Humoristisch-satirische Plauderei von Freiherr von Schlicht
in: Frauen!
Meine Frau wollte auf ein Modejournal abonnieren, nicht etwa, weil sie noch auf keins abonniert war, sondern weil die sechs Modejournale, die sie sich hielt, nicht die „richtigen” waren. Bisher hatten die allen Anforderungen, die eine Frau an ein solches Blatt stellt, entsprochen. Meine Frau war bisher von jedem der sechs Journale entzückt und begeistert gewesen, aber mit einem Male waren sie nicht mehr die richtigen.
Warum nicht? Unwillkürlich drängte sich mir diese Frage auf, aber ich sprach sie doch nicht aus, denn eine Frau gibt auf eine Frage so viele Antworten, daß sie gar nicht dazu kommt, eine zu geben. Und vor allen Dingen antwortet eine Frau niemals direkt, sondern immer nur indirekt. Wenn man seine Frau fragt: „Wie ist das Wetter?” dann wird sie niemals antworten, gut oder schlecht, naß oder trocken, sondern sie wird stets entgegnen: „Ich glaube, ich kann ruhig meinen Strohhut mit den Reiherfedern aufsetzen, es sieht eigentlich nicht aus, als ob es regnen wollte, und wenn es trotzdem regnen sollte, können wir uns ja immer ein Auto nehmen.”
Man soll nie fragen und je mehr ein Mann fragt, desto tiefer muß er in den Geldbeutel greifen, denn selbst die harmloseste und unschuldigste Frage bringt die Frauen auf etwas. Wenn man seine Frau fragt: „Weißt du zufälligerweise, was es heute Mittag zu essen gibt?” dann sagt sie: „Ich weiß es zwar nicht, aber gut, daß du mich danach fragst, dadurch bringst du mich darauf, daß wir nächstens endlich einmal wieder Caviar kaufen könnten. Du weißt, ich esse ihn so leidenschaftlich gern und er ist gerade jetzt so billig. Ich habe mich schon danach erkundigt, vom allerbesten Caviar kostet das Pfund nur fünfunddreißig Mark.”
Wenn eine Frau fünfunddreißig Mark für ein Pfund Caviar bezahlen soll, fällt sie in Ohnmacht, oder tut wenigstens so als ob. Aber wenn der Mann den Caviar bezahlen soll, dann kostet er nur fünfunddreißig Mark.
Man soll eine Frau nie fragen und so fragte ich denn auch nicht, warum sich meine Frau plötzlich ein neues Modejournal halten wollte, sondern ich nahm die Tatsache lediglich zur Kenntnis und meinte dann: „Wenn deine bisherigen Modejournale nicht mehr die richtigen sind, dann wirst du die natürlich abbestellen?”
Was für einen Mann etwas selbstverständliches und natürliches ist, das ist für eine Frau etwas unfaßbares, ein Rätsel, das sie nicht zu lösen vermag. So sah meine Frau mich denn auch an, als hätte ich meine fünf Sinne nicht mehr beisammen und dann fragte sie: „Warum soll ich die alten Modejournale nur plötzlich abbestellen? Dazu liegt doch nicht die leiseste Veranlassung vor. Gewiß, die Blätter sind nicht mehr die richtigen, aber trotzdem, sie gleich abschaffen, das möchte ich denn doch nicht. Und schließlich können die Blätter doch auch nichts dafür, daß Sie mir nicht mehr gefallen. Nein, die behalte ich auch weiter.”
„Schön,” sagte ich, „dann werden wir also in Zukunft auf sieben Modejournale abonniert sein.” Und ganz ernsthaft setzte ich hinzu: „An deiner Stelle würde ich dann gleich noch fünf weitere halten, dann sind es gerade zwölf und im Dutzend haben wir sie vielleicht billiger.”
Meine Frau wandte sich schmollend ab: „Laß mir doch das harmlose Vergnügen, ich frage dich doch auch nicht, wie viele Zeitungen und Zeitschriften du dir hältst. Und außerdem werde ich mir auch natürlich kein teures Blatt hinzunehmen, sondern ein ganz billiges, ich habe da neulich in der Buchhandlung eins ausliegen sehen, das mir sehr gut gefiel, ich werde nachher gleich einmal in dem Geschäft vorsprechen.”
Und das tat meine Frau denn auch. Als sie zurückkam, war sie entzückt und begeistert, hingerissen, kurz, sie schwamm in einem Meer von Wonne, bis sie mich dann fragte: „Weißt du aber, was an den Modeheft das allerschönste ist?”
„Daß es gar kein Modeheft ist,” gab ich zur Antwort.
Meine Frau sah mich ganz groß an: „Woher weißt du denn das schon?”
„Aber Kind,” bat ich, „das ist doch gar nicht so schwer zu erraten. Ich kenne Euch Frauen doch. Wenn Ihr zur Stadt geht, um Euch neues Häkelgarn zu besorgen, dann kauft Ihr Euch ein neues Bügeleisen. Wollt Ihr aber ein neues Bügeleisen erstehen, dann kommt Ihr mit einer hübschen Meißner Porzellanfigur nach Hause und geht Ihr zur Stadt, um Euch die zu besorgen, dann kauft Ihr Euch ganz sicher den allerneuesten Roman.”
Meine Frau war beleidigt und so sagte sie denn: „Weißt du, du hast ja teilweise Recht, aber wenn du uns Frauen so genau kennst, dann macht es eigentlich gar keinen Spaß, mit dir verheiratet zu sein, dann verdirbst du mir jede Freude und ich kann dich auch gar nicht mehr überraschen, wie ich es mit dem neuen Modejournal wollte.” Und dann wieder auf das Blatt zurückkommend, fuhr sie fort: „Also, wie ich dir schon sagte, es ist gar kein Modejournal, sondern ein Blatt für die elegante Welt, das auch dir sicher sehr gut gefallen wird. Es enthält sehr hübsche illustrierte Artikel über Theater, Kunst und Literatur, sehr amüsante kleine Plaudereien und außerdem natürlich auch noch Aufsätze über die allerneueste Mode, mit ganz ausgezeichneten Illustrationen. Und dabei ist das Blatt tatsächlich spottbillig, jede Woche erscheint ein Heft und es kostet trotzdem nur drei Mark vierteljährlich, da mußt du mir schon Recht geben, ein noch billigeres Blatt konnte ich nicht nehmen.”
Da hatte meine Frau ja nun wirklich Recht, und freudig begrüßt, hielt das neue Modenblatt, das eigentlich gar keins zwar, am Nachmittag seinen Einzug und statt eines Heftes erschienen gleich achtundzwanzig, denn meine Frau hatte sich die bisher erschienenen Nummern(1) natürlich alle gleich nachbestellt.
Die achtundzwanzig Hefte erschienen und mit diesen achtundzwanzig Heften wollte meine Frau sich in ihr Zimmer zurückziehen.
„Erlaube mal,” bat ich, „du hast mir doch erzählt, auch ich würde in dem Heft manches finden, was mich interessierte, kannst du mir nicht wenigstens zwei oder drei hier lassen?”
„Gewiß,” gab meine Frau zur Antwort, aber anstatt, daß sie mir nun gleich auf gut Glück ein paar Journale gegeben hätte, fing sie an, die erst durchzublättern. Ich dachte, sie sähe die daraufhin an, welche für mich besonders in Frage kämen und so sagte ich denn: „Mach dir nur meinetwegen nicht erst so viel Mühe, ich werde schon irgend etwas finden, was mir gefällt.”
Aber meine Frau widersprach: „Vielleicht doch nicht und außerdem ist es doch mein Modejournal, ich habe es doch in erster Linie für mich abonniert, vor allen Dingen habe ich aber heute morgen in einem der Hefte eine entzückende Straßentoilette gefunden, das Blatt muß ich unbedingt mit in mein Zimmer nehmen, aber so schnell kann ich es jetzt bei dir nicht finden.”
„Dann nimm sie schon alle mit,” bat ich, „such dir in Ruhe das Heft heraus und gib mir dann später die anderen.”
„Das wird das beste sein,” stimmte meine Frau mir bei, aber als ich dann am Abend die anderen Blätter erhielt, waren es nicht mehr siebenundzwanzig, sondern nur siebzehn.
„Nanu?” fragte ich ganz verwundert, „wo sind denn die anderen?”
„Die interessieren dich doch nicht,” gab meine Frau rasch zur Antwort, „und außerdem brauche ich sie. Ich will sie morgen mit zu meiner Schneiderin und zu meiner Putzmacherin nehmen, ich habe da verschiedene geradezu entzückende Kleider und Hüte gesehen, vielleicht, daß ich mir das eine oder das andere davon machen lasse.”
Wenn eine Frau in einem solchen Falle schon „vielleicht” sagt!
Ich fühlte ganz deutlich, wie sich das Krokodil, aus dessen Leder mein Portemonnaie gearbeitet war, vor Entsetzen in meiner linken Hosentasche krümmte.
Aber um Gottes willen jetzt nur nichts sagen!
Alle Männer würden in der denkbar glücklichsten Ehe leben, wenn sie sich das Sprechen abgewöhnen könnten.
So schwieg ich mich denn auch aus, nicht eine Silbe kam über meine Lippen, aber trotzdem sagte meine Frau plötzlich: „Wenn es dir denn wirklich Spaß macht, will ich dir die anderen Hefte natürlich gern holen und dir die Hüte und die Kleider zeigen, die ich ganz besonders hübsch finde.”
„Zeig mir lieber die, die dir nicht gefallen,” wollte ich bitten, aber meine Frau war schon draußen, um wenig später zurückzukehren.
Und dann mußte ich mir die Kleider und die Hüte ansehen, die sie sich „vielleicht” machen lassen wollte — — — — neun Kleider und elf Hüte!
„Aber Kind,” bat ich, „erbarme dich meiner, wir soll denn die bezahlen?”
„Du natürlich nicht,” rief meine Frau schnell, „aber ich denke doch auch natürlich nicht daran, mir alle diese Kleider und Hüte zu kaufen, denn eigentlich habe ich ja ohnehin schon mehr als genug, aber ein Sommer ist so entsetzlich lang, da wechselt man doch gern und du liebst es doch auch, wenn ich mich hübsch anziehe.”
Jeder Ehemann, der seiner Frau in einer schwachen Stunde dieses Geständnis macht, verdiente, in ein Irrenhaus gesperrt zu werden.
Ich aber hatte das auch gestanden und lief trotzdem noch frei in der Welt herum !
Leider !
Es gibt nur ein Mittel, um eine Frau wenigstens zuweilen davon abzubringen, sich ein Kleid zu kaufen: man muß es scheußlich finden. Aber dann kauft sie es sich gewöhnlich erst recht, um den Manne zu beweisen, daß er mit seinem Urteil Unrecht hatte, daß es getragen ganz anders wirkt, als im Schaufenster oder im Modejournal und daß es ihr, aber auch nur ihr, ausgezeichnet steht.
Jeder Frau steht alles am besten — — sagt die Frau. Infolgedessen bildet sich auch jede Frau ein, sie ginge auf der ganzen Welt am besten angezogen und keine sei auch nur annähernd so hübsch wie sie selbst.
Wenn man den Frauen die Einbildung nehmen könnte, würde es bald keine mehr geben — — keine Einbildung und keine Frauen.
Aber noch gibt es Frauen und meine Frau zeigte mit einer Ausdauer, die einer besseren Sachen würdig war, immer wieder auf die neun Kleider und die elf Hüte, die „vielleicht” für sie in Frage kämen, denn der Sommer war ja so entsetzlich lang und da wechselt man doch manchmal gern.
Aber trotzdem der Sommer so lang war, geschah plötzlich ein Wunder. Die neun Kleider und die elf Hüte waren spurlos verschwunden, die hatte meine Frau mit der Geschwindigkeit eines berufsmäßigen Zauberkünstlers in ein Nichts verwandelt und anstatt der neun Kleider und der elf Hüte hielt sie plötzlich einen Abendmantel in den Händen. Den allerdings vorläufig auch nur noch in der Modejournal, aber von dem Bewundern einer Sache bis zu dem Besitz derselben ist bei den Frauen ja meistens nur ein Schritt.
Wenn jeder Mann, der mit seiner Auserwählten zum Standesamt fährt, vorher mit seiner Braut einen Umweg über ein Konfektionsgeschäft machen würde, um seine zukünftige Frau dort erst „wirklich” kennen zu lernen, müßte manches Standesamt sehr bald geschlossen werden, weil es nichts mehr zu tun hat.
Meine Frau hatte plötzlich einen Abendmantel entdeckt. Den hatte sie bisher unbegreiflicherweise ganz übersehen, aber nun sah sie ihn.
Wenn eine Frau zehn verschiedene Kleider und Hüte sieht, dann ist wenigstens noch eine geringe Hoffnung vorhanden, daß sie nichts kauft, weil sie sich nicht darüber einig werden kann, was sie sich von diesen Sachen kaufen soll, aber wenn sie nur einen Mantel sieht, dann gibt es kein Zurück mehr. Und so bat meine Frau mich dann plötzlich: „Nicht wahr, den schenkst du mir? Die Kleider und die Hüte hätte ich natürlich selbst bezahlt, aber du hast recht, ich habe davon wirklich mehr als genug und wenn der Sommer ja auch lang ist, so lang ist er denn schließlich doch nicht, und wer kann wissen, vielleicht regnet es auch fortwährend, da hätte ich sogar viel zu viel Kleider. Aber dieser Abendmantel ist einfach entzückend, den kann ich auch des Abends sehr gut auf der Promenade tragen.”
„Aber vielleicht regnet es diesen Sommer fortwährend,” warf ich ein.
Meine Frau sah mich ganz verwundert an: „Warum soll es denn gerade in diesem Sommer fortwährend regnen? Erinnerst du dich noch, wie trocken der letzte Sommer war? Warum soll es da gerade in diesem Jahr regnen? Das sagst du doch nur, weil du mir den Mantel nicht schenken willst und dabei bin ich doch mit meinen Wünschen so bescheiden! Wenn ich daran denke, was andere Frauen sich alles von ihren Männern wünschen und was die von denen auch geschenkt bekommen —”
„Dann denke lieber nicht daran,” fiel ich meiner Frau ins Wort.
„Aber an irgendetwas muß man doch denken,” warf meine Frau ein.
„Schön,” sagte ich, „dann denke einmal daran, wie rasend teuer jetzt alle Lebensmittel geworden sind.”
Meine Frau schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: „Gott, wann lebt doch nicht nur, um sich satt zu essen, und so teuer, wie du meinst, sind die Lebensmittel denn doch noch nicht. Die Fleischpreise sind sogar ganz wesentlich zurückgegangen, wenigstens war meine letzte Monatsrechnung sechzig Mark niedriger als die vorige.”
„Wahrscheinlich, weil wir 14 Tage verreist waren,” warf ich ein.
Meine Frau fing an, nervös zu werden: „Mit dir ist auch wirklich nicht zu sprechen. Du großer Gott, wir sind doch schließlich keine armen Leute, denen es darauf ankommt, ob die Schlachterrechnung höher ist oder nicht und wenn du mir den Mantel nicht schenken willst, dann laß es, dann reisen wir diesen Sommer überhaupt nicht, denn ohne einen Abendmantel kann ich ganz einfach nicht fahren.”
Ich rang die Hände und die Füße in stummer Qual, dann sagte ich: „Aber Galupschik, wenn du diesen Abendmantel nun nicht zufällig in diesem Journal gesehen hättest, wären wir doch auch gereist.”
„Weißt du das so genau?” fragte meine Frau und dann setzte sie hinzu: „Bei mir war die Reise noch keineswegs fest beschlossen und wenn ich trotzdem deinen Plänen fortwährend beistimmte, geschah es nur, weil ich mir immer wieder sagte, einmal müßtest du mich doch fragen, ob ich denn keinen neuen Abendmantel brauche und da du bisher nicht fragtest und wahrscheinlich nie gefragt hättest, ja, da du selbst jetzt, wo ich dich bitte, mir einen Mantel zu kaufen, nicht einsehen kannst, wie nötig ich den habe, da hat es gar keinen Zweck mehr, noch weiter von der Reise zu sprechen. Ich kann auf keinen Fall fahren,” und plötzlich in Tränen ausbrechend, setzte sie hinzu: „Und dabei hatte ich mich doch so schrecklich auf diese Reise gefreut.”
Wenn die Frauen ohne Tränen auf die Welt kämen, würden sie sich künstliche Tränendrüsen einsetzen lassen, denn die Tränen einer Frau sind die Waffen, mit denen sie jeden Gegner wehrlos macht.
So holte ich denn mein Taschentuch heraus, um meiner Frau die Tränen zu trocknen, aber trotz seiner Größe war es viel zu klein, ich mußte schon den Abendmantel zur Hand nehmen und so sagte ich denn: „Wenn es dich denn wirklich glücklich macht, dann kaufe dir nur den Mantel.”
Da versiegten plötzlich die Tränen meiner Frau, aber nur um gleich darauf umso reichlicher zu fließen. Sie war so gerührt, ich war so gut, so grenzenlos gut und wenn sie daran dachte, wie wenig die anderen Männer ihren Frauen schenkten und wieviel ich ihr immer gab, dann war ich doch der beste Mann auf der Welt. Und paß nur auf, der Mantel ist gewiß nicht teuer, der kostet höchstens zweihundert Mark.”
Aber schon am nächsten Tag erfuhr meine Frau, daß der Mantel unter dreihundertundfünfzig Mark nicht anzufertigen sein: „Im ersten Augenblick war ich ja natürlich auch erschrocken, aber wenn man es sich recht überlegt, ist es doch eigentlich gar nicht teuer, nicht wahr, du findest ihn auch billig?”
Das war nun keineswegs der Fall, aber was half es? Hatte ich gestern A gesagt, mußte ich heute auch Be — — — — — — zahlen !
Acht Tage später wurde der Mantel abgeliefert und gleichzeitig mit dem Mantel brachte das Mädchen die neueste Nummer des billigen Modejournals, das eigentlich gar keins war, in das Zimmer.
Meine Frau legte schnell den Mantel um ihre Schultern, um mir zu zeigen, wie wunderhübsch er sei und dann fragte sie: „Findest du nicht auch, daß der Mantel für das Geld eigentlich geschenkt ist?”
„Gewiß,” stimmte ich ihr aus vollster Überzeugung bei, denn der Mantel war ja auch von meinem Gelde geschenkt.
Wohl noch eine Viertelstunde ging meine Frau in dem Zimmer auf und ab und ließ sich immer wieder von mir bewundern, dann gab sie dem Mädchen den Auftrag, den Mantel fortzuhängen, und sie ergriff dann das neueste Heft des billigen Modejournals.
Und sie blätterte und blätterte in dem herum, bis sie plötzlich ausrief: „Komm, sieh dir nur einmal diese wundervolle Dinertoilette an, die mußt du dir sogar ansehen, denn sie ist einfach bezaubernd.”
Aber ich blieb, wo ich war. Auch ohne, daß ich ein Prophet war, sah ich heraus, wie der Abend enden und was er mich kosten würde, wenn ich mir diese bezaubernde Toilette überhaupt nur ansah. Das aber ging über meine Kräfte, wenigstens über die meines Geldbeutels und so sagte ich denn jetzt: „Ich habe dir vor acht Tagen einen Wunsch erfüllt, wirst du mir heute einen erfüllen?”
„Aber gewiß,” beeilte meine Frau sich zu erwidern, „jeden, den du willst.”
„Schön,” sagte ich, „dann tu mir die Liebe und bestelle dieses Modejournal wieder ab, oder erlaube mir wenigstens, es in deinem Auftrage wieder abzubestellen.”
Da sah meine Frau mich völlig verständnislos an und fragte: „Aber warum denn nur? Dieses Modejournal ist doch so billig !”
(1) Wenn in diesem Erscheinungsjahr schon achtundzwanzig Hefte erschienen waren, so befinden wir uns in dieser Erzählung entweder in der 15. Woche (Mitte April) oder der 28. Woche (Mitte Juli), je nachdem das Erscheinungsjahr dieses Modejournals am 1.Oktober oder am 1.Januar begann.
Da im Verlauf dieser Erzählung aber über den kommenden Sommer gesprochen wird, ist es sehr wahrscheinlich, daß „Mitte April” richtig ist. (Zurück)