Die letzten Tage beim Regiment.

Von Freiherr von Schlicht,
in: „Im Barackenlager und anderes”


Die Zeit verrinnt, und nach der Behauptung, die ein junger aktiver Kamerad in einer Anwandlung von Pessimismus kürzlich im Kasino aufstellte, ist das ganze Dasein überhaupt weiter nichts, wie ein großer Rinnstein.

Die Zeit verrinnt, verrann und wird ewig weiter verrinnen, das ist so, das war so und wird ewig so bleiben, aber trotzdem wollen die Herren der Reserve es garnicht glauben, als sie sich eines Tages sagen: „Morgen hat die Sommerübung nun ein Ende.” Dieselbe Übung, die manchem von ihnen am Anfang endlos erschien wie der große Truppen­übungs­platz.

Im Fluge sind die Wochen vergangen. Des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr bringt doch eine Masse Abwechslung, Exerzieren, Turnen, Felddienst, Schießen, Instruktion und Appell, mal dies, mal jenes. Es gibt immer etwas zu tun und in den freien Stunden darf man sich erst recht nicht auf das Bärenfell legen und faulenzen, denn da gilt es etwas sehr Wichtiges zu pflegen, die Kameradschaft. Das haben denn die Herren alle gründlich im Kasino besorgt, der Einzige, der sich da zuweilen drückte, soweit er es konnte, ohne dadurch irgendwie unangenehm aufzufallen, ist der Lutnant der Reserve Berka, der Herr Rechtsanwalt.

Das hat seinen guten Grund, er findet es zu Haus, in seiner Wohnung noch viel netter als im Kreis der Kameraden: Fräulein Anna hat es ihm angetan.

Er hat das Versprechen, das er ihrer Mutter gab, gehalten, er hat sogar dem ersten Kuß, den er der Tochter gab, keinen zweiten folgen lassen und das, obgleich er bei Gott kein Tugendbold ist.

Und trotzdem Fräulein Anna ihrer Mutter noch nachträglich erzählte, seine Schwester, die er erwarte, sei verheiratet und werde wahrscheinlich ihre drei reizenden kleinen Kinder mitbringen, hat er seiner Emmy doch nicht erlaubt, ihn zu besuchen, so sehr Fräulein Anna ihn auch darum täglich bat.

Das hat sein Emmy ihm sehr übel genommen, aber Fräulein Anna erst recht, denn die hörte und las schon so oft von einer Freundin, daß sie vor Neugierde brannte, nun einmal eine solche Freundin auch von Angesicht zu Angesicht kennen zu lernen. Aber der Herr Rechtsanwalt hat ihren Wunsch nicht erfüllt und es ist ihm auch garnicht schwer geworden, standhaft zu bleiben, denn in seinen Gedanken beschäftigt er sich anstatt mit Fräulein Emmy viel mehr mit Fräulein Anna. Er hat es mit seiner Menschenkenntnis längst herausgebracht, daß die es zwar faustdick hinter den kleinen Ohren hat, daß sie aber trotzdem oder gerade deshalb noch ein völlig reines und unverdorbenes juges Mädchen ist.

Nicht um zu beichten, sondern um voller Stolz damit zu prahlen, hat sie ihm ihre bisherigen Liebesabenteuer erzählt und er hat sich Mühe geben müssen, um bei den wichtigen Geheimnissen ihres Lebens ernst zu bleiben — so kindlich und harmlos sind sie,

Der Herr Rechtsanwalt wird den Gedanken nicht los, daß ein richtiges Eheleben doch das einzig Richtige ist. Er hat das Junggesellen-Dasein plötzlich satt und da die Barackenmädel längst vergessen sind, so wäre Fräulein Anna in seinen Augen gerade die richtige Frau für ihn, umsomehr, als sie aus einer sehr guten Familie stammt.

Trotz alledem schwankt er noch, eingedenk des Wortes: Drum prüfe, wer sich ewig bindet.

Und er denkt dabei auch an seine Emmy. Morgen ist die Übung zu Ende, übermorgen fährt er nach Berlin zurück und feiert dann mit ihr das Wiedersehen.

Es wird ihm nicht leicht werden, ihr zu sagen, daß vielleicht bald die Stunde der Trennung schlägt.

Auch jetzt sitzt er in seinem Stuhl und grübelt, was werden soll. Da klopft es plötzlich an die Tür und gleich darauf tritt Fräulein Anna in das Zimmer: „Ich bringe Ihnen einen Brief von Ihrer Frau Schwester.”

Mit schelmisch lächelnden Augen sieht sie ihn an.

Er sagt ein Wort des Dankes und nimmt ihr dann den Brief aus der Hand. Gerade jetzt kommt der ihm nicht gelegen, denn wenn Emmy ihm jetzt in glühenden Farben die Freuden schildert, die ihn bei dem Wiedersehen erwarten, wird es ihm doppelt schwer fallen, einen Entschluß zu fassen.

So olegt er denn das Schreiben beiseite und beginnt mit Fräulein Anna zu plaudern.

Die aber sieht ihn ganz verwundert an: „Sind Sie denn garnicht neugierig, was Ihre Freundin Ihnen schreibt, Sie haben es doch sonst vor Ungeduld nie aushalten können?”

Er sieht sie eine ganze Weile forschend und prüfend an: „Das war früher, Fräulein Anna, aber jetzt —”

Neugierig tritt sie näher: „Das müssen Sie mir erzählen, haben Sie sich erzürnt? Auf jeden Fall müssen Sie den Brief gleich lesen. Wenn Sie erlauben, leiste ich Ihnen noch etwas Gesellschaft und wenn Sie sich über den Brief ärgern sollten, werde ich versuchen, Sie zu trösten.”

Und er ärgert sich über das Schreiben sogar maßlos, denn es ist zwar nur kurz, aber inhaltsreich: „Wenn Du Dich denn sonst in der ganzen Zeit nicht um mich gekümmert hast, dann schicke mir wenigstens genug Geld, denn mit den tausend Mark, die Deine Bank mir neulich überwies, kann ich wirklich nicht viel anfangen. Wir sehen uns zwar übermorgen endlich wieder, aber ich wäre Dir trotzdem dankbar, wenn Du mir gleich telegraphisch wenigstens noch weitere fünfhundert Mark schicken würdest, denn ich habe so viel bezahlen müssen, daß es mir an barem Geld für die nötigsten Ausgaben fehlt.”

Bisher hatte er das immer ganz selbstverständlich gefunden, daß seine Emmy viel Geld braucht. Aber er weiß nicht, warum, mit einem Mal packt ihn der Ekel, immer Geld, Geld und nochmals Geld, er kann schicken und geben so viel er will, genug ist es ja doch nie. Das hat er nun davon, daß er ihr einmal erzählte, wie reich er von Haus aus ist.

Ihre Bitte soll erfüllt werden, auch ihre Schulden will er bezahlen, aber dann Schluß für immer.

Er zerreißt den Brief und wirft die Fetzen in den Papierkorb, dann springt er auf.

„Aber was haben Sie denn nur?” fragt Fräulein Anna neugierig, aber aus ihren Worten und aus dem besorgten Blick, mit dem sie jede seiner Bewegungen verfolgt, spricht viel mehr als nur Neugierde. Ihre Stimme hat einen weichen, sympathischen Klang, das Mitleid und die Teilnahme, die sie für ihn empfindet, tut ihm wohl und mit einem Mal weiß er: Hier steht ein Mensch vor Dir, der es wirklich gut mit dir meint, der Interesse an dir und deiner Person hat, obgleich er garnichts davon weiß, ob du reich oder arm bist.

Der Herr Rechtsanwalt ist in Liebeserklärungen groß, das ist sogar seine Spezialität, aber die Rede, die er jetzt plötzlich vom Stape läßt, übertrifft alles, was er bisher auf diesem Gebiet leistete, denn zum ersten Mal spricht er nicht nur mit den Lippen, sondern auch mit dem Herzen.

Aber trotzdem reüssiert er nicht gleich. Anstatt ihm sofort mit einem Jubelschrei um den Hals zu fallen, steht Fräulein Anna ihm ganz still gegenüber, ganz still und blaß. Sie wagt es nicht zu glauben, daß alles, was er ihr eben sagte, sein Ernst ist, aber die Furcht, daß er nur einen Scherz mit ihr trieb, daß seine Worte lediglich einer augenblicklichen Eingebung, vielleicht nur dem Ärger über den Brief, den sie ihm brachte, antsprängen, läßt sie auf der anderen Seite aber doch erzittern und erbeben.

Als er aber dann von neuem zu sprechen beginnt, hört sie aus allem, was er sagt, doch heraus, daß es ihm bitterer Ernst ist, und nun fällt sie ihm, wie er es vorhin schon erwartete, wirklich mit einem Jubelschrei um den Hals.

Gejubelt haben sie ja alle, aber so wie Fräulein Anna noch keine. Sie stößt einen derartigen Freudenschrei aus, daß Guste ganz erschrocken aus der Küche herbeieilt, und als sie Fräulein Anna in zärtlicher Umarmung mit dem Herrn Leutnant dastehen sieht, sagt sie ermahnend: „Ich weiß ja, Fräulein Anna, wie schön das ist, so abgeküßt und abgeknutscht zu werden, ich kenne das von meinem Emil her, da möchte ich auch manchmal vor Vergnügen quietschen, aber stille sein, ist dabei die Hauptsache, damit keiner nicht was hört und damit man nicht in das Amüsemente gestört wird. Aber wenn Sie so weiter schreien, Fräulein Anna, — die Frau Mutter, was meine sogenannte Gnädige ist, sitzt ja zwar auf dem Kaffeeklatsch bei der Frau Apotheker, aber das muß sie ja auch da hören und wenn sie dann nach Hause läuft und sich dies Tetatete mit dem Herrn Leutnant ansieht, na, Fräulein Anna, da möchte ich nicht in Ihrer Haut stecken, da müssen Sie zur Strafe die ganze Bibel auswendig lernen und wenn die auch noch so schön ist, verdammt dick ist sie ja auch.”

Die Beiden haben Guste ruhig ausreden lassen, aber als sie ihr dann denn wahren Sachverhalt erklären, richtige Verlobung, mit bald folgender Hochzeit, da kennt Gustes Freude keine Grenzen: „Na, Herr Leutnant, da gratuliere ich aber von ganzem Herzen und Ihnen nun erst recht, Fräulein Anna, das freut mich ebenso, als wenn mein Emil mich selber geheiratet hätte. Aber der muß nun auch ran, ob er will oder nicht, denn wenn Sie heiraten, Fräulein Anna, und von hier fortmachen, dann bleibe ich auch nicht mehr hier, dann etabliere ich mich auch als gnädige Frau und gehe selber auf Kaffeevisiten, als daß ich man immer nur für fremde Leute Kaffee koche. Nun muß mein Emil ran, da hilft ihm keine Sidonie mit dem Paukenschlag oder wie das Ding sonst heißt, das er immer als Solo auf seiner großen Trommel spielt.”

Ein wahres Glück, daß es draußen an der Tür klingelt, sonst würde Guste's Redeschwall in den nächsten Stunden kein Ende nehmen. So aber eilt sie davon und voll des seligsten Glückes bleibt das Brautpaar zurück.

Fräulein Anna strahlt, aber der Herr Leutnant strahlt erst recht, denn so oft er in seinem reichbewegten Leben auch schon verliebt gewesen ist, so verliebt, so ganz anders verliebt als sonst, war er denn doch noch nie.

Und der Herr Leutnant strahlt auch noch, als er sich am nächsten Morgen zum Dienst begibt. Trotz der frühen Morgenstunde ist seine Braut aufgestanden, um ihm einen Kuß mit auf den Weg zu geben.

Mit diesem Kuß auf den Lippen marschiert er bald darauf großen Ereignissen entgegen.

Es ist eine Felddienstübung, die letzte, an der die Herren der Reserve, deren Dienstzeit heute abläuft, teilnehmen und diese Übung ist zugleich die Schlußprüfung. Die Herren sollen noch einmal zeigen, was sie können oder wie die Vorgesetzten imstande sind, sich ein abschließendes Urteil über ihre Leistungen zu bilden.

Mutig und voller Vertrauen auf ihr Wissen und Können ziehen alle in den Kampf, nur einer wird das Gefühl der Beklemmung nicht los. Das ist der Herr Leutnant der Reserve, dem die Kameraden den Beinamen „Der Herr Eisenbahn­minister” gaben. Nachdem die Reise Seiner Majestät, die ursprünglich für einen früheren Termin geplant war, verschoben worden ist, findet die nun heute statt. Heute wird der Kaiserliche Sonderzug seinen Bahnhof passieren und um 11.17 Uhr dort eintreffen. Bei der Rückkehr von der Übung wird er zuhause ein Telegramm vorfinden, ob alles gut abgelaufen ist.

Aber es wird nicht gut gehen, das ist seine feste Überzeugung. Worin das Unglück, das er befürchtet, bestehen wird, weiß er selber nicht, aber irgendein Unglück gibt es heute sicher.

Nach einem langen Marsch erreicht man endlich den Rendezvousplatz. Nachdem die Gewehre zusammengesetzt sind, legen sich die Kerls in das Gras, die Herren Offiziere aber lassen sich häuslich an einem Grabenrand nieder, denn der Weg war weit, die Sonne brennt schon ganz gehörig und zu den vielen Schweiß­tropfen, die man bereits vergoß, werden noch viele neue hinzu kommen, denn der Tag ist lang, eine Feld­dienst­übung aber ist noch viel länger.

Alle schwitzen, der Herr Minister schwitzt sogar doppelt, einmal wegen der Hitze, dann aber auch vor Angst. Wenn der Hofzug nur erst um 11.17 Uhr die große Weiche auf seinem Bahnhof passiert hätte.

Plötzlich stößt jemand einen grausigen Fluch aus — es ist „mein Otto”.

„Aber Kindchen, was Haben Sie denn nur?” erkundigt man sich.

Da kommt es heraus — er hat nun doch vergessen, seinem Burschen die beiden Flaschen Bier, die zu Haus, in ein nasses Handtuch gepackt, auf dem Schrank liegen, in den Tornister zu packen. Nun hat er für den ganzen Vormittag nichts zu trinken und er hat schon jetzt einen solchen Durst, daß er küh behauptet: „Wenn der Truppen­übungs­platz nicht aus Snadkörnern, sondern aus trinkbaren Tropfen bestände, er würde jetzt sang- und klanglos in meiner Kehle und in meinem Magen verschwinden.”

„Na, seien Sie friedlich,” ruft ein Kamerad. „Vor allen Dingen glaube ich, daß während dieser Sommerübung schon genug Flüssigkeit in Ihrem Magen verschwunden ist und nun auch noch ein paar hundert Millionen Hektoliter Flüssigkeit vom Truppen­übungs­platz — wenn Sie dann mit Ihrem Bäuchlein in der Front nicht unangenehm auffallen wollen, da müßten Sie schon mit Ihren Füßen drüben in Spitzbergen stehen, während Ihr von dort vorgestreckter Bauch hier unter uns weilt.”

Alle lachen, nur „mein Otto” nicht. der hat, um den Wunsch der Gattin zu erfüllen und um seine Figur nicht zu verändern, das, was er durch die Anstrengungen des Königlichen Dienstes an Körpergewicht verlor, dadurch wieder zu ersetzen versucht, daß er fleißig Münchner Bier trank. Und dieser Versuch ist über alles Erwarten geglückt. Dreimal mußte er schon die Beinkleider und die Röcke weitermachen lassen, natürlich nicht offiziell bei dem Regiments­schneider, sondern bei einem Schneider in der Stadt, den sein Spürsinn aufgetrieben hat und den er schon deshalb gerne aufsucht, weil er in ihm einen Landsmann entdeckt hat, mit dem er sich in seinem geliebten Platt unterhalten kann. Und als er ihn das letzte Mal besuchte, hat sein Landsmann Wieck ihm erklärt: „Dat sind nu all wedder dre Centimeter mehr warden, Herr Leutnant, dat is wahrhaftig een wahres Glück, dat disse Sommerübung nu bald tau Enn is, denn sonst möt ick wahrhaftig an das Centimetermaß noch een good Stück ansetten, denn sonst komm ik nich mehr damit rum.”

Der Herr Leutnant stöhnt schwer auf: „Ja, Wieck, Mensch, dat seggen Sei so, aber wat schall ik dabi dohn? Dünna warden darf ik nich, dat will mine Fru nich hewwen und wenn ik dicker ward, dann is dat ock nich richtig. Und dat so tau maken, dat man nich mihr drinkt, as man utsweet, dat geit doch ock nich, dat möt man doch sonst immer ne Centrifugalwage bie sick hewwen. Und ick heww an mie alleen grad nog tau drägen.”

So hat sein Landsmann Wieck ihm denn die Uniform immer noch weiter ausgelassen und die Knöpfe gleichzeitig immer mehr vorgesetzt, bis er schließlich erklärte: „Wider geiht dat nu nich, sonst möt ick dei Knöpp in de Luft neihen un da hält den Rock denn nich tausammen.”

Der Herr Leutnant ist entschieden stärker geworden und wenn das Bier auch noch so schön schmeckte, vor dem Wiedersehen mit der Gattin, ach der Teuren, hat er doch ein klein wenig Angst. All ihren Ermahnungen zum Trotz hat er seine Figur nur zu sehr verändert.

Aber er ist in dieser Hinsicht nicht der Einzige, auch der Herr Leutnant der Reserve Martens ist kaum wieder zu erkennen. Der hat mehr als zehn Pfund abgenommen, aber wie er fest behauptet, nicht durch die Anstrengungen des Dienstes, sondern einzig und allein durch die großen Qantitäten Zielwasser, die er im Laufe der Wochen hat zu sich nehmen müssen. Und dabei hat es nicht einmal geholfen, er ist der schlechte Schütze geblieben, der er war, aber das ist nach seiner Überzeugung einzig und allein die Schuld der Vorgesetzten.

In dem Chausseegraben, in dem die Herren Leutnants sitzen, herrscht lautes Lachen und Scherzen, bis es plötzlich heißt: „An die Gewehre!”

Alle springen auf und gleich darauf ruft der Herr Oberst die Herren Offiziere zu sich.

Das Regiment ist heute geteilt, auf jeder Seite befinden sich sechs Kompagnien. Hier ist der Herr Regiments­kommandeur der oberste Kritiker und Schiedsrichter, während drüben der Herr Oberstleutnant beim Stabe die Oberaufsicht hat.

Wie drüben der Herr Oberstleutnant, so gibt jetzt hier der Herr Oberst jedem der Herren seine Aufgabe. Jeder erhält einen Auftrag, dessen Ausführung ein Offizier der Gegenpartei mit seiner Abteilung zu verhindern hat. So sollen sich im Laufe des Vormittags viele einzelne Gefechte entwickeln, die schließlich in ein großes Ganze zusammenlaufen.

Pünktlich auf die befohlene Minute setzt sich eine jede Abteilung unter dem Kommando eines der Herren der Reserve in Bewegung. Sie sollen ganz selbständig handeln, die Hauptleute dürfen ihre Kompagnien nicht einmal als Zuschauer begleiten, um aus der Ferne darüber zu wachen, daß ihren Leuten kein Leid zustößt. So sehen Sie denn ihre Mannschaften, für deren leibliches Wohl und Wehe sie verantwortlich sind, unter fremder Anführung im Gelände verschwinden und gar mancher faltet im stillen die Hände und denkt dabei: „Wer weiß, wie ich Euch wiedersehe.”

Aber bis zum Wiedersehen ist es noch lange Zeit.

Vor dem Ende kommt der Anfang und der ist garnicht so leicht.

Wenigstens ist der Leutnant der Reserve Berka, der Herr Rechtsanwalt, dieser Ansicht.

Er hat den Auftrag, es zu verhindern, daß in dem gegenüberliegenden Dorfe von einer feindlichen Abteilung, deren Vormarsch gemeldet ist, gewaltsam Fouragierungen vorgenommen werden. Sollte der Feind vor ihm in dem Dorf eintreffen, so soll er es versuchen, den zurückzuwerfen.

Alle Wege führen nach Rom, aber um seinen Auftrag auszuführen, gibt es nur drei Wege. Entweder marschiert er geradeaus auf das Dorf zu oder er versucht es auf Umwegen von rechts oder links zu erreichen.

Was das Richtige ist, wird er später wissen, wenn die Kritik ihn darüber belehrt hat. Ihm aber wäre es viel lieber, er wüßte es schon jetzt. Er ist es schon seiner kleinen Anna schuldig, sich nicht zu blamieren, und als er jetzt an sie denkt, fällt ihm ein, daß er ihr versprochen hat, gleich heute für sie beide die Verlobungsringe zu kaufen. Zum Zeichen, daß er nicht mehr frei ist, wird er fortan den Ring auf der linken Hand tragen, und er freut sich darüber, denn verlobt zu sein ist das einzig Richtige.

Und bei dem Gedanken an den Ring auf der linken Hand beschließt er, nach links zu marschieren.

Aber im letzten Moment besinnt er sich doch wieder. Er wird den Ring ja nicht immer links tragen, sondern sobald wie irgend möglich rechts, denn nicht verlobt, sondern verheiratet zu sein, ist das einzig Richtige.

Ob er da nicht lieber doch nach rechts abbiegen soll?

Schon will er das Kommando abgeben, da fällt ihm ein, daß er in diesem Augenblick ja noch gar keinen Ring trägt, weder links noch rechts.

Ob er da nicht doch lieber „geradeaus” marschieren soll?

Von neuem denkt er darüber nach und das Resultat seines Nachdenkens bleibt auch nicht aus. Er nimmt sich den Helm vom Kopf, kratzt sich nachdenklich hinter den Ohren und sagt ganz laut vor sich hin: „Das ist 'ne verdammte Geschichte.”

Nicht allzu weit entfernt von ihm, aber doch immerhin so weit, daß sie sich gegenseitig nicht sehen, hält Herr Leutnant der Reserve Martens mit seinem Zug. Der hat den Auftrag, die Brücke, die über den Erlenbach nach dem Erlenhof führt, unter allen Umständen für später heranrückende Truppen der eigenen Partei offen zu halten und jeden etwaigen Versuch des Gegners, sich in den Besitz dieser Brücke zu setzen, zu verhindern.

Um diesen Auftrag auszuführen, gibt es zwei Möglichkeiten. Er kann mit seinen Leuten entweder eine kleine Anhöhe besetzen, die sich jenseits des Baches befindet — er kann aber auch diesseits der Brücke eine Bereitschafts­stellung einnehmen. Besetzt er die Stellung drüben, dann kann er die vielleicht nicht halten und muß dann später mit seinen Leuten im dichtesten feindlichen Feuer über die schmale Brücke zurückgehen.

Bleibt er aber diesseits der Brücke und besetzt der Gegner die jenseitige Anhöhe, dann wird das feindliche Feuer ihn vielleicht zwingen, sich auch von hier zurückzuziehen und die Brücke, die er unter allen Umständen halten soll, fällt dann doch in die Hände des Gegners.

Sein oder nicht sein — diesseits oder jenseits, das ist die Frage.

Er überlegt und überlegt und das Resultat seines Nachdenkens bleibt nicht aus. Er nimmt sich den Helm vom Kopf, kratzt sich nachdenklich hinter den Ohren und sagt ganz laut vor sich hin: „Das ist 'ne verdammte Geschichte.”

Das sagen sie alle, nur einer sagt es nicht, das ist der Herr Minister.

Der hat den Auftrag, sich mit seinen Leuten in den Hinterhalt zu legen und eine feindliche Abteilung, deren Anmarsch gemeldet ist, durch einen plötzlichen Angriff zu überrumpeln. Und dieser Angriff muß blitzschnell erfolgen, ohne viel Kommandos, die den Feind nur aufmerksam machen würden. Auf einen Wink, auf ein kurzes Wort hin müssen seine Leute aufspringen und sich mit einem lauten „Marsch, Marsch, Hurrah!” auf den Feind werfen, bevor der überhaupt begriffen hat, was los ist.

Um den Anmarsch des Gegners, von dem vorläufig noch nichts zu sehen ist, rechtzeitig zu bemerken, sind zwei Posten ausgestellt, die liegen auf einer Anhöhe platt auf dem Bauch und spähen im Gelände herum.

Die übrigen Mannschaften liegen mit dem Gwehr im Arm im Heidekraut und warten, teils wachend, teils schlafend, auf den Augenblick, in dem der Herr Leutnant ihnen das Zeichen geben wird, sich aus dem Hinterhalt heraus auf den Feind zu werfen.

Aber noch ist es nicht so weit und es kann noch lange dauern, bis der große Augenblick da ist.

Das weiß der Herr Leutnant selbst am allerbesten und so sind seine Gedanken denn auch nicht bei dem Gegner, sondern bei dem Kaiserlichen Sonderzug, der seiner Station entgegenfährt. Auf Grund der Nachrichten, die er sich hat kommen lassen, ist er ganz genau darüber unterrichtet, zu welcher Zeit der Hofzug die einzelnen Stationen passiert. Er hat das Blatt Papier mit den Angaben darüber vor sich liegen. In seiner linken Hand hält er seine Uhr und alle Augenblicke sagt er sich: „Jetzt ist der Zug hier, jetzt dort, nun bei diesem Blockhaus, jetzt bei jenem, nun fährt er über die Brücke bei Emmberg, jetzt fährt er in den Tunnel hinein, nun ist er wieder suf freier Strecke.”

Noch ist der Zug weit von seinem Bahnhof entfernt, aber trotzdem hört er ganz deutlich das Schnaufen der Lokomotive, die die kaiserlichen Wagen immer näher und näher bringt.

Nun nur noch eine halbe Stunde, dann ist sein Bahnhof erreicht.

Immer größer wird seine Aufregung, während er mit der Uhr in der Hand in Gedanken die Weiterfahrt des Sonderzuges verfolgt. Jetzt hat der die letzte Station erreicht. Der Zug wird auf seinem Bahnhof signalisiert. Ganz deutlich glaubt er das elektrische Läutewerk zu hören und er sieht, wie die Signalarme gestellt werden: „Einfahrt frei.”

Gleich muß der Zug kommen, schon in wenigen Minuten wird er sichtbar werden.

Und da kommt er. Wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit, so doch in schneller Fahrt rollt der Zug heran, immer näher und näher. Und nun die Weiche — noch nicht — noch ein paar Sekunden — aber —

„Jetzt!”

In der gewaltigen Erregung, die ihn beherrscht, hat er es ganz laut gerufen, so laut und energisch, daß es wie ein Kommando klingt.

Wie elektrisiert springen seine Leute auf die Beine, sie haben das „Jetzt” gehöt — nun ist es Zeit, der Feind ist da, nun gilt es wie ein Donnerwetter über ihn herzufallen.

Die Unteroffiziere stacheln den Eifer der Mannschaften noch an: „Habt Ihr es denn nicht gehört? Vorwärts — Marsch, Marsch, Hurrah.”

Mit wildem Gebrüll stürmen die Leute dahin und so schnell spielt sich alles ab, daß der Herr Leutnant, der mit seinen Gedanken erst die weite Reise von seinem Bahnhof hierher zurücklegen muß, von dem, was um ihn herum vorgeht, nicht das Geringste begreift.

Er sieht sich plötzlich zwar nicht von Gott und aller Welt, aber wohl von seinen Unteroffizieren und allen Mannschaften verlassen und es dauert lange, bis er den Grund und den wahren Zusammenhang begreift.

Aber als ihm endlich alles klar geworden ist, da nimmt auch er den Helm vom Kopf und kratzt sich nachdenklich hinter den Ohren. Dann aber sagt er nicht ganz laut vor sich hin: „Das ist 'ne verdammte Geschichte,” sondern er sagt: „Das ist 'ne ganz verdammte Geschichte.”

Aber so verdammt die Geschichten auch alle sind, sie lösen sich trotzdem alle in Wohlgefallen auf und als der Herr Oberst einige Stunden später die Herren zur Kritik um sich versammelt, da hat fast ein jeder seine Aufgabe richtig gelöst. Der Vorgesetzte ist mit den Herren sehr zufrieden, das größte Lob aber erntet der „Herr Minister”. Sein erster Überfall ist den hohen Herren nicht zu Gesicht gekommen, der spielte sich Gott sei Dank unter Ausschluß der Öffentlichkeit ab. Aber bei dem zweiten Angriff erschien er gerade zur rechten Zeit und so blitzschnell kam er mit seinen Leuten daher gestürmt, daß in Wirklichkeit von der überfallenen Abteilung kaum ein Mann mit dem Leben davongekommen wäre.

Jetzt aber lebt er noch und Freund und Feind vereinigt sich am Nachmittag im Kasino zu einem großen Liebesmahl.

Wie die Herren der Reserve am ersten Tag bei ihrem Regiment angegessen und angetrunken wurden, so werden sie jetzt abgegessen und abgetrunken und mit der Zeit werden sie programmäßig auch betrunken.

Bald sind alle voll des süßen Weines, am vollsten aber ist der „Herr Minister”. Der hat heute mittag, als er in seine Wohnung zurückkehrte, dort ein Telegramm vorgefunden, daß der Kaiserliche Hofzug die verhängnisvolle Weiche und das ganze Gebiet seines Bezirkes glatt und ohne jeden Unfall passierte. Er fühlt sich wie neugeboren und strahlt über das ganze Gesicht.

Darüber freuen sich auch die anderen Kameraden, schon deshalb, weil sie in der Sektstimmung der festen Überzeugung sind, daß das Lied, das sie am ersten Tage vorsangen, nun schließlich doch noch seine Schuldigkeit getan hat.

Aber in die Freude mischt sich gleich der Schmerz. Das Lied war so schön und sie hätten es dem Kameraden zum Abschied gerne noch ein paar Stunden vorgesungen, aber die Verse passen ja nun nicht mehr, denn Mäxchen macht bereits ein frohes Gesicht.

Doch die Hausdichter wissen Rat, sie ziehen sich in eine stille Dichterecke zurück und schon nach zehn Minuten sind sie mit ihrer Arbeit fertig, sie haben die alten Verse aktuell umgedichtet und die lauten jetzt:

„Mäxchen, der macht heut ein ganz froh Gesicht,
Denn Kaiser's Hofzug entgleiste heut nicht,
Mäxchen ist wieder jetzt heiter und froh,
Sonst gäb's auch Keile auf den „O-O”.

Selbst ein Goethe hätte es nicht besser machen können. Das ist die felsenfeste Überzeugung aller Kameraden und so steigt denn gleich darauf der Gesang nach der Melodie des Viljaliedes zum Himmel empor.

Als der Kapellmeister das Lied zehnmal dirigiert hat, legt er den Taktstock nieder und geht zur Tür hinaus. Wenn der Gesang zu Ende ist, wird er wieder kommen, die Melodie können seine Leute auch ohne ihn spielen.

Voller Neid sehen ihm seine Musiker nach, am liebsten folgten sie ihm und gingen mit ihm hinaus, aber sie müssen sitzen bleiben und weiter spielen, bis dann endlich vom Saal heraus abgewinkt wird: „Nun ist es genug.”

Aber kaum nach einer Viertelstunde kommt eine Ordonnanz zum Kapellmeister, der wieder seinen Platz eingenommen hat: „Die Herren lassen um das Vilja-Lied bitten, sie haben es solange nicht gehört und möchten gerne noch einmal den Gesang anstimmen.”

Da geht der Herr Kapellmeister zum zweiten Mal zur Tür hinaus und er weiß, ehe der Hahn dreimal kräht, wird er zum dritten Mal von dannen geflohen sein.

Aber endlich nimmt nicht nur das Vilja-Lied, sondern auch das Liebesmahl ein Ende. Keiner der Herren weiß, wie er nach Haus gekommen ist und als sie nach Verlauf von einigen Stunden in ihren Betten erwachen, machen sie ein ganz erstauntes Gesicht und wenn sie in Anbetracht ihrer Katerstimmung überhaupt etwas sagen, dann sagen Sie : „Nanu.”

Wenn sie sich nicht mit eigenen Augen im Bette sähen, würden sie darauf schwören, sie säßen noch im Kasino und sängen das schöne Lied:

„Mäxchen, der macht heut ein frohes Gesicht,
Denn diese Falten, die stehen ihm nicht —”

Nein, das ist ja nicht richtig, so war es früher, inzwischen ist es doch umgedichtet worden und sogar mit Dampf. Kam denn nicht sowas von einer Lokomotive drin vor?”

Der Herr Leutnant, der darüber nachdenkt, kann sich nicht mehr darauf besinnen, er weiß nur, daß es sehr schön war. Nicht nur das Lied, sondern überhaupt alles, das Liebesmahl und die ganze Übung, aber im Barackenlager war es doch am schönsten, oder beim Regiment — na das ist ja ganz egal, schön war es auf alle Fälle.

Aber nun noch ein paar Stunden schlafen zu können, ist doch das Allerschönste.

Eigentlich haben die Herren schon mit dem ersten Zug die Garnison verlassen und zu Weib und Kind zurückfahren wollen, aber uneigentlich eilt das ja garnicht. Erst muß man sich doch gehörig ausschlafen, damit man bei der Heimkehr frisch und gesund aussieht, schon damit Frau und Kind nicht etwa auf den Gedanken kommen, man hätte gestern etwas reichlich gekneipt.

Am allerwenigsten aber beeilt sich „mein Otto” mit der Heimfahrt. Der ist schon nach seiner eigenen Überzeugung etwas stark geworden, wie wird ihn da erst die Gattin, die Teure, finden.

Am liebsten machte er erst noch eine Entfettungskur durch, ehe er nach Hause fährt, aber dazu fehlt es ihm leider an Zeit. So fährt er denn doch eines Morgens nach Haus, als Letzter von allen. Für die lange Fahrt verproviantiert er sich reichlich mit Reiselektüre, mit Zeitungen und illustrierten Blättern, und als er die alle durchgelesen hat, ist er plötzlich wieder froher Laune und sieht den kommenden Ereignissen ganz ruhig entgegen.

Endlich kommt er an dem Ziel seiner Reise an. Die Gattin ist auf dem Bahnhof, um ihn in Empfang zu nehmen, aber schon als sie ihn umarmt und sich zärtlich an ihn schmiegt, merkt sie, daß er seine Figur doch verändert hat, aber mit erschreckender Klarheit sieht sie das erst, als er ihr zu Hause gegenüber steht.

Ganz entsetzt blickt sie ihn an, dann aber ruft sie mit klagender, vorwurfsvoller Stimme: „Mein Otto, wie konntest du mir das antun? Ich war so stolz auf deine schöne Figur, warum hast du nur so viel getrunken?”

„Getrunken?” wiederholt er mit einer Stimme, als hätte er nicht richtig gehört, dann setzt er hinzu: „Wie sollte ich wohl überhaupt etwas getrunken haben, wo du mich immer von neuem zur Mäßigkeit ermahntest? An Flüssigkeiten habe ich nur gerade so viel zu mir genommen wie ein Mensch braucht, um nicht zu verdursten.”

Die Gattin liebt ihren Mann und deshalb glaubt sie ihm auch. So sagt sie denn nach einer kleinen Pause: „Ja, dann verstehe ich es aber wirklich nicht, wie du trotz des anstrengenden Dienstes so stark werden konntest?”

„Nicht wahr?” stimmte er ihr bei, sein Bäuchlein streichelnd, „ich bin hier allerdings in der Zwischenzeit etwas reichlich gewachsen, aber aus einem ganz anderen Grunde, als du meinst. Sieh einmal her.”

Von den illustrierten Blättern, die er sich für die Reise kaufte, holt er eins hervor, und zeigt ihr ein Bild mit der Unterschrift: „Tungesische Frauen, Sandesserinnen”. Und die Frauen, die dort abgebildet sind, sind völlig normal gewachsen, nur haben sie einen unverhältnismäßig starken Leib.

Etwas verwundert sieht seine Frau ihn an: „Was hat denn aber dieses Bild mit dir zu tun, oder hast du etwa auch Sand gegessen?”

Diese Frage hat er nur erwartet, einzig und allein deshalb hatte er dieses Blatt mit nach Haus gebracht, so ruft er denn lebhaft: „Ob ich auch Sand gegessen habe? Gegessen ist dafür überhaupt nicht der richtige Ausdruck. Mit Erlaubnis zu sagen, gefressen habe ich ihn. Hast Du eine Ahnung von den Sandwolken, die unsere Füße im Barackenlager, auf dem Exerzierplatz und bei den Feld­dienst­übungen aufwirbelten. Die ganze Luft bestand überhaupt nur noch aus Sand und ob wir wollten oder nicht, wir mußte den nicht nur einatmen und einschlucken, sondern sogar herunterschlucken, denn auszuspucken ist im Dienst verboten. Wie oft haben wir des Morgens so viel Sand schlucken müssen, daß wir des Mittags vollständig satt waren und selbst von den schönsten Gerichten nichts mehr zu essen vermochten. Dazu kommt, daß der Sand natürlich sehr schwer verdaulich ist und nur zu leicht aufquillt, wenn er durch irgend ein, wenn auch noch so kleines Getränk, das man zu sich nimmt, angefeuchtet wird.”

Und sich stolz aufrichtend, schließt er mit den Worten: „So, nun weißt du, wovon ich einzig und allein stärker geworden bin.”

Was er selbst nicht für möglich gehalten hat, ist ihm trotzdem gelungen, seine Frau glaubt ihm und schmiegt sich von neuem zärtlich an ihn: „Du Ärmster, und ich hatte dich in einem so schlechten Verdacht, kannst du mir das verzeihen?”

Und da er groß und edelmütig ist, verzeiht er es ihr.


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