„Im bunten Rock”

Lustspiel in drei Akten

von

Franz von Schönthan und Freiherr von Schlicht

 

 

Aufführung am 24.Okt. und 15.Nov. 1903 im Stadttheater von Bozen


„Hamburger Fremdenblatt”vom 2.Okt. 1903:

Direktor Gutmann hat die Direktion des Stadttheaters in Bozen niedergelegt; Herr Heinrich Skrivanek, der frühere Leiter des Linzer Theaters übernahm die Leitung. Er eröffnet die Saison am 24.Oktober mit dem Lustspiel „Im bunten Rock”. —


„Bozener Zeitung (Südtiroler Tagblatt)” vom 23.Okt.1903:

Theater in Bozen. Morgen werden sich wieder die Pforten des Bozner Theaters für die diesjährige Spielzeit öffnen und darf man gespannt sein, was die neue Gesellschaft zu leisten imstande ist. Morgen gelangt das dreiaktige Lustspiel „Im bunten Rock” von Franz v. Schönthan und Frh. v. Schlicht, Sonntag das bekannte Lustspiel „Im weißen Rößl” von Blumenthal und Kadelburg zur Aufführung.

„Bozener Zeitung (Südtiroler Tagblatt)” vom 26.Okt.1903:

Theater in Bozen. Die Vorstellungen im Bozener Theater haben Samstag [24.10.1903] wieder begonnen und zwar — wie wir gleich von vornherein hervorheben wollen — ziemlich vielversprechend. Gegeben wurden vorgestern und gestern zwei Lustspiele, das Schönthan-Schlicht'sche „Im bunten Rock” und Blumenthal-Kadelburgs „Im weißen Rößl”, beide auch höhere Ansprüche zufriedenstellend. Die Direktion verfügt — soweit man nach diesen beiden Vorstellungen urteilen kann — über ganz beachtenswerte Kräfte, von welchen man bei anhaltendem Fleiße auch in der Folge sehr gute Leistungen erwarten darf. Von den Damen trat am ersten Abend Fräulein Helene Groß in den Vordergrund, eine erste Liebhaberin, welche allen größeren Rollen gewachsen zu sein scheint und über ein vornehmes, ansprechendes Spiel und eine elegante Bühnenerscheinung verfügt. Gestern war es Frl. Fischer, welche — eine vorzügliche Soubrette — als Wirtin vom „Weißen Rößl”, sofort das Publikum gefangen nahm. Hübsche Erscheinung, liebenswürdige, gewandte Spielweise und angenehme Stimme bei gutem Vortrag sind die Vorzüge dieser Dame, welche — namentlich für die Operette — sehr viel versprechen. Von den übrigen Damen, welche an den beiden Tagen auftraten, wären noch Frl. Grohmann, Frl. Prölls und Frl. Dornstein, bezüglich welcher wir noch eingehendere Besprechungen folgen lassen wollen, hervorzuheben. Von den Herren sei Herr Diefenbacher an erster Stelle genannt. Die Art und Weise, wie er Samstag den Leutnant v. Hohenegg, gestern den Giesecke gab, lassen von ihm gute Leistungen erwarten. Ein geradezu vorzüglicher jugendlicher Liebhaber ist Herr Staray, welchen an beiden Abenden, namentlich aber gestern Proben eines hervorragenden Talents bot. Auch von Herrn Wreden darf man nach dem bisher Gesehenen gute Leistungen erwarten, ebenso wie Herr Golda eine gut verwendbare und auch gute Kraft ist. Das Zusammenspiel war schon an den beiden ersten Abenden ein sehr gutes, so daß wir in der Folge allen Grund haben dürften, im Schau- und Lustspiel bessere Vorstellungen als in den letzten Jahren zu erwarten. Sämtlichen Darstellern wurde wiederholt lebhafter Beifall zuteil, wie denn auch das allgemeine Urteil über das Ensemble ein sehr günstiges ist. Der Regie, welche im übrigen volle Anerkennung verdient, wäre mehr Sorgfalt zu empfehlen; es darf z. B. — wie dies am Samstag der Fall war — nicht vorkommen, daß ein „Einjähriger” und sein Sergeant verschiedene Uniformen tragen. — Im allgemeinen können wir also den Besuch der Vorstellungen nur empfehlen.


„Bozener Nachrichten” vom 27.Okt. 1903:

Theater in Bozen. Samstag, den 24. Oktober, wurde unsere heurige Theatersaison mit dem dreiaktigen Lustspiele „Im bunten Rock” von Schönthan und Schlicht eröffnet. Wir wollen nicht heute schon über die Leistungen unseres heurigen Theater-Ensembles aburtheilen, können jedoch mit Genugthuung konstatieren, daß wir in Herrn Wreden einen vorzüglichen Schauspieler besitzen, welcher seiner Rolle als Privatier Wiedebrecht im vollsten Maße gerecht wurde. Frl. Helene Groß als Missis Clarkson war eine anmuthige excentrische Amerikanerin und erntete für ihre Leistungen ebenfalls den größten Beifall. Herr Diefenbacher war als preußischer Leutnant etwas „zu wenig schneidig”, sein Spiel jedoch sehr lobenswerth. Nicht unerwähnt dürfen Herr Stary als Einjähriger und Frl. Prölls als Betty von Hohenegg bleiben, welche beide viel zum Gelingen des Ganzen beitrugen; das Haus war mittelmäßig besucht. —


„Bozner Zeitung” vom 13.Nov. 1903:

Theater in Bozen. Sonntag [15.11.1903 D.Hrsgb.] findet auf vielseitiges Verlangen die erste Wiederholung des glänzenden Lustspiels „Im bunten Rock” von Schönthan und Frhrn. v. Schlicht statt. Hoffentlich wird dieses am ersten Abend so gut aufgenommene Lustspiel auch bei der Wiederholung einen guten Besuch erzielen.


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© Karlheinz Everts