„Gerd Fritz Leberecht”
„Gerd Fritz Leberecht”
Luftfahrten im Frieden und im KriegeVerlag von Leonhard Simion Nf., Berlin
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Wohl selten habe ich ein Buch, das ganz außerhalb meiner Berufssphäre lag, mit so viel Interesse und von Anfang bis zu Ende mit so ungetrübter Freude gelesen, wie das Leberechtsche „Luftbuch”. Hinter dem Namen des Verfassers verbirgt sich augenscheinlich ein Offizier der Luftschifferabteilung oder ein hoher Herr im Generalstab, der mit Deutschlands Wehr zu Wasser und zu Lande, besonders aber in den Lüften, genau Bescheid weiß . . . Dabei sind seine Beschreibungen von Luftfahrten nicht nur fesselnd, sondern auch verklärt von einem Schimmer echter, unbestochener Poesie. Auch der Skeptischste wird dies Buch nur mit einem Gefühl hoher Genugtuung lesen, im Stolz darauf, daß Deutschland all das leistet, was wir aus dieser Lektüre erfahren und voll Dank gegen den Verfasser und seine augenscheinliche, hoch über dem Durchschnitt stehende Schilderungsgabe.
Jeder Abschnitt ein Kabinettstück, eine Vereinigung von tiefer Sachkenntnis, Urteilskraft und Erfahrung mit künstklerisch vollendeter, sprühender und packender Darstellung, wie sie die Luftfahrtliteratur bisher nicht kannte. Dabei aktuell vom ersten bis zum letzten Wort.
„Was schenke ich meinem Jungen, dem Leutnant? Von der Offiziersschreibmappe bis zur Zigarettendose hat er ja alles!” Tausend Mütter stoßen diesen Seufzer aus. Umgekehrt möchten Offiziere ihren Angehörigen etwas unter den Christbaum legen, was ihnen dauernd lieb wäre. Alle diese Wünsche erfüllt Leberechts Buch, das zum ersten Male entgegen der sonstigen steifen Geheimnistuerei das Intime aus dem Wachsen und Werden einer neuen Waffe schildert und so packend und gemeinverständlich geschrieben ist, daß es nicht nur dem Fachmann Überraschendes bringt, sondern auch von der 80jährigen Großmutter bis zum 15jährigen Sekundaner von allen mit der gleichen Teilnahme und Spannung gelesen werden wird. Ein köstliches Winterbuch für das deutsche Haus!
. . . An Gerds Buch hat der Jüngling ebenso wie der ergraute Mann seine Freude . . . Die Bilder sind treue Begleiter des Textes. Die Ausstattung macht dem Verleger Ehre. Mit einem Wort, hier haben wir ein Buch, das von kampffroher Festigkeit, von ruhiger Überlegung, einem unverrückbaren Zielbewußtsein, von des deutschen Volkes Anteilnhame an einem der erfolgreichsten Probleme des Völkerlebens aus eigener Erfahrung berichtet, dem wir auf den Weg nichts weiter zu wünschen vermögen, als daß seine Saat unserem Volke reichen Segen bringe.
Das soeben erschienene Buch bedeutet für die Luftfahrtliteratur eine Sensation. Nicht nur deshalb, weil es mit seltener literarischer Begabung und mit einem erfrischenden, dem „schönsten Sport” durchaus entsprechenden Temperament geschrieben ist, sondern hauptsächlich deswegen, weil der Verfasser mit einer beängstigenden Deutlichkeit Dinge erzählt, die man bisher nur als „vertraulich” oder gar „geheim” erfahren hatte, weil er Irrtümer berichtigt, die sorgsamst gepflegt wurden, und besonders in militärischer Hinsicht Gedanken und Urteile ausspricht, die zweifellos autoritativ sind. Mit dem Tage des Erscheinens dieses Buches sind alle anderen über Luftfahrt veraltet. Selber aber bleibt es von dauerndem Wert.
Eine Gabe von auserlesenem Wert! Alles ist fesselnde Erzählung, und wer das Buch einmal in Händen hält, wird es nur ungern aus der Hand legen. In oft geradezu poetischen Monographien wird der Leser in die Welt des Freiballons, des Fesselballons, des Luftschiffes und des Flugdrachens eingeführt, und die hübsche und reichliche Ausstattung des Buches mit Abbildungen erhöht seinen Reiz.
Ich muß gestehen, das Buch Gerd Fritz Leberechts „Luftfahrten im Frieden und im Kriege” hat mich von der ersten Seite bis zur letzten festgehalten. Man liest es wie einen spannenden Roman, und es fällt nicht ganz leicht, diesem sieghaften Optimismus gegenüber irgendwelche Bedenken laut werden zu lassen. Man fühlt es aus jeder Zeile heraus, das hat ein Mann geschrieben, der die Sache beherrscht, der trotz aller Begeisterung klar und scharf zu urteilen versteht. Dabei ist es fast gleichgültig, ob der Sportsmann oder der Soldat zu Worte kommt. Immer ist das, was er sagt interessant und lehrreich. . . . Jeder einzelne Abschnitt ist an sich ein Kunstwerk.
Mit den Mitteln einer großzügigen Darstellungsgabe veranschaulicht der Verfasser auf Grund der eigenen Erfahrungen als Luftschiffer und Flieger das Wesen und die Verwendungsmöglichkeiten der fünften Waffe. Das Buch ist etwas ganz besonderes für sich, unendlich inhaltsreich, der literarische Niederschlag eines jahrelangen Studiums: mit dem Tage seines Erscheinens gehört es einfach zum eisernen Bestande unserer jungen Literatur über Luftschiffahrt.
Unter dem Decknamen Leberecht birgt sich eine unserer glänzendsten Federn, die es versteht, selbst trockenste Technik farbenprächtig und lebendig vorzutragen. Wir haben den Inhalt des stattlichen Buches „miterlebt” dank der anschaulichen, fesselnden und packenden Darstellung dieses Meisterschilderers. Ein Buch ersten Ranges, unterhaltend und gediegen, das die wärmste Empfehlung verdient!
Ein schöneres Weihnachtsgeschenk konnte der gesammten deutschen Luftfahrerei und damit dem deutschen Volke kaum gemacht werden, als dieses glühende, sprühende Kunstwerk, das uns die exakteste Technik gewissermaßen spielend nahe bringt, wo unser Wissen Zeile um Zeile bereichert wird, ohne daß wir es recht merken, weil wir vaterländisch und künstlerisch zugleich erglühen, weil wir unter dem Bann eines bildmächtigen Stils, einer fortreißenden Schönheitswelle stehen, weil wir glauben, einen spannenden Roman zu lesen, während uns jemand mit den schwierigsten Einzelheiten der Technik vertarut macht. Der Laie wie der Militärtechniker, der Primaner wie der General, sie werden ihre Freude haben an dem Dreiklang von heißem nationalem Atem, kenntnisreicher Sachlichkeit und künstlerischer Form, einem Dreiklang, wie er sich selten genug finden mag.
Ähnliche Urteile bringen noch weit über hundert deutsche Zeitungen, ferner „Daily Mail”, „The Observer”, „Le Matin”, „La Tribuna”, „De Standaard” und zahlreiche andere ausländische Blätter.
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© Karlheinz Everts