Lübecker Eisenbahn-Zeitung

Sonntag, 5. Mai 1895


„Fünf Sinne hat das Menschenkind."

Humoreske.

Freiherr von Schlicht.

Auf Stube 295 war Instruktion, und mit großen Schritten ging der Unteroffizier Harde vor seine Abtheilung auf und ab. Die Kerls waren mal wieder wie gewöhnlich „zu Dumm", sie hatten von nichts eine Ahnung, und so war der Seufzer des Korporals „Hol der Teufel den Menschen, der die Instruktion erfunden hat", nicht ganz unbegründet.

„Kerls, was mache ich nur mit Euch", stöhnte der geplagte Vorgesetzte, "wo ist der Nürnberger Trichter, mit dem ich Weisheit in Eure dummen Schädel eintrichtern kann, wo ist der Mensch, der angesichts Eurer Dummheit nicht rasend wird?"

Suchend blickte er im Kreise umher, aber er sah nur in dem an der Wand hängenden Spiegel sein eigenes Konterfei.

Gewaltsam bezwang er sich zur Ruhe: „Kinder, wir wollen nochmal ganz von vorne anfangen, und ich will Eure Unwissenheit von vorhin vergessen - bringt mich aber nicht zum zweiten Mal in Wuth, sonst könnte es aus Versehen doch mal etwas „aus der Armenkasse" geben. Also Petersen, womit ist der deutsche Infanterist bewaffnet?"

„Mit dem Infanteriegewehr Modell 88."

„Gut, sehr gut," lobte der Vorgesetzte. „Sie sind doch wenigstens noch ein Mensch, mit dem man ein vernünftiges Wort sprechen kann. Aber wenn ich nur Ihren Nebenmann, den Meier ansehe, dann fallen mir, obgleich es nicht Neujahr ist, alle meine unbezahlten Rechnungen ein. Meier, was sind Sie eigentlich in Ihrem Civilleben?"

„Schlachter, Herr Unteroffizier."

„Na, dann darf man sich über Ihre Dummheit allerdings ja nicht wundern, denn der beständige Verkehr mit Ochsen soll ja gewissermaßen ansteckend wirken. Doch das nur nebenbei."

„Also Meier, das Gewehr hat wieviel Theile?"

Der Angeredete sprang mit einem jähen Ruck von seinem Schemel in die Höhe und nahm eine vorschriftsmäßige Haltung ein - aber die Antwort blieb er schuldig.

„Meier, wie oft habe ich Ihnen nicht schon gesagt, daß Sie lauter sprechen sollen. Sie nuscheln da immer etwas in die Stelle hinein, wo bei anderen Leuten der Bart sitzt, daß kein Mensch eine Silbe davon versteht. Also wieviel Theile hat das Gewehr?"

Drohend stand der Vorgesetzte ihm gegenüber, aber Meier sprach womöglich noch leiser als vorhin, ihm hätte einer eine Million auf den Tisch legen können, er wäre nicht im Stande gewesen, die Frage zu beantworten. Meier war, wie es beim Militär heißt, „ein Büschen was dösig". Schon in der Schule war ihm das Lernen sehr schwergefallen, das kleine Einmaleins hatte ihm schlaflose Nächte bereitet, und das große Einmaleins war ihm alle Zeit ein böhmisches Dorf geblieben, aber trotz alledem hatte er bei eisernem Fleiß „die Reife zur Konfirmation" erlangt. Dann aber hatte er die Bücher in die Ecke geworfen und sich geschworen, bei Lebzeiten nie wieder eins derselben in die Hand zu nehmen. Bei seinem Vater war er in die Lehre getreten und hatte wie dieser sich bemüht, ein möglichst tüchtiger und möglichst reicher Schlachter zu werden. Er lebte glücklich und heiter bis zu dem Tage, an dem er zu seinem Schrecken merkte, daß er zwanzig Jahre alt sei und sich als Soldat stellen müsse. „Ich werde ja doch nicht genommen," damit tröstete er sich, wenn ihm bei dem Gedanken an die bevorstehende Dienstzeit die Gänsehaut über den Rücken lief, „ich werde ja doch nicht genommen."

Aber sie nahmen ihn doch, denn er war schlank und kräftig gebaut, und die Ober-Ersatz-Kommission sieht auch mehr als alle anderen Menschen „nur das, was vor Augen ist." Hätten die Herren durch seine Schädeldecke hindurchsehen können, wäre er vielleicht freigekommen und freudig zu seinen Ochsen zurückgekehrt, so aber fand er sich eines schönen Morgens im bunten Rock, „sich selbst zum Leid und Anderen zur Qual".

Der Dienst begann, und Meier fühlte sich glücklicher, als er in seinen kühnsten Träumen je zu hoffen gewagt hatte. Stark und kräftig wie er war, ertrug er die Strapazen und Anstrengungen des Exerzierens mit spielender Leichtigkeit, das Leben in der Kaserne, der ganze Verkehr mit den gleichaltrigen, gleichgesinnten Kameraden gefiel ihm sehr und er fand, daß Alles nur halb so schlimm sei, als es immer geschildert würde. Ja, er wäre„Meier beinahe ganz glücklich und ganz zufrieden gewesen, aber dieses „ganz" verhinderte die Instruktion. Was da Alles verlangt wurde, war ja mehr als zehn Menschen bei dem besten Willen zu leisten vermochten - jede freie Minute, die er finden konnte, benutzte er, um sein Wissen zu bereichern. Mit dem Instruktionsbuch bewaffnet, setzte er sich dann in eine stille Ecke und lernte und lernte, und wenn er nach einer halben Stunde aufhörte, war er noch dümmer als zuvor.

„Meier, wie viel Theile hat das Gewehr?" Aber der Gefragte wußte es immer noch nicht, ebenso gut hätte man ihn fragen können, warum die Uhr mittags um zwölf Uhr zwölf und nicht elf ist.

„Nun, wird es bald?"

Das klang wie das Nahen eines gewaltigen Sturmes, der im Stande ist, alles Feststehende niederzuwerfen - aber Meier schwieg noch immer.

Einen Augenblick schien es, als wenn der Unteroffizier sich auf den Armen stürzen wolle, dann aber steckte er seine Hände in die unergründlich tiefen Taschen seines Paletots.

„Nein, Meier, Sie sind zu - zu - zu - zu entsetzlich dumm. Wie oft habe ich Ihnen nicht schon gesagt, daß das Gewehr fünf Theile hat, fünf, fünf, fünf - können Sie das denn nicht behalten?"

„Zu Befehl, Herr Unteroffizier."

„Zu Befehl" sagen Sie immer - thun Sie lieber, was Ihnen befohlen wird, und stecken Sie Ihren Rüssel in Ihr Instruktionsbuch."

„Zu Befehl, Herr Unteroffizier."

Alles Schreckliche nimmt ein Ende, auch eine Instruktionsstunde, und erleichtert athmete der Unteroffizier auf, als die Uhr acht schlug und er das Kommando zum Wegtreten geben konnte. Das Exerzieren begann, und Meier hatte bei dem „Bimsen der Gewehrgriffe" die verhängnißvolle Zahl fünf schon lange wieder vergessen, als sich sein Unteroffizier in Gedanken noch immer damit beschäftigte, wie er seinem Untergebenen die Zahl so fest eingeigen könnte, daß sie diesem nie wieder aus dem Gedächtniß schwinde. Er sann und sann, und plötzlich kam es über ihn wie eine Erleuchtung, ein alter Vers aus lang vergangener Zeit fiel ihm wieder ein, und sofort rief er Meier herbei.

„Meier, wie viel Theile hat das Gewehr?" Aber der Gefragte schwieg und blieb wie stets die Antwort schuldig; er hatte ein Gedächtniß wie ein Sieb ohne Boden, und nicht für alle Schätze der Welt hätte er eine richtige Antwort geben können. In strammer Haltung stand er vor seinem Vorgesetzten, aber ein leises Zittern ging durch seinen Körper, und jede Sekunde dachte er: „So, nun schlägt es dreizehn."

Aber etwas ganz Unerwartetes geschah: anstatt zu schelten oder zu fluchen, legte der Unteroffizier wohlwollend seine Hand auf die Schulter des Untergebenen. „Meier, Sie sind gewissermaßen ein Schafskopf, aber das schadet in diesem Falle nichts, ich werde schon dafür sorgen, daß Sie mit der Zeit ein nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft werden. Dazu ist aber in erster Linie erforderlich, daß Sie wissen, aus wieviel Theilen Ihr Gewehr besteht, denn Ihr Gewehr ist gewissermaßen Ihre Braut, und ebenso gut wie Sie Ihre Braut kennen müssen, müssen Sie auch Ihr Gewehr kennen, das sehen Sie doch ein?"

„Zu Befehl, Herr Unteroffizier."

„Na ja, also. Nun passen Sie auf. Es giebt einen Vers, den ich Ihnen jetzt sagen werde und den ich Ihnen in der Kaserne nachher aufschreibe, den lernen Sie auswendig, rein mechanisch, und sagen ihn sich jeden Abend vor dem Einschlafen und jeden Morgen vor dem Wachwerden fünfzig Mal auf. Verstanden?"

„Zu Befehl, Herr Unteroffizier."

„Na, denn treten Sie ein."

„Meier, Sie sind ein zu dummer Mensch, habe ich Ihnen den Vers denn schon gesagt?"

„Nein, Herr Unteroffizier."

„Na ja, also. Nun sperren Sie Ihre Horchlöffel auf, und merken Sie sich folgenden Reim."

„Fünf Sinne hat das Menschenkind,
Fünf Theile am Gewehre sind."

„Das merken Sie sich und denken Sie nie an etwas anderes als an diese Worte, dann werden selbst Sie mit der Zeit es lernen, die Fragen zu beantworten, aus wie viel Theilen das Gewehr besteht."

Damit war die Unterredung beendet, und der Dienst nahm seinen Fortgang. In der Kaserne wieder angekommen, meldete Meier sich sofort bei seinem Unteroffizier, und fein säuberlich schrieb dieser ihm die goldene Lebensregel auf ein Stück Papier, das Meier mit einer Vorsicht und Andacht in Empfang nahm, als wäre es das Buch der Bücher.

Sofort begab er sich in seine stille Ecke, in der er zu „studieren" pflegte, nahm von seinem Spind den Holzschemel herunter, setzte sich nieder, stützte sein sorgenschweres Haupt zwischen seinen Händen und begann zu lernen: Fünf Sinne hat das Menschenkind, Fünf Theile am Gewehre sind.

Und er lernte immer. Die Zeit ging dahin, und der Tag der Rekrutenvorstellung kam immer näher heran. Eine fieberhafte Aufregung hatte die ganze Kaserne ergriffen, denn der Tag der Vorstellung ist für den Soldaten der wichtigste während seiner ganzen Dienstzeit. Da gilt es zu zeigen, was man gelernt hat, und Jeder hat den Wunsch, daß Alles „klappt". Selbst der faulste Soldat strengt sich bei dieser Gelegenheit an und noch nach langen Jahren, wenn der bunte Rock längst ausgezogen ist, denkt man gerne und freudig an den Tag der Vorstellung zurück. Groß sind die Anforderungen, die da gestellt werden, und in der letzten Zeit wird daher noch gehörig exerzirt, damit Alles wie am Schnürchen geht.

„Also morgen ist nun gewissermaßen der große Tag," sprach der Unteroffizier Harde zu seinen Leuten, „und ich erwarte von Euch, daß Ihr meiner Erziehung Ehre macht, damit ich für alle Mühe, die ich mir gegeben habe, Euch zu gebildeten Menschen zu machen, aus dem Munde der Vorgesetzten ein Wort des Lobes zu hören bekommen, denn das ist das Höchste, was uns zutheil werden kann. Für das Exerzieren ist mir nicht bange, da werden wir schon gut abschneiden, aber die Instruktion, Kinder, werdet Ihr auch da bestehen? Denn ich sage Euch, ein Vorgesetzter kann mehr fragen, als tausend Untergebene zu beantworten vermögen. Nun Meier, wie steht es mit der Wissenschaft, wie viel Theile hat das Gewehr?"

Aber der Gefragte blieb ihm die Antwort schuldig. Tage und Wochen hatte er an dem Vers gelernt, ihn sich immer und immer wieder aufgesagt, er wußte ihn von vorne und von hinten, da nun, da er so plötzlich und unerwartet gefragt wurde, war seine Weisheit in alle Winde zerstreut und er gab dieselbe Antwort, die er stets zu geben pflegte, nämlich gar keine.

„Daß Du Kerl mir heute Abend noch lernst," fuhr ihn der Unteroffizier an, dann aber, sich darauf besinnend, daß die Rekruten, wenn man sie nicht wild machen will, vor der Vorstellung sorgsam wie ein rohes Ei behandelt werden müssen, setzte er in fast zärtlichem Ton hinzu:

„Nun Meier, verzagen Sie nur nicht, Sie haben noch vierundzwanzig Stunden Zeit, da kann man noch Viel darin lernen. Wenn ich morgen bei der Vorinstruktion über das Gewehr instruiren soll, richte ich es so ein, daß ich Sie frage, wie viel Theile das Gewehr hat. Dann antworten Sie fünf und Sie haben die Prüfung mit Auszeichnung bestanden, denken Sie immer an den schönen Vers, dann wird es Ihnen leicht sein."

Eine Viertelstunde später saß Meier wieder in seiner stillen Ecke, um zu arbeiten, aber heute wurde es auf der Stube garnicht still. Es war ein einziges Kommen und Gehen, ein Apell in dem Besichtigungsanzug jagte den andern, es mußte geputzt und verpaßt werden, und Meier war todmüde, als er um neun Uhr zu Bett ging. Die Augen wollten ihm zufallen, aber er richtete sich, damit er nicht einschlief, halb auf und getreu der Mahnung seines Unteroffiziers sprach er in Gedanken fünfzig Mal den Vers:

„Fünf Sinne hat das Menschenkind,
Fünf Theile am Gewehre sind."

Er war so müde, daß er garnicht mehr denken konnte, nur das Gefühl der Pflichterfüllung hielt ihn bis zum letzten „sind" wach, dann aber sank er wie todt nieder, um eine halbe Sekunde später fest zu schlafen. Er hatte einen unruhigen Traum, die Zahl Fünf lag ihm wie ein Alp auf der Brust: er träumte von der Zeit, da er noch fünf Jahre alt war und mit seinen fünf Geschwistern spielte. Dann stürmten plötzlich fünf Ochsen auf ihn los und fünf Gewehre wurden gleichzeitig abgeschossen, um ihn zu retten. Fünf Leute eilten herbei, um ihn aufzuheben, und brachten ihn zu seinem fünfzigjährigen Vater, der ihm fünfundzwanzig aufzählte, daß er fünf Tage nicht sitzen konnte.

Fünfmal stöhnte er laut, und als die Uhr fünf schlug, wurde er mit seinen Kameraden geweckt.

Die Stunde war da. Am Vormittag war die Besichtigung im Exerzieren gewesen, und die Korporalschaft des Unteroffiziers Harde hatte nur Lob geerntet. Jetzt war der große Augenblick der Vorinstruktion, oder wie es beim Militär heißt, „der Gehirnrevision" gekommen, und Unteroffizier Harde, der am Vormittag in Folge des ihm ertheilten Lobes „höllisch groß" gewesen war, wurde immer kleiner und kleiner, jemehr die Zeiger der Uhr sich der zweiten Stunde nahten.

Da betrat auch schon der Kommandeur, gefolgt von seiner Suite, das Zimmer.

„Nun, Unteroffizier Harde, instruiren Sie über das Gewehr. Es ist kein leichtes Thema, aber Sie haben heute Morgen so gut abgeschnitten, daß ich davon überzeugt bin, daß Sie auch in der Instruktion Vorzügliches leisten werden. Fangen Sie an."

„Zu Befehl, Herr Oberst."

„Der Flügelmann. Womit ist der deutsche Infanterist bewaffnet?"

„Mit dem Infanteriegewehr Modell 88."

„Meier, wie viel Theile hat das Gewehr?"

Aber der Gefragte blieb die Antwort schuldig. Noch vor einer Minute hatte er sich den Vers in Gedanken aufgesagt, aber nun, da er zeigen sollte, was er wußte, konnte er es nicht.

Der Kommandeur wurde aufmerksam und trat an Meier heran: „Nun mein Sohn, besinnen Sie sich, Sie werden doch wohl wissen, wie viel Theile das Gewehr hat?"

„Zu Befehl, Herr Oberst."

„Nun, so sagen Sie es."

Aber Meier schwieg wieder, er dachte nach, daß er glaubte, sein Kopf würde zerspringen, aber er konnte und konnte sich nicht auf den Vers besinnen.

Da hob der Unteroffizier, dem der Kommandeur den Rücken zukehrte, die rechte Hand und spreizte die Finger ab. Wie ein glückseliges Leuchten ging es über Meiers Gesicht und mit lauter Stimme sprach er: „Fünf Sinne hat das Menschenkind -" aber weiter wußte er nichts, sein Können und Wissen war zu Ende, rathlos blickte er sich um und verwundert sah der Vorgesetzte ihn an.

„Was sagten Sie da soeben? Wiederholen Sie es noch einmal."

„Fünf Theile hat das Menschenkind -"

Der Kommandeur machte ein Gesicht, als wüßte er nicht, ob er lachen oder grob werden sollte, die Offiziere seiner Begleitung kicherten, die Soldaten stießen sich heimlich an, und Unteroffizier Harde fuchtelte hinter dem Rücken seines Vorgesetzten mit beiden Armen in der Luft herum.

„Nun, Unteroffizier Harde, das ist ein wenig erfreulicher Anfang," tadelte der Kommandeur, „wenn ein Mann in der Mitte der Abtheilung einmal eine Antwort schuldig bleibt, so laß ich mir das gefallen, aber daß der zweite Mann, den Sie fragen, schon nichts weiß, das darf nicht vorkommen. Sie scheinen diese Frage wohl noch nie gestellt zu haben, denn anders kann ich mir die Antwort des Mannes, die ebensogut auf jede andere Frage paßt, nicht erklären. Nun, wir werden ja sehen, fahren Sie fort."

Unteroffizier Harde fragte weiter, aber er war aus der Fassung gebracht, er war zu erregt, um sich die Fragen richtig zu überlegen, und die Folge war ein gehöriger „Reinfall".

„Es thut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß ich in der Instruktion mit Ihrer Abtheilung nicht zufrieden bin - nun, vielleicht geht es das nächste Mal besser."

Damit entließ ihn der Kommandeur, und wie ein wildes Thier wollte sich der Unteroffizier oben in der Stube auf Meier stürzen; der aber stand in strammer Haltung vor seinem Vorgesetzten und ein glückseliges Lächeln umspielte seine Lippen:

„Herr Unteroffizier, nun weiß ich auch, wie der Vers heißt:"

„Fünf Sinne hat das Menschenkind,
Fünf Theile am Gewehre sind."

Der Unteroffizier ließ die erhobenen Arme sinken: „Mensch, Sie sind zu dumm; verwünscht sei die Stunde, wo ich Ihnen diesen Vers gesagt habe, der außerdem falsch ist. „Fünf Sinne hat das Menschenkind" - wo ist der Mensch, der behaupten will, daß Sie Ihre fünf Sinne haben?"


Oben.jpg - 455 Bytes
zu Schlichts Seite

© Karlheinz Everts