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Coblenzer Volks-Zeitung Nr. 558 v. 21.10.1904
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Coblenzer Zeitung Nr. 487 v. 21.10.1904
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Coblenzer Zeitung vom 7.11.1904

„Das Liebesmanöver”

Lustspiel in 3 Akten

von

Curt Kraatz und Freiherr von Schlicht

 

 

Aufführungen im Stadttheater zu Koblenz am 21., 24.Okt., 7.Nov. 1904


Besetzungsliste:

von Velsen, Oberst eines Infanterie-Regimentes
Katharina, seine Frau
Elli, seine Tochter
von Velsen, Major a.D.
Leontine von Breitenbach
Cäcilie, ihre Tante
Ernst von Winterstein, Oberleutnant
Curt von Winterstein, Kadett
Exzellenz von Koßwitz
Dr. Erich von Osten
Schröder, Bursche bei Oberst von Velsen
Kapellmeister
Ordonnanz
Erster Soldat
Zweiter Soldat
Dritter Soldat
Spielleitung:

Josef Commer
Dora Claß
Claire Dönberg
Claudius Meyer
Carla Hörms
Lisbeth Reinecken
Ernst Gode
Doris Freiberg
Willy Stuhlfeld
Herr Heinemann
Willy Schweisguth
Fritz Bergmann
Johann Noval
Herr Jordan


Claudius Meyer


Am 20.Oktober liest man in der „Coblenzer Zeitung”, Nr. 485:

Stadttheater. Freitag gelangt die Novität „Liebesmanöver” von Curt Kraatz und Freiherr von Schlicht zur Aufführung. Es ist dies eins jener Militärstücke wie „Reif Reiflingen” u. „Krieg im Frieden”, die uns das Militärleben in abwechslungsreichen Bildern vor die Augen führen. In den Hauptrollen sind beschäftigt die Damen Freiberg, Dönberg, Claus, Reineken, Hoerms, sowie die Herren Commer, Meyer, Stuhlfeld, Heinemann, Gode, Schweisguth. Die Vorstellung findet im Abonnement statt bei Schauspielpreisen und voller Giltigkeit der Dutzendkarten.


Am 21.Oktober 1904 schreibt die „Coblenzer Zeitung”, Nr. 487:

Stadttheater. Heute abend ist die Erstaufführung von „Liebes-Manöver”, Lustspiel in 3 Akten von Kraatz und Frhrn.v.Schlicht.


Eine Besprechung des Lustspiels „Liebesmanöver” erschien am 22.Oktober 1904 in der Nr.490 der „Coblenzer Zeitung”:

Stadttheater.
„Liebesmanöver”
Lustspiel in 3 Akten von Kurt Kraatz und Frhr.v. Schlicht

Die „Liebesmanöver” führen uns die preußische Soldatenfamilie in ihrer so liebenswürdigen Form vor, wie sie einst der gute Moser berühmt gemacht hat. Der schwere ... des Pflichtgefühls, der seit Tellheims Tagen bis über ... großen Krieg gegen Frankreich in unsere Zeit hinein dem deutschen Offizier die Achtung der ganzen Welt verschafft hat, guckt nur verstohlen aus der Handlung hervor. Das gestrige Stück, dessen Fabel sich an allzu bekannte Muster anlehnt, erntete mit seinen zahlreichen Drolligkeiten den lebhaftesten Beifall, besonders auch, weil ihm das leichte, flüssige, anmutige Spiel der Darsteller das richtige Leben gab. Die stärksten Lachsalven riefen wohl Herr Heinemann als Erich v.Osten und Frl.  Reinecken als Tante Kekilie hervor. Seine unverkennbare Neigung zum Karikieren, die er gestern geschickt zu zügeln verstand, verhalf Herrn Heinemann zu seinem unbestreitbaren Erfolg. Einen trefflichen Major v.Velsen stellte Herr Meyer auf die Bühne, den Obersten gab Herr Commer, den Oberleutnant v.Winterstein Herr Gode, während der Kadett Kurt von Frl. Freiberg mit kecken Strichen wirksam porträtiert wurde. Frl. Dönberg war eine muntere Elli, und Frl. Hoerms lieferte uns in der Leontine v.Breitenbach eine sichere gewandte Dame der Gesellschaft. Daß sie in den Liebesszenen nicht in Gefühlsweichlichkeit verfiel, sie ihr besonders hoch angerechnet.


Am 20.Oktober 1904 erscheint in der „Coblenzer Volks-Zeitung” die Meldung:

Stadttheater. Freitag gelangt die durchschlagende Novität der Spielzeit „Liebesmanöver” von Kurt Kraatz und Freiherrn von Schlicht zur Aufführung. Es ist dies eines jener Militärstücke, wie Reif-Reiflingen und Krieg im Frieden, die uns das Militärleben in humorvollen und abwechslungsreichen Bildern vor die Augen führen.


Am 21.Oktober 1904 schreibt die „Coblenzer Volks-Zeitung”:

Stadttheater. Über „Liebesmanöver”, Lustspiel in drei Akten von Kraatz und Freiherrn von Schlicht, dessen Erstaufführung heute hier stattfindet, schreibt das „Kölner Tageblatt” gelegentlich der Uraufführung des Werkes am Kölner Residenz-Theater u.a.: „es war ein glänzender, ganz außerordentlicher Erfolg, der die hochgespanntesten Erwartungen übertraf und der Novität eine siegreiche Wanderung über alle deutschen Bühnen verbürgt. Die anwesenden Verfasser wurden immer wieder vor den Vorhang gerufen. Das Werk ist von so liebenswürdigem, zündendem Humor erfüllt, so reich an guten und schlagenden Einfällen, das Milieu so treffsicher gezeichnet und belustigend, daß das Lustspiel des allgemeinen Interesses sicher sein dürfte.” –


Am 25.Oktober 1904 findet man folgende Besprechung des Lustspiels „Das Liebesmanöver” in der „Coblenzer Volks-Zeitung”:

Liebesmanöver

Eine Liebesgeschichte edleren Stils, ein Gemisch von Charakter- und Situationskomödie, ähnlich dem „bunten Rock”, ohne großen Gehalt, aber dafür reich an kurzweiligen Zwischenfällen und tausend unterhaltenden Momenten. Man hört gern zu, ist nie gelangweilt (von den großen Pausen abgesehen) und lacht sich gründlich aus.

Wieviel von dieser Wirkung auf den Wert des Stückes, wieviel auf die berufsfreudige Arbeit der Darsteller zu setzen ist, konnte unschwer erkannt werden. Ein flotter Zug beruflichen Behagens durchzog die ganze Aufführung, vom Spielleiter bis zum Träger der kleinsten Rolle.

Die possierlichste Figur des ganzen Bühnenbildes war ohne Zweifel Frl. Doris Freiberg in der dankbaren Rolle des Kadetten Kurt Winterstein. Nach ihr trug der alte Major des Spielleiters, Herrn Cl.  Meyer das individuellste Gepräge: eine Figur mit wenigen, grotesken Meißelhieben. Tante „Käkilie” war Frl. Rheinecken. Die karikierten Alten gelingen ihr stets. Einen recht gefälligen Oberleutnant von Winterstein stellte Herr Gode, dessen Kraft wir gerne einmal in einer bedeutsameren Rolle entfaltet sehen möchten. Eine recht sympathische Naive war Frl. Dönberg als Elly. Damit ist die Reihe derer, die den größten Teil zum Gelingen beitrugen, erschöpft. Die übrigen Mitwirkenden taten das Ihrige, traten jedoch aus dem Bühnenrahmen nicht so plastisch hervor, daß zu einer eingehenderen Erwähnung Veranlassung vorläge.


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© Karlheinz Everts