„Das Liebesmanöver”

Lustspiel in drei Akten

von

Curt Kraatz und Freiherr von Schlicht

Aufführung im Bellevue-Theater zu Stettin

am 9., 12., 15., 19.Febr., 5.März, 5.April 1905


Besetzungsliste:

von Velsen, Oberst eines Infanterie-Regimentes
Katharina, seine Frau
Elli, seine Tochter
von Velsen, Major a.D.
Leontine von Breitenbach
Cäcilie, ihre Tante
Ernst von Winterstein, Oberleutnant
Curt von Winterstein, Kadett
Exzellenz von Koßwitz
Dr. Erich von Osten
Schröder, Bursche bei Oberst von Velsen
Kapellmeister
Ordonnanz
Erster Soldat
Zweiter Soldat
Dritter Soldat
Spielleitung:

Herr Rosen
Julie v. Redwitz
Frl. Krolop
Eugen Heiske
Frl. Wolff
Frau Schumann
Herr Harnack
Frl. Gernod

Herr Forster







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„Volksbote (Stettin)” vom 4.Februar 1905:

Bellevuetheater. Donnerstag: Benefiz für Eugen Heiske, den verdienstvollen Oberregisseur: Zum 1. Male: Liebesmanöver.


„Volksbote (Stettin)” vom 7.Februar 1905:

Bellevuetheater. Am Donnerstag geht als Benefiz für den Oberregisseur Eugen Heiske zum ersten Male die Lustspiel-Novität „Liebesmanöver” in Szene. Das Werk ist von Frhr. von Schlicht und Kurt Kraatz, dem bekannten Verfasser von „Hochtourist” und gehört unstreitig zu den besten Lustspielen der Gegenwart. Der Benefiziant erfreut sich nicht nur als Regisseur der weitgehendsten Beliebtheit, sondern auch als Darsteller ist er ein hervorragender, gern gesehener Künstler. (Wir erinnern uns an die vortreffliche Wiedergabe des Schmalenbach in „Haubenlerche”, des Ulrichs in „Strom”, des Hauptmann v. Winterstein in „Soldaten”, des Knabe in „Seine Kleine” usw.) Es wäre dem verdienstvollen Künstler zu seinem Ehrenabend ein volles Haus zu wünschen.


„Volksbote (Stettin)” vom 9.Februar 1905:

Bellevuetheater. Heute (Donnerstag) findet zum Benefiz für Herrn Oberregisseur Eugen Heiske die Erstaufführung der Lustspiel-Novität „Liebesmanöver” statt.


„Volksbote (Stettin)” vom 10.Februar 1905:

Bellevuetheater. Als Benefiz-Vorstellung für den verdienstvollen Oberregisseur Herrn Heiske gelangte gestern das Lustspiel „Liebesmanöver” zur erstmaligen Aufführung. Das Dichterpaar Kraatz und Schlicht hat sich freilich in diesem Werke nicht über Niveau eines Backfisch- und Kadetten-Stückes à la „Veilchenfresser” erhoben und auch jede Spur von gesellschaftlichem Problem gewissenhaft vermieden. Kein Mensch wird für mehr interessiert, als für die zur Genüge bekannten Gestalten älterer gleich gearteter Stücke, und ein wenig zu brechen und zu beißen will heutzutage in solcher Geisteskost auch der simpelste Philister haben. Immerhin ist das Bild der verschiedenen Liebesmanöver, an deren Ende sie sich natürlich alle kriegen, ganz amüsant gezeichnet, und was daran fehlte, ist durch allseitig treffliches Spiel vollauf ersetzt worden. In der Mitte des Ganzen stand Herr Heiske als Major a.D., der gute Geist aller mit Liebesschmerz Beladenen, natürlich wieder ganz auf der Höhe seines vortrefflichen Spiels. Ferner sind rühmend zu nennen: Frl. v.Redwitz, Frl. Wolff, Frl. Krolop und Frl. Gernod,sowie die Herren Rosen, Harnack und Förster. Das Theater war voll besetzt und kargte nicht mit Beifallskundgebungen. Dem Herrn Benefizianten wurden reiche schöne Blumenspenden und Gaben nicht nur schöner, sondern auch nützlicher Art überreicht.


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„Volksbote (Stettin)” vom 14.Februar 1905:

Bellevuetheater. Mittwoch wird „Liebesmanöver”, welches am Sonntag vor ausverkauftem Hause mit großem Beifall die erste Wiederholung erlebte, zum 3. Male gegeben. „Liebesmanöver” ist endlich mal ein reizendes, feines Lustspiel, welches wie seinerzeit „Hofgunst”, ganz frei von jedem pikanten Beigeschmack, nur unterhalten und amüsieren will.



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„Volksbote (Stettin)” vom 2.März 1905:

Bellevuetheater. Für Sonntag Nachmittag ist eine nur einmalige Aufführung der Lustspiel-Novität „Liebesmanöver” zu kleinen Preisen angesetzt. Das reizende, fein-komische Werk fand bekanntlich vor kurzem gelegentlich Heiske's Benefiz eine sehr beifällige Aufnahme.



„Pommersche Zeitung” vom 7.Februar 1905:

Im Bellevuetheater findet morgen Dienstag eine einmalge Aufführung des Dramas „Elektra” statt. Mittwoch geht „Kam'rad Lehmann” zum 3. Male in Szene. Am Donnerstag geht als Benefiz für den Oberregisseur Eugen Heiske zum erstenmale die Lustspiel-Novität „Liebesmanöver” in Szene. Das Werk ist von Frhrn. von Schlicht und Kurt Kraatz, dem bekannten Verfasser von „Hochtourist”, und gehört unstreitig zu den besten Lustspielen der Gegenwart. Der Benefiziant erfreut sich nicht nur als Regisseur der weitgehendsten Beliebtheit, sondern auch als Darsteller ist er ein hervorragender, gern gesehener Künstler. (Wir erinnern nur an die vortreffliche Wiedergabe des „Ale Schmalenbach” in „Haubenlerche”, des „Ulrichs” in „Strom”, des „Hauptmann von Winterstein” in „Soldaten”, des „Knabe” in „Seine Kleine” usw.) Es wäre dem verdienstvollen Künstler zu seinem Ehrenabende ein volles Haus zu wünschen.


„Pommersche Zeitung” vom 8.Februar 1905:

Mittwoch geht im Bellevuetheater die neue Gesangsposse „Kam'rad Lehmann” zum 3. Male in Szene. — Donnerstag findet die Erstaufführung der Lustspiel-Novität „Liebesmanöver” statt und zwar als Benefiz für den verdienstvollen Oberregisseur Eugen Heiske. Der auch als Darsteller überaus beliebte Künstler spielt in „Liebesmanöver” den Major von Velsen, eine Rolle, die das Können Heiske's aufs neue im besten Lichte erscheinen lassen wird. Bons haben zum Heiske-Benefiz Gültigkeit.


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„Pommersche Zeitung” vom 9,2,1905

„Pommersche Zeitung” vom 9.Februar 1905:

Wiederholt weisen wir hin auf die morgen im Bellevuetheater zum Benefiz für den Oberregisseur Herrn Eugen Heiske stattfindenden Erstaufführung der Lustspiel-Novität „Liebesmanöver”.


„Pommersche Zeitung” vom 11.Februar 1905:

Im Bellevuetheater findet morgen das wiederholt angekündigte Gastspiel Adalbert Matkowskys statt: „Othello” — Sonntag Nachmittag geht bei kleinen Preisen A. Haldings Schauspiel „Ein verlorener Sohn” in Szene. Abends wird zum erstenmale die Lustspiel-Novität „Liebesmanöver” wiederholt. Das reizende, feinkomische Stück fand am Freitag gelegentlich Heiskes Benefiz eine äußerst beifällige Aufnahme.


Bellevue-Theater

Zum ersten Male: „Liebesmanöver”, Lustspiel in 3 Akten von Kurt Kraatz und Freiherr von Schlicht.

Der gestrige Benefizabend des Oberregisseurs Herrn Heiske machte uns mit obiger Novität bekannt, welche zwar in den einzelnen Figuren sowohl, wie in verschiedenen Szenen eine unverkennbare Anlehnung an schon bekannte Stücke zeigt, aber trotzdem mit solchem Geschick aufgebaut ist, daß das Publikum in fortgesetzter Heiterkeit lebhaften Beifall spendete. „Zweierlei Tuch” beherrscht die Bühne, und da dies erfahrungsgemäß dazu beiträgt, die Stimmung im Publikum zu heben, außerdem aber auch die Verfasser nichts unversucht gelassen haben, die harmlosen Liebesmanöver überaus lustig zu gestalten, erfüllt die Novität in erfreulicher Weise ihren Zweck, für einige Stunden auf das Angenehmste zu unterhalten. Zu dem Erfolg trug aber wesentlich die flotte Darstellung bei, Herr Heiske bewies mit der Aufführung wieder, daß er in der Regiekunst Hervorragendes leistet und er fand durch die Mitwirkenden anerkennenswerte Unterstützung, so daß sich ein prächtiges Zusammenspiel ergab. Herr Heiske bot auch als Darsteller in der Partie des pensionierten Major von Velsen eine treffliche Leistung, er zeichnete den Mann, der hinter einer schroffen Außenseite ein warm fühlendes Herz verbirgt, mit gelungener Charakteristik. Herr Rosen gab einen Oberst, der ganz im strammen Dienst aufgeht, in echt militärischer Haltung und als „Frau Kommandeuse” hatte Frl. v. Redwitz ihren guten Tag. Das Offizierkorps vertrat weiter Herr Harnack als Oberleutnant und Herr Förster als schüchterner „Leutnant der Reserve”, letztere Rolle ist etwas stark verzeichnet, umsomehr ist es anzuerkennen, daß Herr Forster dieselbe recht annehmbar gestaltete. Eine prächtige Partie haben die Verfasser in einem jungen Kadetten geschaffen, der sich schon in seiner ganzen Größe fühlt und an „Schneidigkeit” nichts zu wünschen läßt, Frl. Gernod war dafür eine sehr wirksame Vertreterin. — In die eigentlichen „Liebesmanöver” griffen Frl. Krolop und Frl. Wolff in liebenswürdiger Weise ein, während Fr. Schumann als verschrobene alte Tante etwas sehr stark auftrug. Die Gesamtaufführung brachte den Darstellern verdienten Beifall, und dem Benefizianten neben duftigen Gaben auch andere annehmbare Geschenke.
R. O. K.


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© Karlheinz Everts