Bonmot's
und charakteristische Redewendungen
bei Freiherrn von Schlicht

 

 

Nach allem, was ich hörte, ist er ja eine große Null im Dasein — na, und wenn eine Dame heutzutage noch so dumm ist, daß sie sich etwas darauf einbildet, eine »Geborene« zu sein, dann kann man doch überhaupt nicht mit ihr verkehren.
(„Pensionopolis”, S. 312)

 

Beim Militär heißt es in erster Linie: Subordination, und hierunter versteht man bekanntlich das Bestreben, stets dümmer zu erscheinen, als der Vorgesetzte wirklich ist.
("Der verrückte Hornist" in "Einquartierung", S.40)

 

 

Leutnantshunde sind wie ihre Herren Antisemiten - kein Leutnantshund rührt das schönste Futter an, wenn man sagt: "Das ist von einem Juden." Bei diesen Worten der Versuchung zu fressen, zu widerstehen, ist das erste Kunststück, das dem Leutnantshund beigebracht wird. Herr und Hund denken sich aber nichts dabei, der Herr vielleicht noch weniger als sein Köter - beide sind Antisemiten, weil es in der Armee "Mode, Brauch und Überlieferung" ist.
("Der Leutnantshund" in "Die Kommandeuse", S.48)

 

Daß ein Kavallerist oder ein Gardist mit einem Linieninfanteristen wirklich befreundet ist, kommt, wenn der Linieninfanterist nicht eine anständige Zulage hat, fast nie vor.
(Aus "Leutnantsleben", Seite 87)

 
 

Viktor fragte sich oft: „Warum? Worin liegt es, daß die Uniform solche Macht besitzt, daß sich ihr jeder beugt, der sich ihr nähert? Gewiß nimmt man von jedem, der den bunten Rock trägt, mit vollem Recht, bis das Gegenteil bewiesen ist, an, daß er ein Ehrenmann vom Scheitel bis zur Sohle ist, aber wenn wir die Ehre vielleicht uns auch reiner und fleckenloser als der eine oder andere Stand zu erhalten bemüht sind, so haben wir damit die Ehre doch nicht allein für uns gepachtet. Unbedingt bessere Menschen sind wir also nicht, und daß die anderen sich nur dem schimmernden Gewand beugen, sollte das möglich sein? Bei Frauen mag das zutreffen, aber auch bei Männern, bei ernsten Männern der Wissenschaft, Forschern und Gelehrten, großen Kaufleuten und reichen Handelsherren? Und doch muß es der Fall sein, daß auch sie nicht unempfindlich sind gegen den bunten Rock, denn täglich sehe ich mit meinen eigenen Augen, wie auch diese Herren sich vor dem Offizier beugen, den sie vielleicht kaum kennen, vielleicht zum erstenmal in ihrem Leben sehen.”
(Aus "Leutnantsleben", Seite 155)
 

 

Vor allen Dingen aber soll der junge Leutnant in Zukunft wie ein Mensch, nicht wie ein Halbgott behandelt werden, es soll ganz genau wissen, daß man seinetwegen keine Umstände und keine Unkosten macht, es soll ihm zum Verständnis gebracht werden, daß er weiter nichts ist als ein junger Mensch aus anständiger Familie. Man soll ihm nicht mit Weihrauch die Sinne umnebeln, man soll höflich und freundlich zu ihm sein, wie zu jedem andern Gast, aber man soll ihn nicht bevorzugen. Wenn die Gesellschaft sich dazu endlich entschließt, dann wird der Leutnant wieder das werden, was er sein sollte und was er heute leider nicht mehr ist. Dann wird sein Größen-wahnsinn schwinden, dann wird er wieder mit Lust und Liebe seinen Dienst tun, dann wird er wieder einfach und sparsam leben, dann wird er sich nicht mehr schämen, offen und ehrlich einzugestehen: dies oder jenes erlauben mir meine Mittel nicht; dann wird er keine Schulden mehr machen, nicht mehr spielen, und die Zahl derer, die wegen leichtsinnigen Lebens um die Ecke gehen, wird schnell abnehmen. Und wenn er dann später einmal den Rock aus-zieht, dann wird er sich nicht mehr wie die jetzige verabschiedete Generation zurücksehnen nach den Fleischtöpfen Ägyptens, dann wird er mit seiner Pension auszukommen wissen, und dann, wenn man ihn während seiner Dienstzeit nicht beständig wie ein zweites goldenes Kalb umtanzte, wird er es auch später ertragen, als a.D. keine Rolle mehr zu spielen. Und noch eins: ist ihm, solange er Offizier war, klargemacht worden, daß er nichts Besseres ist als die anderen Menschen, dann wird er sich, wenn er verabschiedet ist, nicht schämen und nicht scheuen, zu arbeiten und zu lernen, seine fehlenden Kenntnisse zu ergänzen, um wirklich eine Anstellung zu bekommen, die es ihm ermöglicht, für sich und für die Seinen zu sorgen. Dann wird er es für anständiger halten, von dem ehrlich er-worbenen Gelde zu leben, als nur vom Pump und Schuldenmachen.?
(Aus "Erstklassige Menschen", Seite 206)

 

„Sehr verbunden! Ja, zuweilen habe ich ganz lichte Momente, das sagen sie im Regiment auch, aber leider sind diese Geisteserleuchtungen nur selten, die Dunkelheit meines Geistes schwindet nur dann, wenn ich etwas reichlich getrunken habe, dann fange ich an zu denken, sonst habe ich nicht den Mut dazu, denn ich ertappe mich regelmäßig dabei, daß ich ein Sozialdemokrat bin.?
(Aus "Erstklassige Menschen", Seite 222)

   

Ich ziehe mit tausend Freuden den bunten Rock aus, in den ich mit meinen ganzen Anschauungen und Ansichten gar nicht hineinpasse, obgleich ich im Gegensatz zu so vielen andern meinen Dienst wirklich gern tat.
(Aus "Erstklassige Menschen", Seite 329)

 

Ja, ja, es war doch ein eigentümlich Ding um den bunten Rock. Wer die Uniform trägt, ist in den Augen der Welt eo ipso ein Ehrenmann und Kavalier.
Der Mann im schwarzen Rock muß seine Existenzberechtigung und seine moralische Beschaffenheit erst beweisen, bevor man ihn für voll hält. Und auch dann geht das Militär dem Zivil überall vor.

(Aus "Offiziere a. D.", Seite 255)


Die Hauptsache ist, daß die Armee gut ausgebildet wird, und daß das Offizierkorps nur aus tüchtigen Leuten besteht. Ob da der eine oder andere sich in jungen Jahren das Genick bricht, ist im Interesse des Ganzen vollständig gleichgültig. Aber da waltet nach meiner Auffassung eine viel zu große und völlig unangebrachte Milde der Vorgesetzten. Wenn ein junger Leutnant zwei Jahre Dienst getan hat, ist mit fast tödlicher Sicherheit vorauszusagen: aus dem wird etwas, aus dem wird nichts. Und sagt man sich, aus dem wird nichts, dann fort mit ihm! Dann ist er noch jung, kann sich noch einmal wieder auf die Hosen setzen, etwas Ordentliches lernen und seinen Weg machen. Wer mit dreiundzwanzig Jahren ernstlich arbeiten will, kann es immer noch zu etwas bringen. Aber die hohen Vorgesetzten, deren Weisheit der Teufel holen soll, denken natürlich anders: sie wollen abwarten, ob die Ermahnungen nicht schließlich doch noch fruchten, ob der junge Mensch nicht doch noch den Ernst des Lebens begreift, ob er sich nicht doch noch bessert – was weiß ich, worauf sie alles warten. Aber unter tausend Fällen warten sie neunhundertundneunzigmal vergebens, und dann kommen die Verabschiedungen, die das böse Blut machen. Früher gab es eine Majorsecke, heute werden schon Oberleutnants zu den Bezirksoffizieren versetzt, junge Hauptleute bekommen den Abschied, und was dann? Um einen anderen Beruf zu ergreifen, sind sie zu alt, lernen können und wollen sie nichts mehr, sie haben zu lange in den falschen Grundsätzen und Ansichten des Offizierkorps gelebt, um sich noch an den Gedanken zu gewöhnen, daß jede ehrliche Arbeit den Mann ehrt. Aber das können und wollen die Herren nicht; sich nochmals auf die Schulbank zu setzen halten sie unter ihrer Würde, und an ihrem falschen Ehrbegriff gehen sie dann zu Grunde. Das geringe Vermögen, das sie hatten, ist im Laufe der Jahre aufgebraucht, die Pension reicht nicht für sie und für die Familie, die sie sich in der sicheren Erwartung einer langen militärischen Laufbahn zulegten. Und dann werden sie die Unzufriedenen. Lieber Freund, gehen Sie einmal am Ersten eines Monats in einer großen Stadt an die Pensionskasse, oder verkehren Sie nur einmal einen Monat lang an dem Stammtisch verabschiedeter Offiziere, und wenn Sie Ohren haben zu hören, so können Sie da etwas zu hören bekommen. Und wer ist schließlich an der Unzufriedenheit schuld? Die hohen Vorgesetzten, die nicht den Mut haben, das Messer zur rechten Zeit an die Wunde zu legen.
(Aus „Der kleine Gerd”, Seite 78 ff.)


 

„Ja, ja, Onkel Major, die Weiber! Ich kann sie nun einmal nicht entbehren, und wenn ich daran denke, daß ich fortan ohne die leben, daß ich hier ohne die meine Tage verbringen soll, was nützt mir da der schöne Besitz, was nützen mir da die prächtigen Räume? Was habe ich da von den schwellenden Diwans, wenn auf ihnen kein verführerisch schönes Weib liegt, das sich nach Liebkosungen sehnt?”

(Aus „Baronesse Gussi”, Seite 39, 1912)

  

„Wäre ich nicht ein so ungläubiger Christ, so würde ich sagen: Gott segne deinen Einzug, mein Junge, aber ich weiß, damit ist dir nicht gedient. . . . .
. . . . und wenn wir beide uns auch nichts dabei denken, so laß es mich doch sagen: Gott segne deinen Einzug.”

(Aus „Baronesse Gussi”, Seite 18-19)


. . . sie wußten aus eigener Erfahrung, daß in den Offizierskreisen das vielgebrauchte Wort „Kamerad­schaft” oft weiter nichts ist als nur ein leeres Wort; . . .

(Aus „Der Manövergast”, Seite 82)

  

„Sterben müssen wir ja doch!”

(Aus „Der Kaisertoast”, Redensart des Oberstleutnants a.D. Scholten)
(Aus „Pensionopolis”, Redensart des Majors a.D. Sperlich)
(Aus „Der Familientag”, Bemerkung des Kammerherrn von und zu Bebitz)


   

„Haltung — Fassung — Würde”

(Aus „Die Frau Oberst”, Seite 23
und aus „Leutnantsleben”, S. 5, 9, 10, 18, 19, 52)

    

„Geteilter Schmerz ist keine doppelte Freude.”

(Aus „Feindliche Waffen”, Seite 27 und 86
und aus „Schnellpost”)

  

„Das ist nichts Genaues.”

(Aus „Feindliche Waffen”, Seite 12
und aus „Das erste Gefecht”)


. . . . . Elly war absolut nicht das, was man „militärfromm” nennt — ihr fehlte der Geist der Subordination und der Disciplin, der in jedem Höheren auch ein höheres Wesen entdeckt, dem man sich ohne weiteres fügen muß. Sie war für ein Soldatenkind zu klug und hatte infolgedessen Sinn für die Komik, die oft in dem diensteifrigen Benehmen der Untergebenen gegen die Vorgesetzten liegt. Ihr Vater nannte sie manchmal scherzweise eine militärische Socialdemokratin, und sie widersprach ihm nicht, oft glaubte sie etwas derartiges zu sein , . . . .

(Aus „Feindliche Waffen”, Seite 85.)

  

Da dämmerte es zu erstenmal dunkel in mir, daß die Lore mich vielleicht doch noch mehr kosten würde als alle die Kalbshaxen, die Freund Heino essen würde, und als der neue Hut, den ich ihr schenken wollte. Aber ich war jung, ich hatte Geld und ich war keine Sparbüchse.

(Aus „Geschichten von der Lore: I. Wie die Lore meine Freundin wurde.”)


. . . . . Kalkstein dagegen hatte wenige oder gar keine äußeren Vorzüge aufzuweisen, er war eigentlich Das, was man eine unmilitärische Erscheinung zu nennen pflegte. Er war von mittelgroßer Figur, hielt sich schlecht und hatte eine etwas zu hohe Schulter, die Kameraden, die ihn häufig neckten, sagten, er hätte nur ein einziges Mal in seinem Leben ganz gerade gestanden, das sei gewesen, als er in gegebener Veranlassung von dem Regimentscommandeur einmal einen gewaltigen Rüffel bekommen habe. Da sei er während der Rede immer gerader und gerader geworden, bis er endlich stolz und aufrecht wie eine Tanne dagestanden habe — als die Rede verhallt sei, wäre er aber sofort wieder in sich zusammen gesunken.

(Aus „Rivalen” — Eine Spiegelung von Schlicht's eigener Figur?)



Der Feldwebel . . . . . , aber ganz im geheimen macht er sich doch über sie lustig: „Wenn die Brüder wüßten, was ihnen bei dem Kompagnie–Exerzieren bevorsteht, sie würden am liebsten ganzes Bataillon Kehrt machen und im Marsch Marsch davonlaufen, irgend wo hin, wo es keinen Exerzierplatz, keine Soldaten und keinen Parademarsch gibt. Aber sie wissen nicht, was ihnen bevorsteht, und das ist gut. Ich bin ein loyaler Untertan meines Kaisers, aber so viel weiß ich, wenn ich der Kaiser wäre, ich schaffte alle Schulen ab. Das Volk muß dumm erhalten werden, womöglich noch dümmer, nur dann kann man die Brüder so erziehen, wie man möchte.”

(Aus „Der große Tag”)



Ich brauche Ihnen ja nicht erst zu sagen, worauf Sie in Ihrer Instruktions­stunde besonderen Wert legen sollen. Nur Eins möchte ich betonen, eine ganze Kleinigkeit. Exzellenz legt Wert darauf, daß die Leute die Vorgesetzten nie und nimmer mit dem „Sie”, sondern immer und unter allen Umständen in der dritten Person anreden. Es heißt: „Wollen der Herr Hauptmann” — „Den Herrn Unteroffizier wollte ich fragen” — „Der Herr Feldwebel werden gebeten”. — Meine Herren, das ist ja auch ganz selbstverständlich, wir müssen unter allen Umständen die überlieferten alten starren Formen aufrecht erhalten, besonders in der heutigen Zeit, in der der Wunsch und das Streben nach Gleichberechtigung und Gleichstellung aller Klassen durch die Menschen geht. Wir müssen dafür sorgen, daß der Untergebene in seinem Vorgesetzten gewissermaßen ein höheres Wesen sieht, an dessen Tüchtigkeit er sich keinen Zweifel erlaubt, dem er blindlings folgt, nicht nur, weil er muß, sondern weil er einsieht, daß der Höhere in geistiger Beziehung weit über ihm steht.”

(Aus „Die militärische Erziehung”)



 

„Wenn Papa hörte, daß Sie solche sozial-demokratischen Ansichten haben und sich derartig über die Autorität lustig machen, —”

(Aus „Leutnantsliebe”, Seite 61)



 

Wieviel Einquartierung war nicht in der letzten Zeit bei ihnen gewesen. Vor wenigen Tagen erst ein sehr vornehmes Kavallerie­regiment, aber wie wenig waren die Leutnants nach ihrem Geschmack gewesen.

(Aus „Im Sektquartier”)

Im vierten Absatz von „Halt aus!” beschreibt Schlicht wahrscheinlich seine eigenen Erfahrungen mit seiner durch Rückenprobleme verursachten schlechten militärischen Haltung.

 

Und daraus konnte man ihm nicht einmal den geringsten Vorwurf machen, denn einem Offizier sind ja in jeder Hinsicht die Flügel gebunden, er muß in jeder Hinsicht so viel Rücksichten nehmen, daß er schließlich auf sich selbst gar keine Rücksichten mehr nimmt, und daß er nicht mehr das tut, was er will, sondern nur noch das, was er soll.

(Aus „Ein Überfall”)



 

Am liebsten hätte sie natürlich, wenn es das noch so wie früher gäbe, einen Offizier geheiratet. Aber seitdem die Offiziere jetzt teilweise aus dem Unteroffiziersstande und selbst aus den Mannschaften hervorgingen, und seitdem dementsprechend auch die Offiziersdamen nicht mehr wie früher eine Klasse und eine Kaste für sich bildeten, hatte es ja leider keinen Reiz mehr, einen Leutnant oder Hauptmann zu heiraten.

(Aus „Das Geschäft geht vor.”)



 

Nur wer selbst Offizier gewesen ist, weiß, was es heißt, ohne Zulage auszukommen; nur der weiß, welche Entbehrungen und Einschränkungen man sich im krassen Gegensatz zu dem schimmernden äußeren Gewand oft auferlegen muß.

(Aus „Kurt” in „Ein Ehrenwort”)



 

Er lachte bitter auf. „Liebste, das einfachste, was es giebt: Schulden. Das ist ja nun einmal eine chronische Krankheit unseres Standes, an der wir alle mehr oder weniger leiden, und weil es das natürlichste, wird es mir am leichtesten geglaubt werden.”

(Aus „Gesühnt” in „Point d'honneur”)



„Gegen den Militarismus im preußíschen Staate ist nicht anzukämpfen,” sprach sie seufzend und gab jeden weiteren Kampf auf.

(Aus „Der schwarze Teufel” in „Vielliebchen”)



 

Diese Abgeschlossenheit, in der unsere Offiziere trotz aller Geselligkeit, die sie pflegen, doch im großen und ganzen leben, ist in erster Linie die Veranlassung zu den häufig etwas veralteten Anschauungen, die namentlich bei den ganz jungen Leutnants sehr häufig herrschen. Namentlich das Arbeiten, um Geld zu verdienen, gilt als unbegreiflich und nicht standesgemäß.

(Aus „Der Leutnant in der Karikatur!” in „Richtung, Fühlung, Vordermann!”)



 

Ich machte einmal mit einem Artillerie­hauptmann an einem wundervollen Frühlingsmorgen einen Spazierritt.

(Eine der ganz selten Erwähnungen, daß Schlicht selbst reitet.
Aus „Der Diensthuber” in „Armeetypen”)



Der Kerl brüllte, daß er blau und rot im Gesicht wurde und daß mein Teckel den Schwanz einzog und sich davon machte.

(Bisher einzige Erwähnung eines eigenen Hundes !!!
Aus „Sergeant Haase” in „Militaria”)

Franz v. Schönthan gehört doch zu unseren gewiegtesten und bewährtesten Theatermännern; sein diesmaliger Compagnon aber, Freiherr v. Schlicht, ist berühmt als der beste und böseste Militärhumorist in deutschen Landen weit und breit.

(Besprechung des Lustspiels „Im bunten Rock” in „Danzers Armee-Zeitung”)


 

„Ich verstehe deine Frage zwar nicht, aber trotzdem will ich sie dir dahin beantworten, daß ich glaube, mit dem Herrn im Himmel recht gut zu stehen. Ich habe mich nie von ihm abgewendet, und er hat mich nie im Stiche gelassen, wenn ich seine Hilfe erbat.”

(Bekenntnis des Onkels in „Ein geliebter Kerl” in „Unsere Feldgrauen”)


 

Niemand konnte ihn hindern, sich sein Teil zu denken, während er auf dem Exerzierplatz die Befehle der Vorgesetzten ausführte — diese Befehle, die aus einem denkenden Menschen einen Teil einer Maschine machten, die jedes selbständige Handeln und Empfinden ausschaltete, die den einzelnen geradezu erniedrigten und ihn zu einem willenlosen Geschöpfe stempelten.

(„Sein Schwur”)


Bis sie sich dann plötzlich fragt: Hättest du ihn auch erhört, wenn er als Zivilist um deine Hand angehalten hätte? Und sie antwortet darauf mit einem dreifachen Nein.

(„Ihres Mannes Geheimnis”)


Deshalb sah er auch voraus, daß eine etwaige Ehe zwischen ihnen beiden für ihn ein ganz großes Unglück bedeuten würde, denn wenn in einer Ehe die beiden Gatten natürlich auch in gewisser Hinsicht zueinander passen sollen und müssen, wenn ein sinnlicher Mann an der Seite einer kalten Frau und umgekehrt auf die Dauer unmöglich glücklich bleiben kann, das Geschlechtsleben allein machte nach seiner Ansicht die Ehe doch auch nicht aus, und das allein genügte nicht, ein bleibendes Glück zu schaffen, ebensowenig wie das die reiche Mitgift tat, die eine Frau ihrem Mann mit in die Ehe bringt.

(„Das Millionenmädel” Seite 50)