Ich spreche.

Von Freiherr von Schlicht
in: „Ein Adjutantenritt.”

Auf dem Kasernenhof exerzieren die Rekruten.

Gestern sind sie eingestellt, fein säuberlich gewaschen, auf die Krummheit ihrer Gliedmaßen hin untersucht und dann eingekleidet worden. Nun stehen sie auf dem Hof und schlenkern in des Wortes richtigster Bedeutung mit den Beinen. Die Leute einer jeden Korporalschaft stehen mit einem Schritt Zwischenraum nebeneinander, haben sich gegenseitig, nach dem schönen Kommando „Arme seitwärts streckt” die Hände auf die Schultern gelegt, und schlagen nun abwechselnd mit dem rechten und dem linken Bein einen Trommelwirbel in der Luft. „Ein tiefer Sinn liegt oft im kindischen Spiel”. Der Zweck dieser Übung ist, die Beine in den Hüften lose und geschmeidig zu machen, sie für den Marsch vorzubereiten. Der Marsch gebärt den Parademarsch, und ohne den geht es nun einmal nicht, braucht man ihn auch nicht im Kriege, so braucht man ihn im Frieden, teils um zu zeigen, was man kann, teils um bei hohen Festtagen seiner patriotischen Begeisterung Ausdruck zu verleihen.

Vor der Front seiner Abteilung steht der Unteroffizier, er ist dem Selbstmord nahe, denn es ist nun schon das achtemal, daß er zur Ausbildung der Rekruten kommandiert ist. Stumpfsinnig stiert er vor sich hin, viel Geist besaß er nie, und das bißchen, das er ererbt von seinen Vätern hatte, ist aufgebraucht und draufgegangen im königlichen Gamaschendienst. Vor seinen Augen stiegen die Beine seiner Leute in der Luft herum, aber er sieht nicht hin, er hat diesen Anblick schon so oft genossen, daß er ihn absolut nicht mehr reizt.

Da ertönt die Stimme des Rekrutenoffiziers: „Unteroffizier, passen Sie besser auf Ihre Leute, die üben mir nicht genug.”

Der Offizier ist noch sehr jung und sehr diensteifrig, und so bemerkt er mit Mißfallen, daß in der einen Korporalschaft noch weniger getan wird als in den andern.

Stramm richtet sich der getadelte Unteroffizier in die Höhe und spricht sein: „Zu Befehl, Herr Leutnant”. Mit prüfendem Blick mustert er die seiner Erziehung anvertraute Heldenschar, dann sagt er: „Wenn ich jetzt kommandiere: um mich herum marsch-marsch, dann läuft der mittelste Mann des Gliedes, also der Hansen, bis auf drei Schritte an mich heran. Seht euch den Hansen an, damit ihr euch nicht einbildet, ihr hießet auch Hansen. Ihr andern lauft auch vor, und zwar so, daß ihr nachher in einem Halbkreis um mich herumsteht. Habt ihr das begriffen? Schön, aber begierig bin ich auf den Halbkreis doch. Das eine aber sage ich euch, daß mir keiner auf die Füße tritt, ich rate euch gut. So, nun paßt auf: um mich herum marsch – – marsch!”

Wie eine wilde Horde stürzen die Leute vorwärts.

„Na,” meint der Unteroffizier, „schön ist es ja nun gerade nicht, aber wenn man beide Augen zumacht und nicht hinsieht und außerdem nicht weiß, was ein Halbkreis ist, kann man sich ja einbilden, daß die Sache stimmt. Nun paßt einmal auf, ich will euch jetzt eine Rede halten.”

Alles spitzt die Ohren, und selbst von der Feierlichkeit des Augenblicks durchdrungen zieht der Unteroffizier sich seine Handschuhe an, die er, um sie zu schonen, bis jetzt zusammengerollt am Seitengewehr getragen hat.

„Leute,” nimmt er jetzt das Wort, „ihr seid jetzt Soldaten, oder richtiger gesagt, ihr sollt noch Soldaten werden, denn augenblicklich ist euer wissen noch Stückwerk. Mit Stolz soll das Vaterland einst auf euch blicken können, aber dazu ist in erster Linie erforderlich, daß ihr nicht so krumm dasteht, wie eben jetzt. Meier, stecken Sie den Bauch nicht so vor, und Sie, der Petersen, machen Sie nicht solch ein schafsdämliches Gesicht. Ihr müßt noch sehr viel lernen, aber ihr lernt nur dann etwas, wenn ihr fleißig seid. Was ihr heute morgen geleistet habt, hat mich und den Herrn Leutnant in keiner Weise befriedigt, das muß –”

Der Unteroffizier hält inne, er hat bemerkt, daß ein Rekrut dem andern etwas zuflüsterte.

„Leute, ich will euch bei Gelegenheit gleich etwas sagen,” fährt er nach einer kleinen Pause fort, „wenn ich spreche, habt ihr mit allen Fasern eures Gehirns zuzuhören, da müßt ihr aufpassen wie die Luchse, wenn ich spreche, dann spreche ich und kein andrer, das merkt euch, Ihr habt das noch nicht gewußt, darum sage ich es euch, aber das sage ich euch auch, wenn ich noch einmal sehe, daß zwei von euch Büffeltieren miteinander reden, während ich mir hier den Mund fuselig spreche und mir die denkbar größte Mühe gebe, euch auf eure verdammte Pflicht und Schuldigkeit aufmerksam zu machen, dann Gnade euch Gott, dann wäre euch besser, ihr wäret als ungeborne Waisenkinder auf die Welt gekommen.”

Der Unteroffizier hat sich in Wut geredet, seine Stimme schallt über den ganzen Kasernenhof, und mit geballten Fäusten steht er vor den beiden Sündern, die seinen Ingrimm erregten.

„Die Unteroffiziere!”

Der Herr Leutnant rufts, und die Unteroffiziere eilen herbei.

„Ich habe Sie gerufen, weil ich es verhindern wollte, daß einer von Ihnen – ich will keinen Namen nennen, sich an einem Untergebenen vergriff. Das darf nicht sein, und ich möchte es Ihnen allen nochmals dringend ans Herz legen, sich zu bezwingen und zu beherrschen. Stecken Sie meinetwegen die Hände in die Hosentaschen, obgleich das ja auch verboten ist, tun Sie, was Sie wollen, aber fassen Sie niemanden an.” Dann wendet er sich an den Schuldigen: „Ich warne Sie am allermeisten, Unteroffizier, Sie scheinen mir zu Mißhandlung zu neigen.”

„Verzeihen der Herr Leutnant –”

„Bitte, jetzt spreche ich, und da hat kein andrer etwas zu sagen. Das wollen wir uns doch merken und daran festhalten. Ich danke sehr.”

Die Unteroffiziere gehen zu ihren Abteilungen zurück, „Weiterüben,” rufen sie den Leuten zu, und wieder wirbeln die Beine in der Luft herum.

Eine Stunde vergeht bei dieser geistreichen Beschäftigung, da erscheint der Herr Hauptmann auf dem Kasernenhof. Er ist ein gewaltiger Diensthuber vor dem Herrn, für ihn gibt es nur Dienst, Dienst und nochmals Dienst auf der Welt, außerdem schustert er sich gewaltig bei seinen Vorgesetzten und ist überhaupt eine äußerst angenehme Bekanntschaft. Er hat bei den Rekruten absolut nichts zu tun, er kommt nur, um seinen Diensteifer zu zeigen.

„Bitte, lassen Sie sich durch mich gar nicht stören,” ruft er dem Leutnant zu, dann geht er die Front ab, läßt sich von jedem den Namen nennen, erkundigt sich nach der Heimat, nach den Eltern und Geschwistern und gedenkt dabei des Wortes, das der Herr Oberst kürzlich sprach: „Die Leute müssen vom ersten Tage an merken, daß wir Interesse für sie haben.”

Darf ich, während der Herr Hauptmann die Front abgeht, eine kleine Anekdote erzählen, für deren Wahrheit ich mich verbürge?

Ein General, der viele Jahre hindurch keinen Frontdienst getan, sondern als Adjutant am Hofe zugebracht hatte, wird eines schönen Tages mit der Führung einer Brigade betraut. Der Hofmann ist natürlich sehr traurig, fügt sich aber dem Befehl und übernimmt den ihm anvertrauten Truppenteil. Von seinem Fürsten hat er es gelernt, wie man sich leutselig unterhält und sich beim Volke beliebt macht. Von seiner Suite gefolgt, reitet der Herr General die Front seiner in Paradeaufstellung stehenden Brigade ab und hält sein Pferd vor einem auffallend hübschen Soldaten an, der seine Aufmerksamkeit erregt hat, und leutselig fragt er: „Wie heißen Sie, mein Sohn?”

„Peter Petersen, Herr General.”

„Leben Ihre Eltern noch?”

„Zu Befehl, Herr General.”

„Was sind die denn?”

„Mein Vater ist Tagelöhner, und meine Mutter ist Viehmagd.”

„Haben Sie noch Geschwister?”

„Zu Befehl, Herr General, noch eine Schwester.”

Und teilnehmend erkundigt sich der höfliche Hofmann: „Ist Ihr Fräulein Schwester auch Viehmagd?” –

Unterdessen ist der Hauptmann auf dem linken Flügel seiner Rekruten angekommen, er hat sich von einigen fünfzig Leuten alles mögliche erzählen lassen, nun will er zeigen, daß er auch alles behalten hat. So wendet er sich an einen Rekruten: „Sie heißen Hansen und sind Schlosser?”

„Nein, Herr Hauptmann, ich heiße Igel und bin Seiltänzer.”

„Richtig, richtig, aber Sie heißen Hansen?”

„Nein, Herr Hauptmann, ich heiße Schulze.”

„Richtig, richtig. Sie sind also der Hansen?”

„Nein, Herr Hauptmann, ich bin der Meier.”

Der Häuptling fängt an, nervös zu werden: „Herr Leutnant, lassen Sie die Leute jetzt etwas andres üben. Dieses beständige Schlenkern mit den Beinen macht mich ganz konfus, da kann man ja absolut gar keinen Gedanken fassen. Ich weiß überhaupt nicht, was Sie mit dieser Übung bezwecken. Bitte sehr, Herr Leutnant, ich spreche. Sie müssen es sich abgewöhnen, Ihre Vorgesetzten unterbrechen zu wollen. Das ist eine sehr schlechte Angewohnheit von Ihnen, die ich schon zu wiederholten Malen an Ihnen entdeckte. Gewöhnen Sie sich das in Ihrem eignen Interesse ab, es muß Ihnen doch sehr unangenehm sein, sich so etwas immer wieder sagen lassen zu müssen. Audiendo discimus. Nur durch das Zuhören lernen wir etwas. Mehr hören, Herr Leutnant, und weniger sprechen. Bitte, merken Sie sich das. So, nun danke ich Ihnen sehr.”

„Bitte, bitte, keine Ursache,” denkt der Leutnant. Dann gibt er den Befehl, daß die Leute das Armrollen üben. Aber auch diese Übung findet nicht den Beifall des Vorgesetzten.

„Ordnen Sie etwas andres an, Herr Leutnant.”

„Mehr können die Leute noch nicht, Herr Hauptmann.”

„Was, mehr können die Leute noch nicht? Das ist alles, was Sie ihnen in einem ganzen Tag beigebracht haben?”

„Vom ganzen Tag sind vorläufig erst zwei Stunden verflossen,” denkt der Leutnant, laut aber sagt er: „Zu Befehl, Herr Hauptmann!”

„Das ist traurig, sehr traurig, Herr Leutnant. Bitte, machen Sie nicht ein Gesicht, als ob Sie mich wieder unterbrechen wollten. Ich spreche und kein andrer, lassen Sie sich das gesagt sein.”

„Ich werde doch wohl noch denken können,” sagt sich der junge Offizier im stillen, „und wenn mein Gesichtsausdruck noch nicht derartig stupide ist, daß er meine Gedanken wiederspiegelt, so ist das für mich in meiner Eigenschaft als Soldat ja zwar sehr traurig, sonst doch aber immerhin ein Zeichen einer wenn auch nur geringen Intelligenz. Ich werde versuchen, sie mir abzugewöhnen!”

Unwillig wendet sich der Herr Hauptmann ab, die Lust und Liebe zum königlichen Dienst ist ihm für heute vergangen, er will seinen Feldwebel aufsuchen und diesem sein Herz ausschütten.

Da erscheint der Herr Major auf dem Kasernenhof, und sofort gibt der Hauptmann seinen Gedanken, zu verschwinden, wieder auf. Er ist mit einem Male wieder ganz Feuer und Flamme für den Dienst und mit aufrichtiger Freude sieht er, daß er der einzige anwesende Kompagniechef ist, das wird angenehm auffallen.

Mit schnellen Schritten eilt er dem Vorgesetzten entgegen, um ihm zu melden, und gnädig legt dieser einen Finger an die Mütze.

Der Hauptmann schlägt in der Luft eine Volte und befindet sich plötzlich, wie das Gesetz es befiehlt, an der linken Seite des Vorgesetzten, verwundert betrachtet dieser seinen Untergebenen: „Wünschen Sie etwas von mir?”

„Ganz und gar nicht, Herr Major,” beeilt sich dieser zu versichern, „ich glaubte, daß der Herr Major vielleicht etwas von mir wünschten.”

„Wenn ich Sie brauche, werde ich Sie schon rufen,” sagt der Vorgesetzte, und ohne einen Ton erwidert zu haben, geht der Hauptmann zu seinen Rekruten zurück.

Der Herr Major bleibt stehen und sieht sich das militärische Getriebe an, nicht alles scheint seinen höchsten Beifall zu finden, denn plötzlich nimmt er sein Notizbuch aus der Tasche und macht sich allerlei Bemerkungen. Vorläufig sehen die Offiziere nur, daß er schreibt. Aber auch, was er schreibt, wird ihnen eines Tages klar werden, klarer vielleicht, als es ihnen lieb ist.

Nach einer geraumen Weile setzt der Herr Major sich wieder in Bewegung, nicht, wie ein jeder hofft, um wieder aufs Bureau zu gehen, sondern um sich die Rekruten anzusehen. Er ruft sich den Hauptmann herbei: „Ich werde mir die Anzüge Ihrer Leute ansehen.”

Der Hauptmann bekommt solchen Schrecken, daß er sogar das obligate „Zu Befehl!” vergißt, aber trotzdem bleibt ihm nichts weiter übrig, als dem Vorgesetzten zu folgen, der jetzt vor dem rechten Flügelmann stehen bleibt. Lange und forschend ruhen seine Augen auf dem Rekruten. Heimlich winkt der Hauptmann hinter seinen Leuten sämtliche Unteroffiziere heran, damit auch diese die weisen Bemerkungen des Herrn Majors hören.

Endlich ist die Musterung beendet.

„Der Kragen sitzt nicht,” lautet die Kritik, „er ist zu eng, viel zu eng, und außerdem ist er viel zu hoch. Der Mann kann ja keine Luft holen. Man soll bequem zwei Finger in den Kragen hineinstecken können.” Der Herr Major tut es und fragt dann: „Können Sie jetzt ordentlich Luft holen, mein Sohn?”

Dem Mann geht beinahe der Atem aus, trotzdem antwortet er: „Zu Befehl!”, weil der Unteroffizier die Leute dahin instruiert hat, immer „Zu Befehl!” zu sagen.

„Sie sind ein Rindsvieh,” donnert der Herr Major. „Der Kragen ist viel zu eng, den wünsche ich nicht wiederzusehen. Auch die Knopfreihe ist schief, die Ärmel sind zu lang, und in der Taille paßt der Rock absolut nicht. Wollten Sie etwas sagen, Herr Hauptmann?”

Der steht schon lange mit der Hand an der Mütze und macht beständig den Mund auf und zu, er möchte sich so gerne verteidigen, aber der Herr Major hat noch keine Pause gemacht, in die er mit seiner Bemerkung hineinfallen könnte.

„Ich wollte mir nur ganz gehorsamst erlauben, Herr Major –”

Aber weiter kommt er nicht.

„Sie haben sich vorläufig gar nichts zu erlauben, Herr Hauptmann. Ich spreche. Und ich wünsche weder durch Worte, Mienen noch Gebärden von Ihnen unterbrochen zu werden, was Sie mir sagen wollen, weiß ich ganz genau. Nach Ihrer Meinung sitzt der Rock ausgezeichnet, ich aber sage Ihnen, er sitzt hundsmiserabel, einen so schlecht sitzenden Rock gibt es in der ganzen Armee nicht.”

„Gestatten der Herr Major –”

„Gar nichts gestatte ich. Jetzt spreche ich. Was Sie zu sagen haben, können Sie mir sagen, wenn ich Sie frage.”

„Aber du frägst mich ja gar nicht,” denkt der Hauptmann. „So ist mir ja gar nicht möglich, dir auseinanderzusetzen, daß ich auf Kammer keinen größern Rock habe, sondern daß das Bataillon mir aus seinen Beständen einen liefern muß. Na, mir solls recht sein, ich halte nun den Mund, jetzt gilt es, den hohen Herrn wieder zu versöhnen.”

Und er versöhnt ihn dadurch, daß er den Schnabel hält und alle Bemerkungen des Vorgesetzten gewissenhaft notiert.

Aber als die Musterung zu Ende ist, ruft der Herr Major den Hauptmann vor die Front. „Nur noch ein paar Worte: ich weiß nicht, wie es kommt, aber Sie haben es sich in der letzten Zeit angewöhnt, zu widersprechen, mir ins Wort zu fallen. Bitte, Herr Hauptmann,” donnert er plötzlich den Untergebenen an, als dieser Anstalten macht, sich zu verteidigen, „ich spreche, lassen Sie sich das gesagt sein.”

Mit Entzücken hört der Leutnant den Anpfiff, den sein Hauptmann bekommt, und mit Entzücken hören es die Unteroffiziere und Rekruten. Sie freuen sich, daß ihr Vorgesetzter wegen derselben Sache getadelt wird, wie sie selbst. Jetzt wissen sie alle, was es bedeutet, wenn in Zukunft ein Vorgesetzter sagt: „Ich spreche”. Es ist ein Wort ohne tieferen Sinn und ohne irgendwelchen Wert, es ist eine Redensart, durch die man sich selbst mit einem Glorienschein zu umgeben versucht, auf daß alle Untergebenen verwundert hinaufblicken und da sagen: seht, welch ein Mensch. Und welche Fülle von Verstand ist unter diesem Mützenrand.

Ich spreche. Ein stolzes Wort, am stolzesten klingt es aus dem Munde des höchsten Vorgesetzten, es klingt um so imponierender, je größer die Zahl derer ist, die zum Widerspruch neigen.

Und das tun sie alle, der Musketier und der Unteroffizier, denn immer geschieht ihnen unrecht, und immer sind sie klüger als die Vorgesetzten. Aber was der Vorgesetzte sagt, ist richtig, daran läßt sich nun einmal nichts ändern. Auf Debatten läßt sich kein Höherer ein, und wozu auch? Kraft seines Amtes diktiert er dem Untergebenen seine Ansicht als die allein richtige und als die allein seligmachende.

Jeder Vorgesetzte glaubt felsenfest an sich, und den Glauben an seine eigne Person, an seine geistige Überlegenheit und an seine geistige Unfehlbarkeit faßt er zusammen in die Worte: ich spreche.


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© Karlheinz Everts