Neuer Görlitzer Anzeiger vom 25.Dez.1903 |
Neuer Görlitzer Anzeiger vom 27.Dez. 1903 |
Neuer Görlitzer Anzeiger vom 31.Dez. 1903 |
Neuer Görlitzer Anzeiger vom 7.Jan. 1904 |
Niederschlesische Zeitung vom 10.Jan. 1904 |
Besetzungsliste der Aufführung: | |
von Velsen, Oberst eines Infanterie-Regimentes
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Herr Paul Schubert
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„Görlitzer Volkszeitung”, im Dezember 1903:
Stadttheater. In Vorbereitung: Ein Sommernachtstraum, Liebesmanöver, Alt-Heidelberg,...
„Görlitzer Volkszeitung”, Sonntag, 20. Dezember 1903:
Stadttheater. An den beiden Weihnachtsfeiertagen werden Shakespeares Sommernachtstraum mit der Musik von Mendelssohn-Bartholdy sowie ein neues Lustspiel von Schlicht und Kraatz, den erfolgreichen Mitarbeitern von „Im bunten Rock” und „Hochtourist” , gegeben. Der Titel der lustigen Novität ist: Liebesmanöver .
„Niederschlesische Zeitung”, Donnerstag, 24. Dezember 1903:
Stadttheater. Am Sonnabend geht Nachmittags „Der blinde Passagier” inSzene, Abends das reizende Lustspiel „Liebesmanöver” von Kraatz und Schlicht, den bewährten Mitarbeitern von „Hochtourist” und „Im bunten Rock”. Der Novität wird von allen Seiten das weitgehendste Interesse entgegengebracht.
„Görlitzer Volkszeitung”, Donnerstag, 24. Dezember 1903:
Stadttheater. Der 2.Feiertag bringt eine heitere Novität, das Lustspiel Liebesmanöver von Schlicht und Kraatz, den erfolgreichen Mitarbeitern von „Im bunten Rock” und „Hochtourist”. Da der Zudrang zu diesen Festtagsvorstellungen bekanntlich ein sehr reger zu sein pfelgt, so erscheint es ratsam, die Bestellung der Billets frühzeitig vorzunehmen. Vormerkungen werden bereits an der Theaterkasse entgegengenommen.
„Niederschlesische Zeitung”, Freitag, 25.Dezember 1903:
Stadttheater. Man schreibt uns aus dem Theaterbureau: Die schöne Weihnachtszeit, wo Alles sich freut, beschenkt und erholt, bringt den Jüngern der Kunst doppelte Arbeit und Anstrengung: für die drei Feiertage sind 6 Vorstellungen angesetzt, darunter eine Novität und zwei große Neueinstudierungen, außerdem Wiederholungen der beliebtesten Stücke gegenwärtiger Saison. Wir haben bereits bekannt gegeben, wie das Festrepertoire sich gestaltet, und verweisen nochmals auf das heutige Inserat. In dem lustigen Soldatenstück „Liebesmanöver” spielen Cläre Hänseler, Clarissa Manhof, Ida Steinegg-Ungerer, Gretl Pierer und Girola Paulsen, sowie die Herren Gorter, Habel, Schubert und Winter die Hauptrollen. Die Regie führt Carl Sternfels.
„Neuer Görlitzer Anzeiger”, Freitag, 25.Dezember 1903:
Stadttheater. Aus dem Theaterbureau wird uns geschrieben: Die schöne Weihnachtszeit, wo alles sich freut, beschenkt und erholt, bringt den Jüngern der Kunst doppelte Arbeit und Anstrengung: für die drei Feiertage sind 6 Vorstellungen angesetzt, darunter eine Novität und zwei große Neu-Einstudierungen, außerdem Wiederholungen der drei beliebtesten Stücke gegenwärtiger Saison. Wie bereits bekannt gegeben, ist das Festtags-Repertoire folgendermaßen gestaltet: Freitag nachmittag: „Zapfenstreich”, abends: „Ein Sommernachtstraum”. Sonnabend nachmittag: „Der blinde Passagier”, abends: „Liebesmanöver”. Sonntag nachmittag: „Der Hochtourist”, abends: „Alt-Heidelberg”. – In dem lustigen Soldatenstück „Liebesmanöver” spielen Cläre Hänseler, Clarissa Manhof, Ida Steinegg-Ungerer, Gretl Pierer und Girola Paulsen, sowie die Herren Gorter, Habel, Schubert und Winter die Hauptrollen. Die Regie führt Carl Sternfels.
„Niederschlesische Zeitung”, Dienstag, 29.Dezember 1903:
Stadttheater. Als Novität brachte der Abend des 2.Weihnachtsfeiertages das dreiaktige Lustspiel „Liebes-Manöver” von Curt Kraatz und Freiherrn von Schlicht vor einem enorm gefüllten Hause. Freiherr von Schlicht zählt ohne Zweifel zu den besten zeitgenössischen Humoristen. Seine Verbindung mit dem routinierten Bühnenschriftsteller Kraatz kann des Weiteren als eine Mesalliance nicht bezeichnet werden. Zwar haben die beiden kein Wunderkind in die Welt gesetzt. Das soll und kann ihnen in keiner Weise verdacht werden. Denn einmal werden Wunderkinder so wie so nicht alle Tage geboren, und dann läßt sich im Besonderen bekanntlich über solche noch ganz gehörig streiten. In den Liebes-Manövern begegnen uns diverse altbekannte Bühnengestalten, die neuerstanden oder beschworen, wenn man sie statistisch bearbeiten wollte, gewiß ein regelrechtes Jubiläum feiern könnten. Aber es weht durch die ganze Novität ein frischer, fröhlicher Zug, ein warmes Leben, und das ist etwas, was man nicht alle Tage geboten bekommt. Darum war die Freude des Publikums bei den drastischen Vorgängen auf den Brettern, die sich mehr wie einmal in hellem Jubel kundgab, durchaus berechtigt. Schlicht hat in den Liebes-Manövern die Geißel der Satire, mit der er in seinen Skizzen und Humoresken leidenschaftlich zu hantieren pflegt, sicherlich auf den guten Rat des erfahrenen Herrn Kompagnons hin bei Seite gelegt. Das Lustspiel klingt in eitel Lust und Freude aus – es schildert die Schicksale eines aktiven Obersten, der ausnahmsweise einmal nicht den blauen Brief bekommt, sondern Brigadier wird. Außerdem werden dem Soldatenleben gewaltige Lobeshymnen in allen Tonarten gesungen. Das Stück spielt in einer kleinen Garnison, aber in einer so ideal veranlagten, daß Leutnant Bilse darin schwerlich auf seine persönliche Rechnung gekommen sein dürfte. Die Leistungen der Darstellerinnen und Darsteller waren trotz der Anstrengungen der „Feier”tage die denkbar besten. Richard Gorter schuf einen brillanten Major a.D., der überall als deus ex machina kolossal zu thun hat, um verschiedene Liebespaare glücklich zu machen, ehrgeizigen Kommandeusen den Kopf zurecht zu rücken, zu Boden geschmetterte Kommandeure aufzurichten, mit seiner wider Willen verabschiedeten Soldatenseele zu paradieren und das Symbol eines Zwangszivilisten in der gewissenhaften Fabrikation und dem dito Konsum einer tadellosen Bowle zu charakterisieren. Paul Schubert gab einen vortrefflichen und echten Obersten, Frau Steinegg-Unger eine ebensolche Kommandeuse und Alfred Habel einen Leutnant von Winterstein, wie er besser nicht gedacht werden konnte. Karl Winters Reserveleutnant von Osten war gleichfalls recht nett, nur schien die alte Maske dieses unbeholfenen Gelehrten seinem liebeglühenden Herzen, das ein junges, frisches Soldatenkind (die Tochter des Obersten – Grete Pierer) zu entflammen vermochte, aus einer nicht recht verständlichen Laune angepaßt zu sein. Kläre Hänseler heimste mit einer Hosenrolle, dem Kadetten Winterstein, durch ihr urwüchsiges, drolliges und gewandtes Spiel gewaltige Beifallssalven ein, und auch Klarissa Manhof schmachtete, kokettierte, entsagte und begehrte so, daß man ihr die Zensur nicht vorenthalten kann „sie hat ihre Schuldigkeit gethan”.
„Neuer Görlitzer Anzeiger”, Dienstag, 29.Dezember 1903:
Der zweite Feiertag bescherte uns eine Lustspiel-Neuheit, „Liebesmanöver” betitelt. Die Namen der Verfasser, Kurt Kraatz und Frhr. v.Schlicht, verbürgen ja ganz angenehme Unterhaltung, und in der Tat war man bei ihrem neuen schwankartigen Opus recht gut aufgehoben, insofern manche drollige Szene, mancher Scherz und auch einzelne der Personen die Lachlust kräftig anregen. Trotz der nicht gerade hochoriginellen Handlung, es ist die in der deutschen Familienliteratur nachgerade unvermeidlich gewordene doppelte Liebesgeschichte, verstehen die Autoren Lustigkeit zu erwecken und haben auch einige neue militärische Typen auf die Bühne gebracht. Da wurde ein kleiner, aber höchst schneidiger Kadett, der sein Herz vorläufig noch zwischen Torten mit Schlagsahne und schönen Damen teilt, aber zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft berechtigt, von Klara Hänseler gar keck und munter gespielt, und Richard Gorter schuf einen prächtigen polternden und ein ganz klein wenig verärgerten, aber im Grunde seines Herzens höchst loyalen Major a.D., während Karl Winter seinen unglückseligen Assyriologen, den Gott in seinem Zorne zum Reserveoffizier gemacht hat, mit seiner bewährten Komik ausstattete. Von den Damenrollen besitzt keine irgend welche Originalität; Gretl Pierer machte in ihrer niedlichen Rolle einen ganz besonders guten Eindruck und auch Girola Paulsen und Klarissa Manhof zeichneten sich durch wirkungsvolles Spiel aus. An der kleinen Rolle des Herrn Schubert war die Echtheit der Erscheinung hervorzuheben, sein Oberst trug in Haltung und Sprache das Gepräge voller Lebenswahrheit. Der Leutnant, den Alfred Habel darstellte, litt dagegen an allzu großer Sanftheit und Weichheit. O.L.
„Niederschlesische Zeitung”, Mittwoch, 30. Dezember 1903:
Stadttheater. Man schreibt uns aus dem Theaterbureau:
Am Sylvesterabend findet eine Wiederholung des mit so großem Beifall aufgenommenen Lustspiels „Liebesmanöver” statt.
„Görlitzer Volkszeitung”, Freitag, 1. Januar 1904:
Stadttheater. Liebesmanöver von Kraatz und v.Schlicht, so lautet der Titel einer Novität, die uns zu Weihnachten beschert wurde. Über den Inhalt des Stücks ist weiter nichts zu sagen. Es ist bestimmt, diejenigen Leute zu amüsieren, in deren Sphäre der Leutnant das oberste Ideal ist. Das Stück zeigt, daß nach dem Tode Mosers die Übermoser mit doppelter Kraft drauflosproduzieren werden. Die beiden ersten Aufführungen von Liebesmanöver brachten ein vollbesetztes Haus! Das Stück spielt auch „in einer kleinen Garnison” und die Figuren des polternden Majors, der alten Tante Cäcilie und des naseweisen Kadetten reizen unwiderstehlich zum Lachen. Die beste Leistung war der Kadett des Fräul. Hänseler, die in Maske, Spiel und Geberden das Bild dieses „werdenden Leutnants” meisterhaft wiedergab, und bei offener Szene reichen Beifall erntete. Ihr zur Seite standen Herr Gorter, der den Major, und Fräulein Paulsen, die die altjungferliche Tante Cäcilie spielte; auch sie beide boten sehr gute Leistungen. Den kurzsichtigen Doktor gab Herr Winter mit viel Geschick wieder und die übrigen Rollen, die Leontine (Fräulein Manhoff), Elli (Fräulein Pierer), das Veltensche Ehepaar (Herr Schubert und Frau Steinegg-Unger), sowie der Leutnant des Herrn Habel lagen in bewährten guten Händen. Das Gesamtspiel war ein sehr flottes und die ganze Aufführung als eine gelungene zu betrachten. Am Silvesterabend wird das Stück wiederholt.
„Niederschlesische Zeitung” Mittwoch, 6. Januar 1904:
Stadttheater. Donnerstag erscheint das am 2. Weihnachtsfeiertage und auch späterhin mit so freudigem Beifall aufgenommene Soldatenlustspiel „Liebesmanöver” auf dem Spielplan.
„Görlitzer Volkszeitung”, Donnerstag, 7. Januar 1904:
Stadttheater. Am Donnerstag wird das reizende Lustspiel von Kraatz und Schlicht: Liebesmanöver zum drittenmal wiederholt.
„Niederschlesische Zeitung” Freitag, 8. Januar 1904:
Stadttheater. Man schreibt uns aus dem Theaterbureau: Sonntag Nachmittag findet als Fremdenvorstellung eine Aufführung des reizenden Lustspiels „Liebesmanöver” statt.
„Niederschlesische Zeitung” Sonnabend, 9. Januar 1904:
Stadttheater. Man schreibt uns aus dem Theaterbureau: Sonntag Nachmittag findet als Fremdenvorstellung eine Aufführung des mit so freundlichem Beifall aufgenommenen militärischen Lustspiels „Liebesmanöver” statt.
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© Karlheinz Everts