Im bunten Rock

Lustspiel in drei Akten

von

Franz von Schönthan und Freiherr von Schlicht

Aufführung im Neuen Stadt-Theater zu Bern

*1., 5.Okt. 1903

und im Intimen Theater zu Bern

12., 14. und 16. März 1909

Besetzungsliste:

Fabrikant Wiedebrecht.
Hans, sein Sohn.
Missis Anny Clarkson, seine Nichte.
Leutnant Victor von Hohenegg.
Betty von Hohenegg, dessen Schwester.
Paul von Gollwitz, Assessor a.D.
Exzellenz von Troßbach, Divisions-Kommandeur.
Justiz-Rath Rösler.
Sergeant Krause.
Susanne ) Zofen der Missis Clarkson
Jeanette )
Frau Bäckers, Wirtschafterin bei Wiedebrecht
Friedrich, Diener
Stubenmädchen
Minna, Köchin
Kutscher
Stalljunge
Gärtnerbursche
Jänicke, Soldat
Erster Soldat
Zweiter Soldat
Husar Christian, Bursche bei Hohenegg
Gärtner
Spielleitung:

Carl Thiemann
Fredi Ambrogio
Lilly Schrader
Hans Sonnenthal
Frl. Stetten
Hubert Heinich
Max Kühne
–
Gustav Fischer
Loni Bodendorff
Alma Lind
Frau Marie Charles
Max Marx
Frau Clara Hungar
Frau Anna Marx
–
–
Meta Steffens
Otto Spittler
Herr Schultes
Karl Kalmann
Fritz Voigt
–
Gustav Fischer

„Intelligenzblatt für die Stadt Bern” vom 3.Okt. 1903:

Stadttheater. — Das Publikum, das am Donnerstag der Erstaufführung der Schönthanschen Novität: „Im bunten Rock” beiwohnte, war nicht sehr zahlreich, dafür aber sehr beifallslustig. Das leichtgeschürzte Stück darf nicht mit ernstem Maßstabe gemessen werden; Hauptsache ist ja für Verfasser wie für den Theaterleiter, daß möglichst viele Schlager die Zuhörer in jenen Zustand versetzen, in dem man sich gerne ein X für ein U vormachen läßt und tolle Heiterkeit einen Moment mit goldenem Strahl den grauen Alltagsschein durchleuchtet.

So betrachtet, stellt sich das neueste Opus des Hrn. Schönthan als ziemlich wirksam dar. Zu einem großen Teil muß das freilich der flotten lebendigen Darstellung zugeschrieben werden, die das Stück am Donnerstag fand. Den Haupterfolg hatten unser alter Bekannter Hr. Sonnenthal als flotter Reiteroffizier, Hr. Thiemann als feiner Komiker und Frl. Schrader, die sich dem leichten Ton merkwürdig gut anzupassen wußte. Die Nebenrollen fügten sich gut in das Ensemble ein, so daß die ganze Vorstellung — auch die Regie arbeitete gut — als eine abgerundete und gelungene taxiert werden kann.

Am Montag kommt „Im bunten Rock” als Abonnementsvorstellung (gerade) zur ersten Wiederholung.