Das „Wiesbadener Tageblatt” schreibt am 19.11.1910:
Vortrag Schlicht. Nur eine kleine Zuhörerschaft fand sich gestern zum Vortragsabend des Grafen Wolf Baudissin, der unter dem Pseudonym Freiherr v. Schlicht unser derzeit gelesenster Militärhumoresken-Autor ist, im Kurhaus ein. Ernste und heitere Dichtungen waren angekündigt, doch brachte der Autor nur letztere Art, die ja such sein ureigenstes Feld sind. Wer hätte nicht schon „Tränen gelacht” über die köstlichen Schnurren aus dem Soldatenleben. So fanden auch gestern seine Militärgeschichtchen den stärksten Beifall; besonders erweckte „Meyers Hose”, zwar hier schon bekannt, wahre Heiterkeitsexplosionen. Die beiden Humoresken aus dem Buche „Meine Frau und die Frauen” wirkten aber trotz ihres amüsanten Inhalts etwas gar zu breit. Freiherr v. Schlicht ist uns, wie gesagt, kein Fremder mehr und wird uns auch ferner ein gern gesehener Gast sein. Wenn er dann aber seine „Döntjes” noch etwas deutlicher vortragen würde, so daß nicht manches unverständlich bleibt, würde er nicht nur dem Publikum, sondern auch seinen Musenkindern einen Dienst erweisen.