1924
„Hannoverscher Kurier”
Corso-Kabarett, Hannover
1. – 31.Okt. 1924

„Voranzeigen der Veranstalter.”
Corso. Auch für diesen Monat ist wieder ein ganz besonders hervorragendes Programm zusammengestellt, in dessen Mittelpunkte das Gastspiel des berühmten Militärhumoresken-Schriftstellers Freiherrn von Schlicht steht. Aber auch die anderen Darbietungen sind so erstklassig, daß es unmöglich ist, eine oder die andere besonders hervorzuheben.

5.Okt. 1924
„Das Programm”
Nr. 1174
Korso-Kabarett, Hannover
1. – 31.Okt. 1924
Frhr.v.Schlicht, Hermanova u. Darewski, Lia Roland, Rita Farron, Werner Caspari,
Herta Sommer, Hans Jürgen, Gusti Angerer, Hans Imhoff.
11.Okt. 1924
„Das Organ”
Nr. 829
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Hannover, Corso-Cab.
11.Okt. 1924
„Das Organ”
Nr. 829
unter „Kleine Notizen” Freiherr von Schlicht veröffentlicht in unserer heutigen Nummer einen Auszug der hannoverschen Presse über sein mehr als erfolgreiches Gastspiel im „Corso” in Hannover, auf das wir an dieser Stelle besonders hinweisen möchten. Gleichzeitig bittet Freiherr von Schlicht, davon Kenntnis nehmen zu wollen, daß er seine Absicht, auch als Konferenzier zu arbeiten, wieder aufgegeben hat, um dadurch die Wirkung seines Auftretens von seiner Solonummer nicht abzuschwächen. Freiherr von Schlicht ist ab Hannover, Corso, November und 1. – 15. Dezember d.J. noch frei. Im Januar 1925 ist er für München, „Hofgarten” verpflichtet.
8.Nov. 1924
„Das Organ”
Nr. 833
„Weinhaus Winzerstuben”, Kassel
1. – 30.Nov. 1924
Hanni Hanita, Sonja Sokolowa, Erich Guttstadt, Freiherr von Schlicht, Rio Günthers Jazzkapelle, Lu Dersa, Heinz Buda.
(Anzeigen und Besprechung in der Presse.)
8.Nov. 1924
„Das Organ”
Nr. 833
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Cassel, Winzerstuben.
9.Nov. 1924
„Das Programm”
Nr. 1179
Winzerstuben, Kassel
1. – 15.Nov. 1924
Hanni Hanita, Freiherr von Schlicht, Sonja Sokolowa, Lu Dersa, Erich Guttstadt,
Heinz Buda, Rio Günthers Jazzkapelle.
22.Nov. 1924
„Das Organ”
Nr. 835
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Cassel, Winzerstuben.
26.Nov.1924
Allg. Zeitung für Westfalen
und
Volkswacht (Bielefeld)
Corso-Café
Bahnhofstraße 11
Bielefeld

„Volkswacht” vom 26.11.1924

„Allg. Zeitung für Westfalen” vom 26.11.1924
25.Okt. 1924
„Das Organ”
Nr. 831
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Hannover, Corso-Cab.
2.Dez.1924
Allg. Zeitung für Westfalen
Corso-Café
Bahnhofstraße 11
Bielefeld
Vera Diara, Hans Jürgen, Freiherr v. Schlicht, Claire Becker, Otto Torwa
13.Dez. 1924
„Das Organ”
Nr. 838
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar, Bendloerstr. 21 (recte: Berkaerstr. 21)
20.Dez. 1924
„Das Organ”
Nr. 839-840
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar, Bendloerstr. 21 (recte: Berkaerstr. 21)
10.Jan. 1925
„Das Organ”
Nr. 842
Hofgartenspiele Annast,
München
1. – 15.Jan. 1925
Lotte Herzog, Freiherr von Schlicht, Gerda van Aussen, Oskar Hermann Röhr, Reina von Postema, Ludwig Tittmann.
10.Jan. 1925
„Das Organ”
Nr. 842
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, München, Annast Hofgarten.
11.Jan. 1925
„Das Programm”
Nr. 1188
Hofgartenspiele Annast,
München
1. – 15.Jan. 1925
Lotte Herzog, Hanns Kreil, Freiherr von Schlicht, Gerda van Aussen,
Reina von Postema, Oskar Hermann Röhr, Ludwig Tittmann.
21.Febr. 1925
„Das Organ”
Nr. 848
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar, Berkaerstr. 21
7.März 1925
„Das Organ”
Nr. 850
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Bremen, Astoria-Haus.
21.März 1925
„Das Organ”
Nr. 852
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Bremen, Astoria-Haus.
29.März 1925
„Das Programm”
Nr. 1199
Astoria, Bremen
1. – 31.März 1925
Tamara u. Josef Brunnau, Rudolf Dittmer, Fini Hausen, Hilde Heyne,
Melanie Kruse, Willi Margwill, Carla Meding, Mia u. Gerti,
Fritz Servos, Freiherr von Schlicht (Wolf Graf von Baudissin).
11.Apr. 1925
„Das Organ”
Nr. 855
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Chemnitz i.S., Cab. Rosenhof.
25.Apr. 1925
„Das Organ”
Nr. 857
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Chemnitz i.S., Cab. Rosenhof.
9.Mai 1925
„Das Organ”
Nr. 859
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar, Berkaerstr. 21
23.Mai 1925
„Das Organ”
Nr. 861
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar, Berkaerstr. 21
20.Juni 1925
„Das Organ”
Nr. 865
Korrespondenz-Adresse Schlicht, Freiherr von, Weimar, Berkaerstr. 21
12.Juli 1925
„Das Programm”
Nr. 1214
Corso Künstlerspiele,
Bad Pyrmont
1. – 31.Juli 1925
Mizzi Rottmann, Sylva Sylten, Rolf Siegbert, Hildebrand-Duo,
Erna Hansen-Wehnert, Max Arras, Hans Hildebrand,
Frhr.v.Schlicht, Wolf Graf v.Baudissin.
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Nach dem 1.Aug 1925 läßt sich in der Zeitschrift „Das Programm” kein
Kabarett-Auftritt von Frhr.v.Schlicht mehr nachweisen.
10.Oktober 1926
„Das Programm”
Nr. 1279, Seite 8/9
  Todesnachricht   „Freiherr von Schlicht (Graf Wolf von Baudissin), der bekannte
Militärschriftsteller, der aber auch in unseren Kreisen nicht ganz
unbekannt ist, da er auch gelegentlich am Kabarett auftrat, ist
am 4.d.M. einem längeren Herzleiden erlegen.”
(Weitere Meldungen zum Tode.)


Die „Kabaretterinnerungen”
Von Freiherr von Schlicht - Weimar
(Wolf Graf von Baudissin)
in: Kabarett-Jahrbuch 1921, Seite 138-141

„Kabarettfahrten”
Von Freiherrn von Schlicht
in: „Das Organ”
Nr. 803/805/806 April 1924

Berliner Sommerkünste
in: Frankfurter Zeitung vom 9.Aug. 1901

Freiherr von Schlicht
im Kabarett „Folies Bergères”.

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Vossische Zeitung vom 31.Jan.1907
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Vossische Zeitung vom 14.Feb.1907
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„Hannoverscher Courier” vom 25.12.1907
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„BZ am Mittag” vom 13. März 1924:

„Auf Flügeln des Gesanges” zieht gemütliche Stimmung in die Weiße Maus. Johannes Müller, der Schubert des Dreimäderlhauses, mit seiner wohlklingenden Stimme, Willy Rosen mit seinen burlesken Chansons am Flügel und — allerdings in Prosa — Freiherr von Schlicht mit seinen militärischen Histörchen und feinpointierten Aphorismen vom Lieben und Küssen trugen wesentlich dazu bei. Und dann die kleinen Mädchen! Die fesche Wienerin Senta Kals, die besonders mit der paßigen Geschichte von der „billigen Annette” Beifall fand, die gewandte, sangeskundige Vilma Hensen und die rassige Ungarin Dina Connert, deren Muff ein ganzes Kostüm wird und sie sich dann in niedlicher Aufmachung als Pritzelpuppe vorstellt. Aus dem alten Programm sind die eindrucksvollen Gesangsensembles „Gruß an den Rhein” und der kraftvolle „Choral der Seemannsleute” übernommen worden.





„Das Programm”, Nr. 1140, 10.2.1924
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„Das Programm”, Nr. 1150, 20.4.1924
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„Das Programm”, Nr. 1199, 29.3.1925
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„Das Organ”, Nr. 853, 28.3.1925
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„Das Organ”, Nr. 749, 31.3.1923
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„Das Organ”, Nr. 812, 14.6.1924
Freiherr v. Schlicht in Magdeburg
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„Das Organ”, Nr. 821, 16.8.1924
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„Das Organ”, Nr. 829, 11.10.1924 – Texte dazu
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„Hannoverscher Kurier” vom 1.10.1924
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„Volksstimme” vom 15.5.1924
Magdeburg
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„Hannoverscher Kurier” vom Oktober 1924 (täglich)
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„Das Organ”, Nr. 834, 15.11.1924
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Görlitzer Volkszeitung, 20.9.1923
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Görlitzer Volkszeitung, 6.9.1923

Görlitzer Künstlerspiele und Atrium.
Wohl mag es viele geben, denen die gewaltige Not unseres Vaterlandes so tief zu Herzen geht, daß sie alles ablehnen, was dazu angetan ist, sie aus diesem Gedankenkreis herauszureißen. Aber wenn wir unsere Schaffensfreudigkeit und Energie aufrechterhalten wollen, müssen wir auch einmal eine Stätte aufsuchen und uns Eindrücken hingeben, die, wenn auch nur für ein paar Stunden, alle Hemmungen trauriger Natur beseitigen und uns im Herzen froh und heiter stimmen, damit unser Selbst sich wiederfindet. Die neue September-Spielfolge der Görlitzer Künstlerspiele wird dieser Forderung in vollkommenstem Maße gerecht. Im Vordergrunde des Interesses steht vor allem das Gastspiel des Freiherrn von Schlicht (Wolf Graf von Baudissin). Als alten Bekannten, den man gern wiedersieht, begrüßt man Hans Drechsel - ein Humorist von Qualität, der zugleich auch das Amt als Ansager treffsicher versieht. Hans Charley dürfte als Kunstpfeifer unübertroffen sein. Der Tanzkunst huldigen Ally und Rosi Morell. Leicht, graziös, ausdrucksvoll in allen Bewegungen, ertanzen sich die Künstlerinnen einen besonderen Erfolg. Ein ulkiger Kauz, der mit seien komischen Vorträgen alles zum Lachen zwingt, ist Otto Klein. So schließt das September-Programm in vollster Heiterkeit ab, den Besuchern einige Stunden allererster Kleinkunst in vollendeter Weise bietend.
(Görlitzer Volkszeitung, 7.9.1923)

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„Dresdner Volkszeitung”, 27.3.1923
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„Dresdner Nachrichten”, 11.3.1923
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Schwäbische Tagwacht, 3.11.1923
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„Schlesische Volkszeitung”, 30.9.1923
Breslau2.jpg - 17158 Bytes
„Schlesische Volkszeitung”, 14.10.1923
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Sylter Zeitung, 10.7.1923
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Sylter Zeitung, 14.7.1923
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Sylter Zeitung, 16.7.1923
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Sylter Zeitung, 25.8.1924
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Sylter Zeitung, 5.8.1924
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Sylter Zeitung, 20.8.1924
Koeln-1
Kölner Tageblatt, 2./3.6.1923
Koeln-2
Kölner Tageblatt, 20.6.1923
Bremen-1
Bremer Nachrichten, 1.9.1922
Bremen-2
Bremer Nachrichten, 5.9.1922
Bremen-3
Bremer Nachrichten, 16.9.1922
Bremen-4
Bremer Nachrichten, 20.9.1922
Bremen-5
Bremer Nachrichten, 21.9.1922
Bremen-6
Bremer Nachrichten, 23.9.1922
Bremen-7
Bremer Nachrichten,
17. und 24.9.1922
Bremen-8
Bremer Nachrichten, 27.9.1922
Bremen-9
Bremer Nachrichten, 29.9.1922
Bremen-10
Bremer Nachrichten, 30.9.1922
Essen-1
Rheinisch-Westfälische Zeitung, 1.12.1922
Hamburg-10
Hamburger Fremdenblatt, 1.11.1922
Hamburg-11
Hamburger Fremdenblatt, 8.11.1922
Hamburg-11
Hamburger Fremdenblatt, 29.11.1922
Braunschweig-1.jpg
Neueste Nachrichten Braunschweig, 1.10.1922
Braunschweig-2.jpg
Neueste Nachrichten Braunschweig,
2. - 7.10.1922
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„Berliner Tageblatt” vom 10.2.1924
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„Dortmunder Zeitung” vom 30.8.1924
Jung-Muehle-Dortmund-16-9-1924.jpg
„Dortmunder Zeitung” vom 16.9.1924

„Berliner Volkszeitung” vom 14.2.1924:

Aus Variétés und Kabaretts

„Das Karussel”

Im Karussel schwingt wieder Lambertz-Paulsen die Peitsche, und das macht er, wie man es von ihm gewohnt ist, mit Charme, mit Laune, mit effektvollen kleinen Ueberraschungen und mit einem Temperament, von dem ein Teilchen Herrn Stresemann zum begabtesten Staatsmann der Welt machen könnte. Allen Ernstes, Harry Lambertz-Paulsen sollte den Ministerberuf erlernen. Er ist der Prototyp eines Reichskanzlers — wie ihn sich die kleinen Mädchen in ihren Idealträumen vorstellen. Eine Mischung aus Breitensträter und Lloyd George. —

Was die jungen, netten, kleinen, hübschen Mädchen sonst noch träumen, und wie das in Wirklichkeit aussieht, sagte der Freiherr v. Schlicht in witzigen und boshaften Aperçus in gallischer Form und mit märkischer Stimme. Hugo Döblin, Eugen Rex, Johannes Müller und Lambertz-Paulsen stellten, und das war das Schönste und Tiefste des ganzen Abends, eine herrliche, dunkle und gewitterschwangere Szene „Die Vier der Landstraße”, ein Landstreicherlied von Walter Mehring, dessen wilder Ton seltsam an der Seele riß. Eine Verkörperung der Menschheit aus vier verschiedenen Jahrhunderten, von vier verschiedenen Männern gestellt, zusammengeführt nur durch ihr Temperament, das sie aus den Reihen der Zeitgenossen heraushebt. Friedrich Holländers Rhythmen peitschten in die stickige Luft der modernen Zeit. Trude Voigt sang hübsche kleine Dirnenlieder und Gulnare Hoyer und Senta Born tanzten, tanzten zu den Klängen des „Fliegenden Holländer” einen „Sturmvogel” und Tangos mit erschütternder Leidenschaft.

Auch dieses Programm ist jeder Beachtung wert.


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© Karlheinz Everts