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Beim Hohepriester - Pariser Verhunzung - Mit Luis Trenker im Flugzeug - Der Zeppelin auf dem Tempelhofer Feld - Gegen die Miesmacher - Jung und kinderlos gesucht - Aus dem Theaterleben der Hauptstadt.
Der Hohepriester Kaiphas kommt in heiterer Gelassenheit und leichter Beschwingtheit vom Nachttrunk nach Hause und läßt mich - ich wohne bei ihm - eintreten. Vor seiner Tür bin ich mit den Aposteln Petrus und Johannes zusammengetroffen. Vorher habe ich mit Lazarus zu Abend gegessen, dem durch den Heiland vom Tode erweckten jungen Manne, den gerade seine Schwester im Elternhaus besucht.
Das ist aber weder Maria noch Martha. Das war einmal Maria Magdalena. Heute ist sie die schöne Frau - eines Dr.ing. in München . . .
Nach diesem Satz kann ich es wohl nicht mehr verheimlichen, daß der Ort der Handlung Oberammergau und die Zeit die Gegenwart ist. Ich bin schnell mal hinübergeflogen, nach München, und von da "zum Passion" gefahren, um einmal den ungeheuren Eindruck des Mysteriums auf mich wirken zu lassen.
Ob ich das nächste Spiel, 1944, noch erlebe, weiß ich ja nicht; man muß mitnehmen, was mitzunehmen ist.
In Oberammergau treffe ich halb Berlin und halb München, dazu noch allerlei sonstiges Europa und Amerika. Die Naivsten sind die Amerikanerinnen. Die himmeln auf der Straße den Herrn Jesus an und spucken vor Judas kräftig aus. Aber auch wir Norddeutschen, kritisch veranlagt, vielleicht sogar blasiert, sind bis in tiefste Herzenstiefen aufgewühlt, ganz im Banne dieses Theaters, das Gottesdienst und Gotterkenntnis gläubiger deutscher Bauern, Handwerker, Holzschnitzerinnen, Mägde, Dorfbuben ist.
In keinem Lande der Welt, auch auf keiner deutschen Freiluftbühne, gibt es Ähnliches, so künstlerisch, so malerisch, so beredt.
Das mondäne Paris leistet sich selbstverständlich auch ein Passionsspiel. Im Trocadero. Mit geschminkten Darstellern. Als - Operette! Bischöfe und Grisetten sitzen dabei, klatschen Beifall und rufen die Darsteller vor den Vorhang. Christus singt am Kreuz eine Arie. Das ist die schmählichste Verhunzung.
In Oberammergau ist man ergriffen und ganz still.
Noch nachher auf der Heimreise im Flugzeug bin ich ganz versonnen und mag kaum reden. Dabei sitzt neben mir, sehnig und braungebrannt, Luis Trenker, mit dem sich doch wahrhaftig ein Gespräch lohnt. Er hat gerade wieder in seinen geliebten Dolomiten gefilmt, wir werden das Ergebnis in einigen Monaten auf der Leinwand sehen, er kommt zur Auswertung der Bildstreifen nach Berlin. Vor dem Flughafen verstaut er seinen mächtigen Rucksack mit Tragegestell in eine Autodroschke, wird vom Publikum sofort freudig erkannt und umringt und mit Zurufen bedacht. Es ist schön, so volkstümlich zu sein; aber noch schöner, unerkannt daherreisen zu können.
Der Berliner Flughafen und das ganze Tempelhofer Feld werden immer mehr zu der großen Freiluftbühne des ganzen Reiches. Am Pfingstsonnabend versammelt sich hier ein hunderttausendköpfiges Volk, nicht befohlen, sondern ganz freiwillig, um das Zeppelin-Luftschiff zu erwarten und die werbenden Vorführungen des Luftsportverbandes sich anzusehen. Meister Udet begeistert wieder durch seine waghalsigen Flüge. Aus 800 Metern Höhe stürzt er Kopf voran herunter, fängt die Maschine kurz vor dem Erdboden auf, steigt kerzengerade wieder hoch, überschlägt sich nach vorn oder nach rückwärts und rollt seitlich über die Flügel.
Ein sogenannter Provinzler, der dies zum erstenmal sieht, wird ganz aufgeregt und ruft:
"Der Mann ist reineweg besoffen, wenn man nüchtern ist, macht man doch so etwas nicht!"
Auch andere Flugvorführungen fesseln die Menge. Dann kommt das majestätischste Schauspiel, das Nahen des "Grafen Zeppelin" von Westen her, der silberne Leviathan im Strahl der Abendsonne. Deutschland, Deutschland! Alles starrt ehrfürchtig nach oben. Dieser "Graf Zeppelin" hat, während englische und amerikanische Luftschiffe auf ihren Fahrten zerschellten, ohne jeden Unfall die Welt umkreist und fährt jetzt regelmäßig alle 14 Tage über den Atlantik nach Rio hin und zurück. Nach mehreren Schleifen die Zwischenlandung im Berliner Flughafen. Im letzten Augenblick wird, damit das Luftschiff mit der Gondel nicht hart aufstößt, Wasserballast ausgeschüttet. Man drückt im Führerraum auf einen Knopf, dann rieselt es nicht und regnet es nicht, sondern es kommt - platsch - ein Wasserschwall hernieder, als sei plötzlich eine volle Badewanne umgekippt. Das bekommen einige Haltemannschaften von dem Luftsportverband auf den Kopf.
"Mensch, haben sie dir deine Kopfnuß auch gewässert?", lacht der Nachbar den Nachbar an. Und dann wird die Treppe herangeschoben, und der Prinz August Wilhelm von Preußen und die anderen Friedrichshafener Fahrgäste steigen aus.
Nach einer halben Stunde Passagierwechsel. Die Neuen fliegen nach Königsberg und zurück an den Bodensee. Wie oft bin ich in Krieg und Frieden so dahergeglitten! Die Rundfunkhörer Deutschlands und Amerikas bekommen noch bis in die Nacht hinein Schallplattenmusik von Bord, 400 Meter über der Ostsee, zu hören. Kapitän Lehmann spielt oft die Handharmonika dazu. Dazwischen gibt es eine kurze Ansprache von Kapitän v.Schiller. Die Stimme kenne ich doch! Natürlich; wir beide haben zu Beginn des Krieges unter Fregattenkapitän Peter Strasser, der nachher über London abgeschossen wurde, bei der Marine-Luftschiffabteilung gestanden.
Jegliches Wunder wird heute zur Wahrheit. Auch das Pfingstwunder für unser Volk muß sich durchsetzen. Daß jedermann von dem gleichen Geiste beseelt wird.
Gegen die noch nicht von ihm Erfaßten ist gegenwärtig der große Feldzug im Gange. Gegen die Miesmacher. Die Ausdrücke wechseln, die Sache bleibt dieselbe. "Die Schwarzseher werden verbannt!", sagte einst Wilhelm II. Das waren die Miesmacher des Zweiten Reiches. Nur gläubige Optimisten können ein Volk umschaffen. Kritiker können positives leisten, Kritikaster sind immer unschöpferisch.
"Ich glaube, lieber Herr! Hilf meinem Unglauben!"
Das müßte heute wieder das Stoßgebet vieler Deutscher werden. Wem es noch schlecht geht, dem wird das natürlich schwer. Überall werden nur junge Leute verlangt. Stenotypistin, bis zu 25 Jahren. Werkmeister, nicht über 30 Jahre alt. So liest man es ständig. Was soll da die Generation anfangen, die achtzehnjährig sich zu den Kriegsfreiwilligen drängte? Diese Anzeigen mit der Alterseinschränkung dürften eigentlich nicht mehr erscheinen. Noch schlimmer sind die Stellenangebote für die Aussterbenden. "Chauffeur, Frau Köchin, kinderlos, gesucht." "Portiersfamilie, kinderlos, kann sich melden." Wir haben erst dann die Durchbruchsschlacht hinter uns, wenn in den Berliner Zeitungen steht: "Kinderreiche bevorzugt." Oder: "Meldung ehemaliger Frontsoldaten erwünscht."
Am schlimmsten sind die daran, die schulpflichtige Kinder haben, also die für uns wertvollste Altersstufe sind. Dreißig Jahre weiter: da geht es manchmal wieder. Siehe die vielbeschäftigte Adele Sandrock. Aber auch im Theatergewerbe ist es doch meist so, daß nicht die Alten beschäftigt, sondern junge Leute auf alt umgeschminkt werden. Komische Mütter von 22 Jahren sind keine Seltenheit mehr. Außerdem wird die Basis immer enger. Jetzt hat auch das Berliner Metropoltheater in der Behrenstraße den Kampf ums Dasein aufgegeben, nachdem es jahrzehntelang ein Hauptanziehungspunkt der Innenstadt gewesen war. Es ist nicht so leicht, "die City wieder zu beleben", in der früher die Klamaukbedürftigen und die Trinklustigen sich drängten. "Herr Ober, bitte noch ein Pils!", hieß es überall. Heute werden in der Tschechoslowakei 20 000 Zentner Hopfen verbrannt, genau so, wie man in Brasilien Millionen Sack Kaffee oder in Canada Millionen Bushels Weizen vernichtet, um den Preisdruck aufzuhalten. Die Welt ist seit dem Kriege irrsinnig geworden. Der Staat tut, was er kann, um wenigstens unsere Theaterkultur zu retten. Auch das Deutsche Theater weiland Reinhardts, zuletzt Achaz Duisbergs, zur Zeit geschlossen, wird von der nächsten Spielzeit an unter den Fittichen des Reiches sich bergen.
Da haben die Darsteller sich wirklich buchstäblich "ausgegeben". Helene Thimig hat nach jeder Vorstellung sich wiegen lassen. Sie verlor jedesmal 4 bis 5 Pfund Lebendgewicht. Das mußte am nächsten Tage mit Schokolade und Schlagsahne eingeholt werden.
Fast alle Darsteller fahren sozusagen aus der Haut, fahren mit ihrer Seele in den Körper der dargestellten Person. Mein verstorbener alter Freund Hans Waßmann, der größte Komiker der deutschen Bühne, im Deutschen Theater in der Schumannstraße der beste Verkörperer Shakespearescher Lustspielfiguren, hat mir einmal gesagt, jeder Schauspieler gerate in einen medialen Zustand.
"Der geniale Schauspieler spricht auf der Bühne Worte, deren Sinn er fast nie ganz oder nur falsch verstanden hat, und er gibt diesen Worten mit schlafwandlerischer Sicherheit einen Sinn, der alle, die ihm zuhören, so ergreift, als offenbarte sich göttliche Wahrheit. Alte Herren, die mit gichtsteifen Gliedern durch ihr Privatleben stapfen, werden auf der Bühne zu gelenkigen Akrobaten, die über Stühle und Tische springen; Bonvivants, die kein Wort Französisch sprechen können, sprechen auf der Szene mit dem Argot eines Parisers, ohne zu wissen, was sie sprechen. Auf der Bühne befindet sich der Schauspieler in einem durch Selbsthypnose erzeugten Trancezustand und besitzt die magischen Kräfte eines Fakirs."
Das stimmt.
Es ist nur schade, daß immer weniger Menschen das nachprüfen können. Man kauft andere Dinge als Theaterbillets. "So nötig wie die Braut zur Trauung - Ist Bullrich-Salz für die Verdauung", steht auf den Plakaten in der Untergrundbahn. Und Bemberg-Strümpfe müssen unsere Damen haben. Außerdem - diese Ansprüche müßte man wirklich zurückdämmen - verlangt heute die halbe deutsche Menschheit halbe Preise. Selbst auf den Rummelplätzen gilt es heute als Selbstverständlichkeit: "Kinder und Uniformierte zahlen die Hälfte".
Und in Uniform kommt jeder zweite Mann.
24. Mai 1934 (Donnerstag)
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Die Moschee aus der Vogelschau - Dr. Abdullah vom Fehrbelliner Platz - Ausstellungsschluß am Funkturm - Internationales Avusrennen - Uniform verpflichtet - Kraft durch Freude auf See - Der Tag vom Skagerrak.
So oft man über Berlin weg irgendwohin fliegt, immer wieder fällt einem etwas Neues im Stadtbilde auf. Diesmal bin ich nach Flensburg gebraust, um von dort aus die vom Reichswehrministerium veranstaltete Presserundfahrt Mürwik-Kiel-Cuxhafen-Helgoland-Wilhelmshaven mitzumachen, ein schöner Auftakt zu den Skagerrak-Tagen in der Reichshauptstadt. Da: unter uns der Fehrbelliner Platz. Er liegt im Westen und ist doch die Einfallspforte für den Orient. Die griechisch-orthodoxe Kirche der Russen grüßt herauf und die mohamedanische Moschee mit den beiden schlanken Minarets.
Aus der Vogelschau ist das wirklich ein entzückendes Bild, aber noch puppenhafter als von ebener Erde aus. Die weißen Minarets sind bloß Attrappe. In einer Zeitung habe ich einmal gelesen, daß von hier aus der Muezzin, ein zum Islam übergetretener Deutscher, fünfmal täglich zum Azan rufe. Vielleicht erschallt irgendwo in einem stillen Kämmerlein der Ruf zum Gebet, aber jedenfalls nicht von diesen Minarets aus, denn - man kann sie garnicht besteigen.
Auch die Missionserfolge des in der anschließenden Moscheewohnung untergebrachten Dr. Abdullah werden weit übertrieben.
Das erste auf Befehl des Kaisers für gefangene mohamedanische Inder während des Krieges errichtete Gotteshaus befand sich im Lager Wünsdorf, da waren sie unter sich; jetzt am Fehrbelliner Platz ist die Moschee sozusagen ein kleiner Ausstellungspavillon, den jedermann für 30 Pfennige Eintrittsgeld besichtigen kann, aber zu der Gemeinde gehören außer den wenigen Anhängern einer indischen Sekte, der Ahmadya, nur vereinzelte andere Mohamedaner und jedenfalls nicht "mehr als 100" bekehrte Deutsche, wie Abdullah schon vor vier Jahren schrieb.
Das hier ist mancher Damen ästhetischer Tee, wo sie gelegentlich etwas von Indien hören. Der "schöne" Dr. Abdullah macht sich das nicht allzu schwer. Er hat Ende März wieder einen Vortrag gehalten, der eine wörtliche Wiedergabe des Aufsatzes: "Was hat der Islam der Menschheit gebracht?" von Sadruddin aus dem Jahre 1925 war, nur daß darin "Demokratie" durch "Volksgemeinschaft" abgelöst wurde.
Man schmeichelt also durch Anpassung dem jeweiligen System, aber es sind nur veränderte Bezeichnungen zur äußerlichen Gleichschaltung. Im übrigen ist Dr. Abdullah mitsamt seiner indischen Frau, die europäische Jacken, Schuhe, Schminke nicht verschmäht, ein willkommenes Mitglied der Berliner Gesellschaft, wird das Ehepaar auch beim Tennisspiel am Hohenzollerndamm gesehen. Abdullah selbst trägt nicht etwa einen Turban. Er erscheint häufig in elegantem Smoking, amüsiert sich bei einer Tanzvorführung und hat in seinem Gefolge einen Mann von wechselndem Glauben, den Dr. Marcus, sowie einige kommunistische Inder. Unter diesen Umständen fällt das etwaige religiöse Interesse als Anziehungskraft natürlich weg; die Moschee am Fehrbelliner Platz ist keine Missionskirche, sondern ein dank indischen Spenden gut rentierendes Grundstück, eine hübsche kleine Sehenswürdigkeit für Berlin.
Viel brünstiger ist die buddhistische Gemeinde in Berlin-Frohnau. Die gewinnt auch noch neue Anhänger. Im allgemeinen sind aber fremde Religionen in Berlin nicht "gefragt". Das Sichversenken in dergleichen liegt dem unromantischen Gegenwartsmenschen nicht. Wir sind Deutsche und arbeiten.
Das große Denkmal dieses Schaffens, nur noch wenige Tage geöffnet, ist die mächtige Ausstellung am Funkturm. Schade nur, daß sie trotz eifrigster Werbung durch die Presse und durch das Propagandaministerium doch nicht so stark besucht worden ist, wie man dachte. Sie hätte mehr verdient. Beim Überfliegen kann man zwar nicht in die gedeckten Hallen, aber in das große Freigelände und in den Funkgarten hineinsehen. Da möchte man fast rezitieren: "Verzage nicht, du Häuflein klein!" Denn nur hier und da sieht man ein paar Menschenpünktchen, selbst um die Mittagszeit vor dem Hauptrestaurant lauter unbesetzte Tische.
Bei Beginn der Ausstellung "Deutsches Volk - Deutsche Arbeit" habe ich erzählt, wie außerordentlich lehrreich und anschaulich sie sei, wie sie aus vor Jahrtausenden versunkener germanischer Kultur uns über das Erste Reich und das Zweite Reich in die technisierte und doch wieder neubeseelte Gegenwart führe. Aber wenn auch viele Sonderzüge von draußen her Besucherscharen herbringen, der Berliner selbst hat wohl nicht genug Ehrfurcht und Demut; er sagt: "Kennimus, kennimus!" und vermißt - die Sensation. Die ist es, die er sucht, das übrige - so denkt er - hat allenfalls nur noch die Provinz nötig.
Internationales Autorennen auf der Avus, ja, das ist nervenaufpeitschende Sensation, das bringt auch bei schlechtestem Wetter weit über 200 000 Berliner auf die Beine und einen großen Teil von ihnen auf die Behelfstribünen an der Geraden, obwohl auch da schon der Platz zehn Mark kostet. Es ist wie bei einem Stiergefecht in Spanien, wo alle Welt darauf wartet, daß vielleicht einer der Picadores auf die Hörner genommen wird: es könnte doch sein, daß einer der Rennwagen mit geplatztem Pneu ins Schleudern gerät und bei der rasenden Fahrt sich überschlägt, der Fahrer den Wettbewerb mit seinem Leben bezahlt! Gott sei Dank ist aber kein Unglück geschehen, obwohl starke Regengüsse während des Rennens es gefährlich machten. Jedes Fahrzeug ließ eine sprühende Heckwelle hinter sich, stob durch wilden Gischt daher. "Es fängt langsam an, zu regnen!", sagten die Pessimisten bei Beginn. "Es fängt an, langsam zu regnen!", sagten die Optimisten bald nachher. Es war wirklich schon ein Sauwetter. Ein kleiner Materialunfall trug die Schuld daran, daß in der Klasse der großen Wagen nicht der Deutsche Stuck, der den absolut schnellsten steuerte, sondern ein Franzose Sieger blieb. Für den Eindruck auf die Sinneswerkzeuge ist es übrigens ganz gleich, ob ein Renner mit 189 oder mit 206 Kilometern Stundengeschwindigkeit - rrrr - in einer Sekunde an uns vorüberdonnert; und das betäubendste, was wir je auf der Avus erlebt haben, ist und bleibt doch das Raketenauto Fritz v.Opels, das vor einigen Jahren hier wie der Satan selbst in Schwefeldampf lostobte.
Der Berliner ist bei Massenaufgeboten meist fröhlich, umgänglich, witzig. Ein Zeitungsverkäufer ruft bei strömendem Regen:
"Noch eine Sitzunterlage gefällig, Berliner Morgenpost nur 15 Pfennnige?"
Alles lacht, und manch einer, der noch nie ein Ullsteinblatt angefaßt hat, nimmt es diesmal.
Es gibt aber auch noch Berliner, die der Belehrung über Umgänglichkeit bedürfen. Zu ihrer und der Sache Nutz und Frommen sei das Nachstehende erzählt. Mein Bankplatz, Nr. 1396, ist von einem Mann in Parteiuniform besetzt. Ich sage:
"Verzeihung, Sie stehen wohl auf meinem Platz?"
Er antwortet lakonisch und mit eisernem Gesicht:
"Sehr wahrscheinlich!"
Schließlich gelingt es mir, dank der Freundlichkeit anderer, die zusammenrücken, einen Platz in der Nähe zu bekommen. Ich frage den Usurpator:
"Können wir jetzt vielleicht tauschen?"
Da braust er herrisch auf:
"Machen Sie doch keine Geschichten! Tausende stehen auf dem falschen Platz!"
Was macht man da? Natürlich gute Miene zum bösen Spiel. Man meldet den Funktionär auch nicht etwa am nächsten Tage seiner vorgesetzten Stelle, man macht unter solche Kleinigkeiten einen Strich. Aber wenn mein Platznehmer, was ich hoffe, diese Zeilen einmal zu Gesicht bekommt, dann soll er sich eines gesagt sein lassen: "Uniform verpflichtet!" So sind wir einst gelehrt worden. Ob es die soldatische oder die eines Bahnschaffners ist, die Robe des Richters oder die Tracht eines Parteibeamten, das ist gleichgültig. Sind wir in Wichs, so sind wir Autorität. Und von unserem Verhalten hängt das Ansehen des Staates ab.
Ungeheuer groß ist diesmal die Zahl der Zaungäste. Einige hundert Meter seitlich des Eingangs zur Tribüne K steht am Gitter eine Autodroschke. Ihr Lenker auf dem Dach. Den Kühler gibt er gegen Auftrittsgeld zwei Zaungästen als Aussichtsbalkon her. Die Taxenuhr steht auf "Frei". Ich bin, sobald Stuck endgültig zurückfiel, weggegangen, ich möchte die Droschke zur Heimfahrt nehmen. Da antwortet der Kutscher:
"Ich denke nicht daran! Ich will Kraft durch Freude!"
Das ist ein jetzt viel mißbrauchtes Wort für eine herrliche Sache. Die schwarzrote Republik hat nur Haß vertieft und niemand froh gemacht, auch heute können wir natürlich nicht 65 Millionen Deutsche jeglicher Sorgen entheben, aber wenigstens ziehen Hunderttausende das Glückslos, Kraft aus irgendeiner Freude zu entnehmen, die ihnen die Volksgemeinschaft vermittelt. Ich sprach einmal mit einem italienischen Arbeiter, der mir flüsternd anvertraute, er sei Nichtfaschist, aber es sei doch fabelhaft, was Mussolini mache: die Arbeiterkinder an die See oder ins Gebirge, das habe man zu Gewerkschaftszeiten doch nicht erlebt.
Jetzt endlich habe ich einen deutschen Arbeiter aus einem großen Berliner Werk zu fassen gekriegt, der sechs von acht Tagen Urlaub, bei voller Lohnzahlung, für nur 34 Mark - das sind die Gesamtkosten Berlin-Berlin - auf einem großen Ozeandampfer verbracht hat, der 1600 Leute von Bremen in den englischen Kanal, um die Insel Wight herum, bis an die irische Küste und zurück gebracht hat. Der Mann spricht nicht viel, sondern sagt zunächst nur:
"Na, die Verpflegung! Von wegen Eintopfgericht!"
Und stolz zeigt er mir eine der täglichen Speisekarten. Da hat es schon morgens zum Kaffee Rührei mit Schinken gegeben, mittags Suppe, Braten, Gemüse, Cremeschnittchen, nachmittags Kaffee mit Butterkuchen, abends gebackenen Fisch und Fleischsalat zum Tee, vor dem Schlafengehen noch einmal belegte Brötchen. Und überall Musik und Tanz.
"Und am Himmelfahrtstag wurden wir früh um sechse aus den Federn trompetet, zur Herrenpartie. Da haben wir Männer uns komisch verkleidet und haben eine lange Wanderung durchs ganze Schiff gemacht. Das war furchtbar lustig, die Mädels haben sich ausgeschüttet vor Lachen."
Da wird es einem wirklich warm ums Herz, wenn uns jemand so anstrahlt. Und diese Arbeiter und Angestellten beider Geschlechter, die großenteils zum erstenmal in ihrem Leben überhaupt das Meer, dann große Schiffe, englische Torpedoboote, Wasserflugzeuge, die Kreidefelsen von Dover, die Grüne Insel gesehen haben, wie demnächst andere Norwegen und sogar Griechenland sehen werden, schelten sicher nie mehr den "Marinismus", sondern verstehen es, daß Seefahrt nottut, begreifen auch, daß wir einer Kriegsflotte zum Schutze unserer Küsten bedürfen. Noch nie sind unsere Blaujacken, die an den beiden Skagerraktagen die Berliner Wachen stellen, so jubelnd in der Reichshauptstadt empfangen und umdrängt worden. Es regnete Zigarren, Zigaretten, Einladungen. Ein Theaterstück wie "Des Kaisers Kulis" von Plivier würde heute freiwillig ausgepfiffen werden, und im Zoo, wo der Deutsche Flottenverein seine Skagerrakfeier im Freien begeht, recken sich Tausende von Armen zum Grüßen der ruhmreichen alten Kriegsflagge, mit der das Rednerpult umkleidet ist.
Das ist die einzige Konzession, die der verstorbene Reichspräsident Fritz Ebert, von der Marineleitung hart und unerbittlich darum angegangen, der ehemaligen kaiserlichen Marine gemacht hat. Er verfügte, daß am 31. Mai jeden Jahres, zur Erinnerung an den größten Seesieg aller Jahrtausende, die deutschen Kriegsschiffe die alte Flagge am Großtop zu hissen hätten.
31. Mai 1934 (Donnerstag)
39
Ins Grüne - Flaggenwechsel der Laubenkolonisten - Nach dem Skagerraktag - Rundfahrt "Berlin bei Nacht" - 50 Jahre elektrisch - Aus der Berliner Fluggeschichte - Hinein in den Luftsportverband! - Jagd auf Biber.
"Heit machen wa in't Jriene!", sagt vergnügt der Knirps und drückt das verschnürte Paket Napfkuchen an die Brust. Gleich werden Vater und Mutter herauskommen. Au fein. Nun denkt man wohl draußen im Reiche: da machen Berliner also eine Landpartie, an einen der vieltausend Seen oder in die Schorfheide oder in die Choriner Wälder. Ach was, so weit nicht, das kann sich nicht jedermann leisten.
Wenn der kleine Berliner - und es gibt ungezählte und unzählbare davon - "in't Jriene macht", so heißt das, daß er mit der Straßenbahn bis zur nächsten Laubenkolonie, dem nächsten Schrebergarten, zu Bekannten fährt.
Wir haben in und um die Stadt 168 420 solcher winzigen Pachtgärten. Und rund ein Drittel der Lauben sind - das ganze Jahr hindurch bewohnt! Natürlich ist das sehr primitiv, fast schützengrabenmäßig einfach, und nichts für Leute, die etwa am Reißen leiden. Aber es ist eben Grün mit Sonnengold und es macht die Verstädterten wieder naturnah und sogar ländlich gastfrei. Allerdings: alle Stachelbeeren abrupfen oder alle Radieschen herausziehen darf der fremde Knirps nicht, wenn er mit Vater und Mutter sonntags zu Besuch herauskommt. Aber er kann Schmetterlinge haschen, er kann die Finger in die Erde bohren oder in die Regentonne stecken, er kann sich aalen, er kann barfuß zu anderen Kindern laufen; jeder Kolonist hat sein abgegrenztes "eigenes" Land, und doch sind sie zusammen eine große Gemeinde.
Es gab Jahre, da waren die Gartenhäuschen, die "Lauben", ständig rot beflaggt. Hier und da trug diese von den alten Seeräubern aus verklungenen Zeiten stammende Flagge, die Flagge der Gesetzlosigkeit, auch Hammer und Sichel oder Sowjetstern aufgenäht. Zuletzt tauchten die drei weißen Sklarek-Pfeile in rotem Felde auf, das Abzeichen der sogenannten Eisernen Front, die aber von Pappe war. Wer mit der Bahn nach Berlin kam und am Rande der Großstadt Laubenkolonien passierte, der konnte allenfalls auch mal die gelbweiße päpstliche Flagge auf der Hütte eines Zentrumsanhängers wehen sehen, aber fast nie schwarzweißrot, denn die Schwarzweißroten waren die Gehetzten.
Heute stehen viele Flaggenstöcke kahl da, zeigen keinerlei Tuch. Aber das fällt nicht so auf, denn in überwältigender Zahl sieht man das Hakenkreuz. Für jeden Klarblickenden steht es außer Zweifel, daß sich dieses Zeichen ganz durchsetzen wird.
Daneben, neben dem Symbol der gegen die Internationale gewonnenen nationalen Durchbruchsschlacht, behalten die Farben des Zweiten Reiches ihren Platz, unter denen zwei Millionen Deutscher für die Behauptung der Heimat fielen. Wenn in dem Schwarzweißrot das Eiserne Kreuz der Kriegsflagge steht, wird uns das Herz besonders warm. Nach einer Zeit, die in ihrem Mangel an Ehrfurcht so klein war, lehrt uns das neue Reich wieder den stolzen Aufblick zu den Vätern.
Noch hat der Berliner die ganze Skagerrak-Freude in versonnenen Augen. Als unsere Blaujacken hier waren, hatten sie Dienst, Wachdienst, es war also keine Besuchsfahrt mit Festessen im Rathaus und freiem Eintritt in ein Schauspielhaus oder dergleichen. Nur vereinzelt konnten Leute der Mannschaft sich die Stadt etwas ansehen. Zumeist stammen sie ja nicht von der nahen Wasserkante der Ostsee, sondern tief aus dem Lande, zahlreich sogar aus Süddeutschland, und sind noch nie in Berlin gewesen. Das kann freilich im Vergnügungsbetrieb sich mit Hamburg nicht messen. Nun stehen da mitten in Groß-Berlin zwei Matrosen und machen hungrige Augen, die dann auf einmal ganz groß werden, als sie auf einem vorüberfahrenden Autobus das große Plakat lesen: "Berlin bei Nacht."
"Dschunge, Dschunge!", sagen beide gleichzeitig.
Aber, was Sie denken, meine Herren, ist nicht. Ein Berliner Nachtleben in der Art, wie es in der Inflationszeit seinen Höhepunkt - oder Tiefpunkt - erreicht hatte, gibt es nicht mehr. Auch die vorgetäuschte, nur gemimte Unterwelt, in der in Paris der Engländer sich in einer "Sightseeing car" herumfahren läßt, wird in Berlin nicht aufgemacht. Allen Berlin-Pilgern sei hier verraten, was das Plakat der Rundfahrt-Gesellschaft bedeutet. Nämlich: für den Preis von 8 Mark wird man - durch das nächtlich erleuchtete Berlin spazieren gefahren.
Aufenthalt im Funkturm-Restaurant, im Resi, im Haus Vaterland und nach eigener Wahl der Teilnehmer, mindestens 10 müssen sich dazu zusammenfinden, noch in irgendeinem vierten Lokal.
Was man da zwischen ½8 Uhr abends und 2 Uhr nachts ißt und trinkt, bezahlt man auf eigene Rechnung. Das ist alles. Die Geschichte wird also teuer und stumpfsinnig, denn man bleibt in der Herde, und wenn man sich irgendwo festkneipt, so ist der uniformbemützte Führer auch schon da und ruft: "Bitte wieder einsteigen die Herrschaften von der Rundfahrt!"
Ein Bummel durch das Lichtmeer der großstädtischen Reklame hat natürlich für den Besucher aus irgendeinem kleinen Orte seinen Reiz. Auch sonst ist Berlin ja wieder eine sehr gut erleuchtete Stadt. Etwas mehr könnte und wird noch geschehen: durch das Anstrahlen unserer schönsten Bauwerke, etwa des Brandenburger Tores.
Es ist jetzt gerade 50 Jahre her, seit die Berliner die ersten zittrigen Glühlampen im Café Bauer anstaunten. Sie hielten von der neuen Erfindung nicht viel. Sie sagten: "Een richtija Jas wird det im Leben nich!"
An die Elektrizität in hundertfacher Verwendung hat man sich inzwischen gewöhnt, sie ist uns etwas so Alltägliches, als kenne man sie schon seit Karl dem Großen. Ein anderer Jubilar ist für die breite Masse aber immer noch ein Schauwunder: die deutsche Luftfahrt. Sie hat gerade ihre große Werbewoche hinter sich, die an die auch vor 50 Jahren erfolgte Begründung des ersten militärischen "Ballon-captif-Detachements" am Tempelhofer Felde anknüpft. Der damalige Kommandeur, Buchholz, lebt noch. Er ist 94 Jahre alt. Was hat dieser alte Offizier nicht alles erlebt! Als er sein Detachement aufstellte, mußte man sich noch einen Biergarten-Luftschiffer, einen Mann, der gegen Eintrittsgeld in einem Freiballon, womöglich am Trapez hängend, aufstieg, mieten. Der unterwies die Mannschaften im Füllen der Ballone.
Viel später wurde der raupenartige Fesselballon von dem Major v.Parseval konstruiert, dem dann die lenkbaren Luftschiffe folgten, die unstarren, die halbstarren, die ganzstarren. Der erste wirklich fliegende Mensch der Welt, der sich nicht durch Gas emportragen ließ, sondern auf Schwingen daherschwebte, war der Deutsche Otto Lilienthal, der 1898 tödlich verunglückte. Auch eine deutsche Erfindung, die des Motors, bahnte der Menschheit den Weg in die Lüfte. Im Luftschiffbau blieben wir mit unserem Zeppelin und Schütte-Lanz unerreicht. Mit den Flugzeugen marschierte vor dem Kriege Frankreich an der Spitze. Wir hatten Hemmungen, denn der amtliche Sachverständige, Major Groß, hatte die Fliegerei als "Zirkuskunst ohne militärischen Wert" bezeichnet.
Es ging dann trotzdem mit Riesenschritten vorwärts. Vor dem Kriege war es ein Franzose, der Korporal Pégoud, der den Berlinern zum ersten Male das Atemraubende des Loopings, des Überschlags in der Luft, vorführte. Dies und das seitliche Rollen über die Flügel und das Abtrudeln und manches andere kann ja nicht einmal ein Vogel. Heute gehört der "Kunstflug" zu der normalen Ausbildung unserer Sportflieger, wenn auch nur wenige wie Udet und Fieseler und Achgelis es darin zu einer solchen Meisterschaft bringen, daß sie sich weit über die Leistung der Flieger anderer Nationen erhebt. Immer wieder starren wir begeistert in den Himmel. Auf dem Tempelhofer Felde haben wir erst kürzlich einen großen Volksflugtag gehabt, aber das Fliegertreffen am vorigen Sonntag sah wieder Hunderttausende von Zuschauern und Tausende von Mitgliedern des Flugsportverbandes.
Man mag jeder Vereinsmeierei abhold sein, aber die vereinten Kräfte dieses Verbandes tun not. Wer eintreten kann, der sollte es tun, und sei es auch nur als Förderer mit seinem Gelde. Wir müssen, um uns zu Lande zu behaupten, nach Görings Wort ein Volk von Fliegern werden. Die Ausbildung dazu ist nur auf dem Vereinswege möglich, denn die militärische Luftfahrt wird uns ja noch verwehrt.
Auf dem Tempelhofer Felde häuft sich diesmal die Augenweide. Kunst- und Staffelflüge, Segelflüge, Brieftauben-Aufflug, Massenabsprünge mit Fallschirmen, Verfolgung von Freiballonen durch Autos. Auch wer in die Menschenmenge eingekeilt ist, sieht viel. Außerdem werden überall kleine Stühlchen zu 1 Mark das Stück verkauft. Parole: Jedermann seine eigene Tribüne! Wer die Ausgabe für den Schemel scheut, der bringt sich wenigstens sein eigenes Sehrohr mit, den "doppelten Blickspiegel". Das wird in unserem Zeitalter der Massenkundgebungen noch eine richtige Industrie.
Vereinzelt trifft man in dieser Menge Herren, die merkwürdig suchen, ihre Blicke nicht nach oben richten, sondern im Publikum schweifen lassen.
Das sind - Biberjäger.
Ganz Berlin ist von der Bibersucht befallen. Biber heißt in diesem Spiel Vollbart. Es gilt also - hier steckt wieder das ewige Kind im Manne - möglichst viele Bartträger aufzustöbern und anzusprechen. Je nach Farbe und Umfang und Nebenumständen zählt ein festgestellter Biber soundso viel Punkte. Die theoretische Höchstzahl erreicht derjenige, der dem König Georg von England begegnet, wenn dieser radfährt, einen Strohhut aufhat und diesen zum Dank für den Gruß lüftet. Etwas ganz Besonderes ist Biber mit Glatze. Die muß aber irgendwie sichtbar werden, nicht nur unter der Kopfbedeckung vermutet bleiben. Da gibt es einen schwierigen Spezialfall, über den ein junger Seeoffizier einer Gruppe von Schriftleitern, die auch Biberjäger sind, dieser Tage im Presseklub in der Tiergartenstraße berichtet hat.
Also eine Seltenheit: auf der Lützowbrücke ein Schutzmann mit Biber. Ob er eine Glatze hat? Das muß man wissen! Leider steht er im Tschako da. Gehen zwei Jünglinge auf ihn zu, sagt einer:
"'tschulljen Sie, Herr Wachtmeister, eine Möve hat Ihnen was auf den Tschako gemacht!"
Schon reißt der Schutzmann den Tschako vom Kopf. Da sieht man es, dem wächst wahrhaftig die Kniescheibe durch den Kopf. Er dreht den Tschako hin und her, auf dem nichts zu finden ist. Er blickt verwundert auf. Die Biberjäger flitzen jenseits am Kanalufer um die Ecke.
7. Juni 1934 (Donnerstag)
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