Jahrgang 1904 | ||
Nr. 4, 7.Jan. 1904 |
Verlagsbericht von Otto Janke in Berlin SW, Anhaltstraße 11 |
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Nr. 8, 12.Jan. 1904 |
Caesar Schmidt in Zürich. In ca. 4 Wochen erscheint in meinem Verlage von * * * ca. 15 Bogen stark. Preis ca. 3 Mk. Dieses Buch , welches von einem der bedeutendsten Militärschriftsteller Deutschlands geschrieben ist, enthält höchst interessannte und pikante Vorkommnisse in einer großen deutschen Garnisonstadt und übertrifft den „Bilse'schen” Roman bei weitem sowohl an Interesse als auch in stilistischer Beziehung. Bezugsbedingungen:In Rechnung 25 %, bar 33 1/3 % 7/6 und 22/18. À cond. kann ich vorläufig nicht liefern. Verlangzettel liegt bei. – Ich bitte zu verlangen. Zürich, im Januar 1904. Caesar Schmidt Verlag. |
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Nr. 12, 16.Jan. 1904 |
Militärromane und Erzählungen erster Autoren.Freiherr von Schlicht.Excellenz Seyffert. Humoristischer Roman aus dem Militärleben. Preis brosch. 4 Mk. ord., in Originalband geb. 5 Mk. ord.– Sechste Auflage –Das lustigste Buch, welches seit Jahren erschienen ist, man kommt aus dem Lachen tatsächlich nicht heraus. (N.Y.Staatszeitung)Ein Ehrenwort. Erzählung aus dem Offiziersleben. Preis brosch. 4 Mk. ord., in Originalband geb. 5 Mk. ord. – Dritte Auflage –Die Widmung des Bandes lautet: Meinem Sohne, falls er einmal Offizier werden sollte.Die Namen der Verfasser bürgen hinlänglich für den Wert dieser Werke, einer weiteren Empfehlung meinerseits bedarf es mithin wohl nicht. Sie werden in jetziger Zeit leicht Absatz finden. Soweit der Vorrat reicht, liefere ich gern à condition und wollen Sie gef. auf beiliegendem Verlangzettel bestellen. Bezugsbedingungen: In Rechnung mit 25%, gegen bar mit 33 1/3 % und 7/6; gebundene Exemplare nur fest resp. bar, auch durch die Herren Barsortimenter zu beziehen. Dresden-Bühlau, Mitte Januar 1904. Heinrich Minden. |
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Nr. 24, 30.Jan. 1904 |
F.Volckmar, Barsortiment, Leipzig u. Berlin Neuaufnahmen No. 4. (30.1.04) Verlag Janke, Schlicht, v., Erstklassige Menschen, Br.: Ldnpr. 4,- Bar 2,40 O.: Ldnpr. 5,- Bar 3,50 |
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Nr. 27, 3.Febr. 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Otto Janke in Berlin.von Schlicht, Erstklassige Menschen. 4 Mk; geb. 5 Mk. [Die zugehörige Anzeige befindet sich auf Umschlagseite 1, die auf dem zugehörigen Mikrofiche leider fehlt.] |
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Nr. 34, 11.Febr. 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Otto Janke in Berlin.Schlicht, Frhr. v. (Wolf Graf v. Baudissin): Erstklassige Menschen. Roman aus der Offizierskaste. 2. Taus. (354 S.) 8o, '04. 4,- Mk. |
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Nr. 38, 16.Febr. 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Caesar Schmidt in Zürich*** Aus einer großen Garnison.; 2.Aufl. 3 Mk. |
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Nr. 39, 17.Febr. 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Otto Janke in Berlin.v. Schlicht, Erstklassige Menschen. 5.Tausend 4 Mk. |
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Nr. 39, 17.Febr. 1904 Nr. 42, 20.Febr. 1904 Nr. 45, 24.Febr. 1904 |
Dringender Beachtung empfohlen!Das fünfte Tausend
wird am 25. Februar ausgegeben! Vorläufig nur fest oder bar. Alle rückständigen Bestellungen finden alsdann sofortige Erledigung! Frei-Exemplare nur 11/10, nicht 7/6! Berlin, im Februar 1904. Otto Janke. |
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Nr. 51, 3.März 1904 |
Das sechste bis achte Tausend
ist soeben ausgegeben! Vorläufig nur fest oder bar. Frei-Exemplare nur 11/10, nicht 7/6! Gebundene Exemplare, 3 Mk. 50 Pfg. netto, sind in den Bar-Sortimenten von K.F.Koehler – L.Staackmann – F.Volckmar, Leipzig und Berlin, Alb.Koch & Cie., Stuttgart, und Friese & Lang, Wien, vorrätig. Berlin, Anfang März 1904. Otto Janke. |
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Nr. 53, 5.März 1904 |
Warenhaus-Buchhandel!Soeben geht mir die Mitteilung zu, daß das Warenhaus W. Jacobsen in Kiel den Schlichtschen Roman „Erstklassige Menschen” 4 Mk. ord. in neuen Exemplaren mit 3 Mk. 50 Pfg. im Schaufenster zur Auslage bringt. Da mir sehr viel daran gelegen ist, den Lieferanten zu ermitteln, so richte ich die höfliche Bitte an den gesamten Kieler Buchhandel, mich in meinen Bemühungen gütigst zu unterstützen.Berlin, 4. März 1903 [sic! D.Hrsgb.] Hochachtungsvoll Otto Janke. |
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Nr. 54, 7. März 1904 |
Caesar Schmidt Verlag in Zürich Aus einer großen Garnison. 5. u. 6. Aufl. 3 Mk.; geb. 4 Mk. 5. und 6. AuflageAus einer großen GarnisonGeneral von ? – Preis 3 Mk; gebunden 4 Mk. &ndash Die vier erschienenen Auflagen sind nach 14 Tagen beinahe vergriffen und sehe ich mich genötigt, zwei weitere große Auflagen herstellen zu lassen. Auf vielseitige Anfragen und Verlangen lasse ich jetzt das Buch auch gebunden erscheinen. Ich bitte die Herren Kollegen auch ferner um tätige Verwendung für dieses höchst interessante Buch. Verlangzettel liegt bei. Zürich, den 3. März 1904. Caesar Schmidt Verlag. |
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Nr. 54, 7. März 1904 |
Soeben wurde ausgegeben das 6. und 7. Tausend von: Armeetypen von Freiherrn von Schlicht (Wolf Graf v. Baudissin) Preis in elegantem, farbigem Umschlag Mk. 2,50. in mehrfarbigem Einband Mk. 3,50. À cond. nur noch beschränkt, barr 33 1/3 % und 11/10. Wir empfehlen Ihnen von diesem aktuellen „Schlicht” einen Partiebezug. – Sämtliche Barsortimenter führen die „Armeetypen”. Berlin W. 30, den 4. März 1904. Alfred Schall. |
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Nr. 56, 9. März 1904 |
Das zehnte bis zwölfte Tausend
ist soeben ausgegeben! Vorläufig nur fest oder bar. Frei-Exemplare 11/10, nicht 7/6! Gebundene Exemplare, 3 Mk. 50 Pfg. netto, sind in den Bar-Sortimenten von K.F.Koehler – L.Staackmann – F.Volckmar, Leipzig und Berlin, Alb.Koch & Cie., Stuttgart, und Friese & Lang, Wien, vorrätig. Berlin, Anfang März 1904. Otto Janke. |
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Nr. 58, 11. März 1904 |
Freiherr von SchlichtEin Ehrenwortvon Freiherrn von Schlicht Inhalt: Ein Ehrenwort. – Ein Schlag. – Kurt. – Abschied. – Rivalen. – Leutnant Velsen. – Der kleine Platow. – Ererbtes Blut. – Auf Brautschau. – Dritte Auflage. –Als Vorwort dient dem Buche die Einleitung der allerhöchsten Verordnung über das Ehrengericht der Offiziere im preußischen Heere. Die Widmung des Buches lautet: „Meinem Sohne, falls er einmal Offizier werden sollte.”Dresden-Bühlau, den 10. März 1904. Heinrich Minden. |
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Nr. 58, 11. März 1904 Nr. 59, 12.März 1904 Nr. 60, 14. März 1904 Nr. 61, 15. März 1904 |
Dringend zu beachten!Bei der enormen Nachfrage nachAlle à cond.-Bestellungen müssen leider unberücksichtigt bleiben! Das Buch ist im Neudruck und werden 10-14 Tage bis zur Ausgabe vergehen. Berlin, im März 1904 Otto Janke. |
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Nr. 63, 17. März 1904 |
Beschlagnahme. – Durch Beschluß des königlichen Amtsgerichts zu Bonn ist die Druckschrift „Aus einer großen Garnison”; von General *** (Zürich 1904, Caesar Schmidt) auf Grund von § 184 Ziffer 1 des Reichsstrafgesetzbuches beschlagnahmt worden. | |
Nr. 63, 17. März 1904 Nr. 65, 19. März 1904 Nr. 66, 21. März 1904 |
Dringend zu beachten!Frh. v. Schlicht, Erstklassige MenschenFünfzehntes und sechzehntes Tausendwird am 21. März ausgegeben!Ich kann nur fest und bar liefern (11/10).Auf vielen, nicht allen Stationen der Königl. Preußischen Eisenbahnen ist der Verkauf untersagt.Berlin, im März 1904. Otto Janke. NB.! Bitte mein Buch nicht zu verwechseln mit einem ähnlich lautenden, mir nachgeahmten Titel! |
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Nr. 64, 18. März 1904 |
Schlicht, Armeetypen, 6. und 7. AuflageDie achte und neunte Auflagegelangt in 10 bis 14 Tagen zur Ausgabe. Wir bitten umgehend zu bestellen, da die Bestellungen nach der Reihenfolge des Eingangs erledigt werden. |
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Nr. 67, 22. März 1904 Nr. 68, 23.März 1904 Nr. 69, 24. März 1904 Nr. 70, 25. März 1904 |
Eilt sehr!Mit meinen Ostermeß-Remittenden bitte zurückzusenden:Frh. v. Schlicht!,Das Manöverpferd, 75 Pfg. netto,Was ist los? 75 Pfg. netto, Leutnant Krafft. 1 Mk. 40 Pfg. netto, da es mir an Exemplaren zur festen Auslieferung fehlt. Berlin, im März 1904 Otto Janke. |
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Nr. 68, 23. März 1904 |
Beschlagnahme. – Auf Beschluß des Amtsgerichts I zu Berlin ist der Roman „Erstklassige Menschen” von Freiherrn v. Schlicht (Wolf Graf von Baudissin, Berlin, Otto Janke) beschlagnahmt worden. | |
Nr. 70, 25. März 1904 Nr. 71, 26. März 1904 |
von Schlicht, Erstklassige Menschen den 22.III.04muss ich leider die inzwischen eigegangenen Bestellungen unerledigt lassen.Am 21. sind die letzten Bestellungen expediert worden! Die Vertretung für meinen sonstigen Verlag verbleibt in Wien bei Friese & Lang, Braunergasse 3. Berlin, im März 1904. Otto Janke. |
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Nr. 71, 26. März 1904 |
Die täglich einlaufenden direkten Bestellungen geben uns zu der wiederholten Meldung Anlass, dass
„Schlicht, Armeetypen”– 8. und 9. Auflage –Anfang April zur Ausgabe gelangen wird.Wir können nur fest bezw. bar liefern und lassen die Bestellungen nach der Reihenfolge des Eingangs erledigen. Bezugbedingungen: Geh. Mk. 2,50 ord., Mk. 1,65 bar; geb. Mk. 3,50 ord., Mk. 2,40 bar. 11/10 Exemplare bar mit 40%, 33/30 bar mit 45%. Berlin W. 30, den 25. März 1904. Alfred Schall. |
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Nr. 86, 15. April 1904 |
Freiherr von SchlichtViel umworbenvon – Freiherrn von Schlicht – Bezugsbedingungen: Dresden-Bühlau, den 11. April 1904. Heinrich Minden. |
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Nr. 89, 19. April 1904 |
Beschlagnahmte Druckschriften. – Unter den gerichtlichen Bekanntmachungen in der heutigen Nummer dieses Blattes findet sich eine Veröffentlichung des Ersten Staatsanwalts beim Landgericht I in Berlin, wonach, wie wir bereits in Nr. 68 meldeten, der Roman des Freiherrn von Schlicht (Wolf Graf von Baudissin): „Erstklassige Menschen” verboten ist. Die Beschlagnahme trifft, wie besonders hervorgehoben wird, das Buch in jeder Form, also auch in der Wiener Ausgabe. | |
Nr. 89, 19. April 1904 |
Gerichtliche Bekanntmachungen.Die Beschlagnahme trifft das Buch in jeder Form. Verbreitung des Buches während der Dauer der Beschlagnahme wird nach § 28 Preßgesetzes verfolgt Berlin, den 15. April 1904 Der Erste Staatsanwalt beim Landgericht I. |
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Nr. 91, 21. April 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Alfred Schall in Berlin.Schlicht, Frhr. v. (Wolf Graf v. Baudissin): Armeetypen. Humoresken. 9. Aufl. (240 S.) 8o. ('04.) 2,50 Mk.; geb. 3,50 Mk. |
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Nr. 93, 23. April 1904 |
F. Volckmar – Albert Koch & Co. – Leipzig, Berlin, Stuttgart Neuaufnahmen No. 14 (23.4.1904.) Schlicht, Frhr. v., Der geplagte Rittmeister, Coll. Janke, Br. Ldnpr. 0,50 Bar 0,30; L Ldnpr. 1,50 Bar 1,00 |
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Nr. 95, 26. April 1904 |
Beschlagnahmte Bücher. – Die Staatsanwaltschaft Berlin gibt ferner bekannt, daß der bereits früher ausgesprochene Beschlagnahmebeschluß, betreffend das Buch „Erstklassige Menschen” von Freiherrn von Schlicht (Graf von Baudissin), das Buch in jeder Form treffe, insbesondere auch die jetzt von den Buchhandlungen Karl Konegen in Wien I, Opernring 3, und Franz Leo & Comp. (Löcker & Stülpnagel) in Wien I, Opernring 8, ausgebotene Ausgabe. | |
Nr. 98, 29.April 1904 |
Hervorragende Neuigkeit für das Sommergeschäft und die Reisezeit!Anfang Mai erscheint:Der Gardesternmit Titelzeichnung von Carl Becker-München Geh. Mk. 3,50, Mk. 2,65 no., Mk. 2,35 bar. Geb. Mk. 4,50, Mk. 3,40 no., Mk. 3,10 bar. Einband berechnet. Freiherr von Schlicht hat vor allem in dem Titelhelden, dem aus der Garde in ein Linienregiment versetzten Leutnant von Stern – kurzweg der „Gardestern” genannt, weil er mit Vorliebe den alten Gardisten zur Schau trägt – eine ganz prächtige Figur geschaffen, der ein Stich ins Komische nicht fehlt und an der man seine helle Freude hat. Auch die übrigen militärischen Typen, vom General bis zum Burschen, sind ungemein lebenswahr und charakteristisch gezeichnet, so daß jeder unbefangene Leser von dem frisch und flott geschriebenen Roman bis zur letzten Seite gefesselt sein wird. Die Herren Kollegen vom Sortiment wissen ja selber, ein wie gern gekaufter Autor Freiherr von Schlicht war, schon bevor seine „Erstklassigen Menschen” erschienen. Bei der nicht großen Zahl guter humoristischer Romane und dem jetzt täglich genannten Namen des Autors wird „Der Gardestern” ohne Zweifel eines der meist gelesenen Sommerbücher werden. Wir bitten das schon heute bei Aufgabe Ihrer Bestellung zu berücksichtigen und von unseren glänzenden Vorzugsbedingungen umfassenden Gebrauch zu machen. |
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Nr. 104, 6. Mai 1904 |
„Schlicht, Armeetypen”8. und 9. AuflagePreis geheftet: 2 Mk. 50 Pfg. ord., 1 Mk. 65 Pfg. bar, gebunden 3 Mk. 50 Pfg. ord., 2 Mk. 40 Pfg. bar. |
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Nr. 117, 24. Mai 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart.Schlicht, Frhr. v.: Der Gardestern. Humoristischer Roman. (274 S.) 8o. '04. 3,50 Mk., geb. 4,50 Mk. |
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Nr. 118, 25. Mai 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Otto Janke in Berlin.Schlicht, Frhr. v. (Wolf Graf v. Baudissin): Leutnant Krafft. Humoristische Erzählung aus dem Offiziersleben. 2. Aufl. (309 S.) 8o. '04. 2,- Mk. |
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Nr. 120, 27. Mai 1904 |
Neues von Freiherrn von SchlichtIn der nächsten Woche erscheint im fünften TausendDer GardesternFreiherrn von Schlicht Mit Titelzeichnung von Carl Becker-München geh. Mk. 3,50, geb. Mk. 4,50 Das Buch ist so stark verlangt, daß wir einstweilen nur noch fest resp. bar expedieren können. Wir wollen aber dafü unsere |
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Nr. 125, 2. Juni 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Deutsche Verlags-Anstalt in StuttgartSchlicht, Frhr. v.: Der Gardestern. Humoristischer Roman. 2. u. 3. Taus. (Je 274 S.) 8o. '04. 3,50 Mk.; geb. 4,50 Mk. |
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Nr. 132, 10. Juni 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Deutsche Verlags-Anstalt in StuttgartSchlicht, Frhr. v.: Der Gardestern. Humoristischer Roman. 4. Taus. (274 S.) 8o. '04. 3,50 Mk.; geb. 4,50 Mk. |
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Nr. 133, 11. Juni 1904 Nr. 134, 13. Juni 1904 Nr. 137, 16. Juni 1904 Nr. 141, 21. Juni 1904 |
Empfehlenswerte Reise-LektüreVerlag von Otto Janke, Berlin SW. 11.Soeben erschienen:Der geplagte Rittmeister Militär-Humoresken. 50 Pf. ord., 35 Pfg. netto, 30 Pfg. bar und 7/6. Elftes Tausend. Leutnant Krafft. Militär.-humoristischer Roman. 2 Mk. ord., 1,40 Mk. netto, 1,20 Mk. bar und 7/6. Sechstes Tausend. Berlin, im Juni 1904. Otto Janke. |
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Nr. 138, 17. Juni 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Deutsche Verlags-Anstalt in StuttgartSchlicht, Frhr. v.: Der Gardestern. Humoristischer Roman. 5. Aufl. (5. Taus.) (274 S.) 8o. '04. 3,50 Mk.; geb. 4,50 Mk. |
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Nr. 141, 21. Juni 1904 |
Beschlagnahmte Druckschrift. – Durch rechtskräftiges Urteil des Landgerichts Bonn ist angeordnet worden, daß alle Exemplare der Druckschrift „Aus einer großen Garnison” von General *** , London 1904, (Kommissionsverlag für den deutschen Buchhandel, Caesar Schmidt in Zürich), sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen sind. In Nr. 63 dieses Blattes hatten wir mitgeteilt, daß diese Schrift durch Beschluß des Amtsgerichts in Bonn beschlagnahmt worden ist. Jetzt ist dieser Beschluß durch die Strafkammer des dortigen Landgerichts bestätigt worden. | |
Nr. 142, 22. Juni 1904 |
Der GardesternFreiherrn von Schlicht Mit Titelzeichnung von Carl Becker-München geh. Mk. 3,50, geb. Mk. 4,50 Sechste Auflage Geh. Mk. 3,50, Mk. 2,65 netto, Mk. 2,35 bar Geb. Mk. 4,50, Mk. 3,40 netto, Mk. 3,10 bar |
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Nr. 143, 23. Juni 1904 |
Schlicht, Armeetypen |
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Nr. 147, 28. Juni 1904 |
Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst, München.Neue Bände der Kleinen Bibliothek LangenFreiherr von Schlicht, Der LügenmajorMilitärhumoresken. – Umschlag von Eduard ThönyDer Name des Freiherrn von Schlicht ist in letzter Zeit so viel genannt worden, dass das Publikum schon deswegen nach einem neuen Buche von ihm mit Begierde greifen wird. Aber davon ganz abgesehen, bietet dieses neue Werkchen seiner Feder so viel des Amüsanten, dass ihm ein ebenso grosser Leserkreis sicher ist, wie den früheren Militärhumoresken desselben Autors. Wir finden den Grafen Baudissin (Pseudonym: Freiherr von Schlicht) hier auf seinem eigensten Gebiete. Tendenszlose und mit Behagen gesehene und erzählte lustige Geschichten, die deshalb aber doch als Wirklichkeitsschilderungen eines sittengeschichtlichen Wertes nicht entbehren. Alles in allem ein erfrischendes, amüsantes und gutes Buch. . . . . . . |
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Nr. 151, 2. Juli 1904 |
Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst, München.Freiherr von Schlicht, Die FahnenkompagnieMilitärhumoreskenUmschlag von E. Thöny Ladenpreis geheftet 2 Mk., eleg. gebunden 3 Mk. Der Name des Grafen Baudissin (Pseudonym: Freiherr von Schlicht) ist in letzter Zeit so viel genannt worden, dass ein neues Buch von ihm sicherlich dem lebhaftesten Interesse begegnen wird. In diesem neuen Buche zeigt sich Freiherr von Schlicht wieder auf dem Gebiete, dem er seine grössten Erfolge verdankt. Er gibt in diesen Militärhumoresken, die sich hoch über das Genre erheben, das man sonst unter diesem Gattungsnamen zusammenfasst, gut beobachtete, lebendig und lustig wiedergegebene Ausschnitte aus dem Offiziersleben, die der Wahrheit so wenig entbehren, wie der Lustigkeit. Der grosse Erfolg seiner früheren erschienenen Sammelbände hat ihm ein breites Publikum geschaffen, das auch nach dem neuen Werke seiner Feder begierig und in der Gewissheit greifen wird, darin sehr amüsanten Unterhaltungsstoff für ein paar Stunden zu finden. Und das Amüsement der Leser wird wahrscheinlich keinen unangenehmen Nachgeschmack haben, denn der Verfasser erreicht seinen Zweck mit den allerbesten Mitteln, ohne der Wahrheit oder dem guten Geschmack jemals Gewalt anzutun. Bestellzettel anbei. |
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Nr. 157, 9. Juli 1904 |
F. Volckmar – Albert Koch & Co. – Leipzig, Berlin, Stuttgart Neuaufnahmen No. 26 (9.7.1904.) Schlicht, Frhr. von, Die Fahnenkompagnie, Militär-Humoresken Br. Ldnpr. 2,- Mk., Bar 1,35Mk., L Ldnpr. 3,- Mk., Bar 2,10 Mk. |
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Nr. 174, 29. Juli 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart.Schlicht, Frhr. v.: Der Gardestern. 6.Taus. (274 S.) 8o. '04. 3,50 Mk.; geb. 4,50 Mk. Albert Langen in München. Schlicht, Frhr. v.: Die Fahnenkompagnie u. andere Militärhumoresken. (158 S.) 8o. '04. 2,- Mk.; geb. 3,- Mk. |
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Nr. 176, 1. Aug. 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Albert Langen in München.Bibliothek Langen, kleine. 71. - 75. Bd. 16o Je 1,- Mk.; geb. in Leinw. je 1,50 Mk.; in Ldr. je 2,- Mk. 71. Schlicht. Frhr.v.: Der Lügenmajor u. andere Militärhumoresken. (132 S.) '04. |
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Nr. 186, 12. Aug. 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart.Schlicht, Frhr. v.: Der Gardestern. 7.Taus. (274 S.) 8o. '04. 3,50 Mk.; geb. 4,50 Mk. |
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Nr. 186, 12. Aug. 1904 |
Mißachtung fremden Urheberrechts in Ungarn. – Die Wiener „Neue Freie Presse” empfing von der Wiener Verlagsfirma Karl Konegen die nachfolgende Zuschrift, die sie in ihrer Nummer vom 4.August 1904 zum Abdruck bringt:
„Sehr geehrte Redaktion! Es dürfte Sie interessieren zu erfahren, wie in Ungarn die Urheberrechte geachtet werden. In der Anlage übersende ich Ihnen eine Nummer des „Budapesti Naplo”, in welcher eine Fortsetzung des in meinem Verlage erschienenen Romans „Schlicht, Erstklassige Menschen” in ungarischer Übersetzung enthalten ist. Es ist bezeichnend, daß weder der Name des Verfassers noch der des Übersetzers angegeben ist, ganz davon zu schweigen, daß um meine Genehmigung auch nicht angesucht worden ist. Auf ein Schreiben meines Advokaten, welcher um Aufklärung ersuchte, ist überhaupt keine Antwort eingegangen, so daß ich mich genötigt gesehen habe, die Klage in Budapest anhängig zu machen. Mit mir würde der gesamte österreichische Buchhandel dankbar sein, wenn dieses Vorgehen vor der weiteren Öffentlichkeit in das rechte Licht gerückt würde. Hierfür danke ich Ihnen schon im voraus verbindlichst und empfehle mich ganz ergebenst Karl Konegen.” |
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Nr. 199, 27. Aug. 1904 |
Neuaufnahmen von K.F.Koehler, Barsortiment, Leipzig. Sonnabend, den 27. August 1904. Schlicht,v., Leutnant Flirt. Roman (Reissner, Dr.) L 5,- Mk; Bar 3,50 Mk. F. Volckmar – Albert Koch & Co. – Leipzig, Berlin, Stuttgart Neuaufnahmen No. 31. (27.8.04) Schlicht,v., Leutnant Flirt. Br. Ldnpr. 4,- Mk., Bar 2,80 Mk.; L Ldnpr. 5,- Mk., Bar 3,50 Mk. |
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Nr. 204, 2. Sept. 1904 |
Das Buch „Erstklassige Menschen” von Freiherrn von Schlicht. – Zu einer durch die Presse gegangenen Mitteilung über eine gegen den Verfasser des Romans „Erstklassige Menschen” Grafen Baudissin( Freiherrn von Schlicht) anhängig gemachten Klage des Garde-Füsilier- Regiments schreibt das Generalkommando des Gardekorps den „Berliner Neuesten Nachrichten”: „Diese Nachricht beruht durchweg nicht auf Wahrheit. Das Regiment hat weder gegen den Grafen Baudissin Klage erhoben, noch beabsichtigt es, dies zu tun, da es keine Veranlassung hat, sich durch die Schilderungen des genannten Buches in irgend einer Weise getroffen zu fühlen.” | |
Nr. 218, 19. Sept. 1904 |
Für meinen Verlag befindet sich in Vorbereitung und gelangt gegen Ende d.M. zur Ausgabe:
Excellenz SeyffertHumoristischer Roman
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Nr. 227, 29. Sept. 1904 |
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels: Carl Reißner in Dresden.Schlicht, Frhr. v.: Leutnant Flirt. Humoristischer Roman. 1. - 5. Taus. (306 S.) 8o. '04. 5,- Mk.; geb. 6,- Mk. |
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Nr. 230, 3. Okt. 1904 |
Zur gefl. Beachtung!Auf vielfache Anfragen teile ich ergebenst mit, daßFrhr. v. Schlicht, Erstklassige Menschenbei mir beschlagnahmt ist.Berlin, Oktober 1904. Otto Janke. |
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Nr. 235, 8. Okt. 1904 |
Zur gefl. Beachtung!Da in Deutschland beschlagnahmt, kann das in meinem Verlag erschienene WerkFrhr. v. Schlicht, Erstklassige Menschenin Leipzig nicht ausgeliefert werden.Wien, im Oktober 1904. Carl Konegen. |
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Nr. 241, 15. Okt. 1904 |
Neuaufnahmen von K.F.Koehler, Barsortiment, Leipzig. Sonnabend, den 15. Oktober 1904. Kollektion Janke. Brosch. (Janke,B.) Schlicht, Frhr. v., Rekrutenbriefe Br. 1,- Mk Bar -,60 Mk. Schlicht, Frhr. v., Ehestandshumoresken Br. 1,- Mk Bar -,60 Mk. |
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Nr. 243, 18. Okt. 1904 |
„Freiherr von Schlicht, kehre zurück, alles ist vergeben und vergessen!”Mit diesen Worten beginnt eine Besprechung im Hamburger Fremdenblatt über den neuen Roman vonFreiherr von Schlicht:
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Auf ein Fünfkilo-Paket gehen 10 Exemplare. |
Freiherr v. Schlicht (Wolf Graf Baudissin), Erstklassige Menschen. – Am 22. d. M. begann in Berlin vor der II. Strafkammer des Landgerichts I die Verhandlung gegen Verfasser und Verleger des beschlagnahmten Buches: Freiherr von Schlicht (Wolf Graf Baudissin), »Erstklassige Menschen«. Wir folgen im Nachstehenden einem Bericht in der Nationalzeitung (Berlin):
Die Anklage richtet sich gegen den Schriftsteller Graf Baudissin sowie gegen die Inhaber der Otto Jankeschen Verlagsbuchhandlung, Dr. phil. Erich Janke und verwitwete Frau Dr. Janke. Den Vorsitz im Gerichtshof führt Landgerichtsdirektor Hahn, die Anklage vertritt Staatsanwalt Liebenow, die Verteidigung führen die Rechtsanwälte Paul Alexander-Katz und Stein. Als literarischer Sachverständiger ist Freiherr von Liliencron zur Stelle.
Der im Otto Jankeschen Verlag erschienene Roman »Erstklassige Menschen« ist Anfang Februar erschienen und am 17. März d. J. beschlagnahmt worden. Der Angeklagte, der unter dem Pseudonym Freiherr von Schlicht schreibt, bestreitet entschieden, daß sein Roman den Charakter einer Schmähschrift habe. Als solche sei er keineswegs gedacht; vielmehr habe er eine sehr ernste Tendenz und wende sich gegen den im Offizierkorps herrschenden Kastengeist und gegen verschiedene Mißstände, die sich aus der falschen Haltung der Gesellschaft gegenüber den Offizieren ergäben. Die Tendenz der Besserung, nicht der Beleidigung sei der Grundzug des Buches. Er sei sich nicht bewußt, irgend etwas andres gesagt zu haben, was er nicht schon in andern Schriften, die das Leutnantsleben schildern, gesagt hätte. Die in Offizierskreisen vielfach herrschenden Ansichten, die Geldnot mancher Offiziere usw., die Folgen, die daraus entstehen, wenn junge Leute ohne die genügenden Mittel Offizier werden und über ihre Verhältnisse leben, das schließliche Ende, daß die jungen Leute dann zur Pistole greifen oder vor den Ehrenrat kommen, habe er nicht nur in manchen Geschichten, sondern auch in andern Arbeiten wiederholt behandelt. Er habe nicht etwa fabrikmäßig gearbeitet, um die »Konjunktur Bilse« auszunutzen; er habe vielmehr Bilses Buch überhaupt nicht gelesen gehabt. Angeregt zu dem Roman sei er durch Beyerleins »Jena oder Sedan«; er habe länger als sonst, nämlich neun Monate daran gearbeitet. Er sei Aristokrat und selbst zwölf Jahre Soldat gewesen, seiner nähern Familie gehörten viele Offiziere an, er habe regen Verkehr mit Offiziersfamilien, sein einziger Sohn solle Offizier werden, jeder, der ihn kenne, werde bekunden, daß er Liebe zum Offizierstande habe. In seinem eigenen Offiziersleben habe er niemals Kränkungen erfahren, die ihn verbittert hätten, er habe freiwillig seinerzeit den Abschied genommen, um ganz der Schriftstellerei zu leben. Er wisse, daß der Kaiser alle seine Schriften lese, seine Theaterstücke würden in den ersten Theatern aufgeführt und sowohl in Preußen, wie in Sachsen, in Österreich, in Rußland von den allerhöchsten und höchsten Herrschaften besucht.Er habe zur achtzigsten Geburtstagsfeier von Exzellenz von Werder [27.Februar 1903. Bernhard Franz Wilhelm von Werder 27.2.1823 - 19.3.1907 D.Hrsgb.] das Festspiel »Der Stolz der Maikäfer« verfaßt – kurz, er habe keineswegs eine offiziersfeindliche Tendenz. Er habe mit seinem Roman begonnen, als von Bilses Roman noch gar nicht geredet wurde. Von Bedeutung für das Entstehen des Buches sei auch der Selbstmord eines ihm nahe bekannten jungen Offiziers gewesen, der sich wegen übergroßer Schulden das Leben genommen habe. Da habe er sich mit der Frage beschäftigt, wie es möglich sei, daß einem so blutjungen Menschen ein Kredit von 65 000 Mk. eingeräumt werden konnte. Man leihe das Geld eben nur dem Offizier im bunten Rock. Die Schuld an diesem Selbstmord hätte nach seiner Meinung die Gesellschaft, die jeden Offizier verwöhne und es ihm übermäßig leicht mache, Kredit zu erlangen; sein Buch richte sich daher nicht gegen die Offiziere, sondern gegen die Gesellschaft, die aus ihnen »erstklassige Menschen« geradezu großzüchte. Die Gesellschaft sei schuld, wenn sich Mißstände im Offiziersleben herausgebildet hätten. Er habe in seinem Buch auch deutliche Mittel zur Abhilfe angegeben. Als der Roman erschienen war, habe zunächst auch kein Mensch Beleidigungen darin erblickt, am wenigsten der Kriegsminister, der den Roman sehr bald gelesen hätte. Erst sechs Wochen später sei die Beschlagnahme verfügt worden, nachdem Bebel im Reichstag dem Kriegsminister gegenüber auf das Buch hingewiesen hatte. Der Titel »Erstklassige Menschen« und die Bezeichnung »Zitronenfalter« rührten gar nicht von ihm her, beide Bezeichnungen seien bei einer darauf bezüglichen Besprechung von einem Freunde vorgeschlagen worden. Mit den »Zitronenfaltern« seien keineswegs die »Maikäfer« gemeint, das Gardefüsilier-Regiment habe sich auch gar nicht getroffen gefühlt und seinerzeit in den Zeitungen kundgegeben, daß es auch keinen Strafantrag gestellt habe. Schon die Tatsache, daß sein Roman in einem sehr angesehenen Verlage erschiene, sollte doch den Verdacht, daß es sich um eine Schmähschrift handle, ausschließen.
Die Vertreter der Jankeschen Verlagsbuchhandlung haben sich nur wegen Verbreitung des Romans nach seiner Beschlagnahme zu verantworten. Der Angeklagte Herr Dr. Erich Janke weist darauf hin, daß die Werke des Grafen Baudissin schon seit zehn Jahren in seinem Verlag erscheinen. Schon im Frühjahr 1903, noch ehe Bilses Roman herausgekommen war, habe er mit dem Angeklagten mündlich über die Herausgabe dieses Buches, das ein ernstes Werk sein sollte, verhandelt. Er habe also keineswegs die »Konjunktur« wahrnehmen wollen, und im Vertrauen auf die Autorität des Verfassers sein Werk in Verlag genommen. Jedwede beleidigende Absicht habe ihm völlig ferngelegen. Nach der Beschlagnahme habe er auch nicht ein Exemplar mehr im Inlande verbreitet, sondern das Werk aus seinem Verlag ausgeschieden und das Urheberrecht einer Wiener Verlagsanstalt übertragen. In Österreich sei von Anfang an der Absatz ein sehr großer gewesen, denn fast ein Drittel der ersten Auflage sei nach Österreich gegangen. – Frau Dr. Janke bestätigte die Angaben ihres Sohnes. Der Verlag hatte die Überzeugung, daß der Roman nach kurzer Zeit wieder freigegeben werden würde.
Die Gattin des Grafen Baudissin bekundete über Entstehungsart und Tendenz des Romans auf Grund der Unterhaltungen, die sie darüber mit ihrem Gatten gehabt hat, dasselbe wie letzterer. Ihr Ehemann habe den Kastengeist unter den Offizieren, die Schattenseiten der Erziehung im Kadettenkorps und die Gefahren schildern wollen, die sich an junge Offiziere, die kein ausreichendes Vermögen haben, herandrängen. Bilses Buch habe ihr Gatte nicht gelesen. Als die Beschlagnahme erfolgte, seien sie auf einer Reise im Orient gewesen, aber auf telegraphische Nachricht sofort zurückgekehrt.
Es folgte hierauf die Verlesung des ganzen Romans, die viele Stunden in Anspruch nahm.
Freiherr v. Schlicht (Wolf Graf Baudissin), Erstklassige Menschen. (Vgl. Nr. 249 d. Bl.) – Im weiteren Verlauf der gerichtlichen Verhandlung über das Buch des Grafen Baudissin »Erstklassische Menschen« (vgl. Nr. 249 d. Bl.) führte der Sachverständige Freiherr Detlev von Liliencron ungefähr folgendes aus:
Im Namen des ganzen deutschen Offizierkorps lege er Protest gegen diesen Roman ein. Das Buch sei überhaupt kein Roman, sondern eine Anklage. Schon in dem Titel »Erstklassische Menschen« liege eine Beleidigung, er sei hämisch, höhnisch. Ein solches Garderegiment, wie es in dem Buche geschildert werde, wo ein bürgerlicher Offizier so behandelt werde wie der Leutnant Winkler in dem Buch, könne es gar nicht geben. In den Offizierkorps gebe es nur das Wort »Kamerad«. Den Blättern aller Parteien sei es aufgefallen, wie gehässig das Buch geschrieben sei. Es sei geradezu unerhört! Schon seit Dezennien würden in Witzblättern die Offiziere als Kretins und Idioten hingestellt; der Roman stelle sie aber noch viel tiefer. Es würden darin nicht einzelne, sondern ein ganzer Typus in empörender Weise ohne alle Berechtigung an den Pranger gestellt. Es handle sich bei diesem Buch nicht um eine künstlerische Arbeit, sondern um eine etwas flüchtig hergestellte Anklageschrift, die geradezu empörend sei.
Staatsanwalt Liebenow hält die drei Angeklagten der Beleidigung des deutschen Offizierkorps im Sinne der §§ 185 und 186 für schuldig. Der Kriegsminister v. Einem habe sich nicht erst durch die Sozialdemokraten zur Stellung des Strafantrags drängen lassen, sondern schon am 20. Februar Schritte bei der Staatsanwaltschaft getan in der Richtung, ob gegen das Buch und seinen Verfasser wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen vorgegangen werden könnte. Daß es sich um eine Schmähschrift sondergleichen handle, habe jeder objektive Beurteiler, auch die Presse aller Schattierungen anerkannt. Im Reichstag sei man einig gewesen in der Verurteilung des Romans und seiner Tendenz. Der Roman sei so voller Verleumdung, wie kaum je ein andres Buch. Die adligen Offiziere sollten getroffen werden; deshalb sei der Rahmen des Romans der Garde entnommen. Die Gardeoffiziere würden als Gecken und Narren geschildert, die vor Eitelkeit platzten, in den Künsten der Verführung groß seien, die Jagd nach reichen Erbinnen anstellten, hazardierten, aber absolut kein ernstes Streben hätten. Sie würden hingestellt als Mädchenjäger von fast brutaler Roheit, als liederliche, verlumpte, sittlich tief stehende Menschen. Nicht ein einziger einwandsfreier, tüchtiger Vertreter des Offizierstandes trete in dem Roman auf. Das Bild sei ein völliges Zerrbild;der Angeklagte male geradezu schauderhafte Bilder von dem Leben im Offizierkorps. Die Absicht der Beleidigung gehe schon aus dem Titel hervor, mit dem die adligen Offiziere verhöhnt werden sollten. Hätte der Angeklagte Graf Baudissin Mißständen abhelfen wollen, so hätte es dazu andre Wege gegeben. Er als Angehöriger der Armee hätte wissen müssen, daß seine Kritik auf unsre Offiziere nicht zutreffe, daß eine solche Veröffentlichung ein vaterlandsgefährliches Unternehmen sei. Er sei schon gewarnt worden, als er seinerzeit das Feuilleton »Der Leutnantshund« veröffentlicht habe. Auch die Mitangeklagten hätten sich der Beleidigung schuldig gemacht. Der Verkauf nach Wien nach der in Berlin erfolgten Beschlagnahme sei eine Verhöhnung der staatlichen Autorität. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Grafen Baudissin 1500 Mk. Geldstrafe, gegen die Mitangeklagten wegen der Beleidigung je 750 Mk. Geldstrafe und wegen Vergehens gegen § 28 des Preßgesetzes je 250 Mk. Geldstrafe, außerdem Publikationsbefugnis für den Kriegsminister.
Die Verteidiger Rechtsanwalt Paul Alexander-Katz und Rechtsanwalt Stein suchten die Anklagepunkte und Ausführungen des Staatsanwalts zurückzuweisen und führten in juristischer Beziehung aus, daß in keiner Weise der Angeklagte, der seit sehr langer Zeit in Sachsen wohne, gerade preußische Verhältnisse im Auge gehabt habe und daß somit der preußische Kriegsminister zur Stellung des Strafantrags nicht legitimiert sei.
Der Gerichtshof verurteilte wegen Beleidigung den Angeklagten Grafen Baudissin zu 300 Mk. Geldstrafe, den Angeklagten Dr. Janke zu 200 Mk. Geldstrafe. Der Gerichtshof hat ferner auf Unbrauchbarmachung aller Exemplare des Buches, der Platten und Formen erkannt und dem Kriegsminister die Publikationsbefugnis zugesprochen. – Frau Dr. Janke wurde von der Anklage der Beleidigung freigesprochen. – Wegen Vergehens gegen § 28 des Preßgesetzes wurden die Angeklagten Dr. Janke und Frau Dr. Janke zu je 200 Mk. Geldstrafe verurteilt. – Der Gerichtshof war der Ansicht, daß in dem Roman objektiv Beleidigungen der preußischen Offiziere im Sinne des § 185 enthalten seien, die Vorwürfe richteten sich nicht nur gegen einzelne Personen, sondern gegen die Armee als Ganzes. Der Roman sei ein Tendenzroman, und zwar schlechter Tendenz. Der Gerichtshof habe aber angenommen, daß Graf Baudissin nicht ein niedriges Motiv geleitet habe, nicht das Interesse des Gelderwerbs und das Bestreben, eine gute Konjunktur auszunutzen, sondern daß er sein Buch in ernster Weise habe halten wollen, sich aber bei seiner Abfassung zu sehr von seinen Stimmungen habe fortreißen lassen.
Das ist echter Soldatenhumor und wie jeder echte Humor gemütvoll und liebenswürdig. Das müsste schon ein ganz verbissener und hartgesottener Hypochonder sein, der bei diesen Humoresken nicht wenigstens schmunzeln würde. Wir schämen uns nicht zu gestehen, dass wir bei manchen Stelle hellaut gelacht haben. Es gibt aber auch kaum was Lustigeres als diese Offiziers- und Soldatengeschichten. Wer könnte ernst bleiben, wenn er die „Fahnen-Kompagnie”, „Der neue General”, „Der dicke Schmidt”, „Sein Verlobungstag” usw., d.h. noch alle die anderen fünf Humoresken liest? In animierter Gesellschaft gut vorgelesen, müssten sie noch grossartiger wirken. Wir wünschen dem Büchlein die weiteste Verbreitung, denn Frohsinn ist die halbe Gesundheit.
Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels:
Otto Janke in Berlin.Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels:
Albert Langen in München.