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Jahrgg. 1904, Nr. 9, Seite 10 von Donnerstag, 3.März 1904

Wochenchronik.

Ein neuer Roman aus dem deutschen Offizierskorps.

Das deutsche Heer hat mit der sogenannten schönen Literatur entschieden Pech. Nachdem Franz Adam Beyerlein die bedenkliche Frage aufgeworfen hat, ob das deutsche Heer nach „Jena oder Sedan” marschiere, nachdem Leutnant Bilse einen Schlüsselroman lieferte, dessen Authentifizierung ein Militärgericht erfolgreich besorgte, nachdem die „kleinen” und „großen&rdquo Garnisonen in der Kolportageliteratur wie Unkraut emporwuchern, so daß kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendein Verlag einen neuen Bilse ediert — nach all diesen Antezedenzien erscheint schon wieder ein aufsehenerregender Militärroman aus einer Feder, der man auch schon bisher viel (nach unserer Meinung freilich viel zu viel) Aufmerksamkeit schenkte: Freiherr v. Schlicht, im „bürgerlichen Leben” Wolf Graf Baudissin genannt, bringt einen ernsten Roman auf den Markt: „Erstklassige Menschen”, Verlag Otto Janke in Berlin.

Wir haben den Autor hier schon einmal vorgestellt. Ursprünglich Offizier im 2. Hanseatischen Infanterieregiment Nr. 76, verließ er als Oberleutnant die Reihen des Heeres, um sich ausschließlich der Schriftstellerei zu widmen. Ueber sein letztes, vor einem halben Jahr erschienenes Buch „Ein Ehrenwort” schrieben wir am 10. Dezember v.J. in „Danzers Armee-Zeitung”: „Freiherr v. Schlicht besitzt ein kleines nettes Talentchen, das für gewisse humoristische Spässe meistens ausreicht. Der Beifall, mit dem alle jene diese Spässe aufnahmen, die sich immer freuen, wenn dem Offizierskorps eins am Zeug geflickt wird, scheint ihm nun in den Kopf gestiegen zu sein, so daß er sogar ernst wird und als Reformer auftritt. Doch da wurde die Seifenblase zu groß und zersprang.”

Das schrieben wir, wie gesagt, nach dem „Ehrenwort”, einem im Grunde harmlosen Büchlein, das zeigt, wie der militärische Ehrbegriff unter Umständen zu absurden Konsequenzen führen kann. Im Vergleiche zu den nunmehr erschienen „Erstklassigen Menschen” ist jenes Bändchen eine Kleinkinderfibel. Doch auch Beyerleins idealistische Kritik und Bilses ordinäres und hilfloses Reportertum wirken gegen die „Erstklassigen Menschen” wie Orangenblütenwasser. Dem Grafen Baudissin gebührt der Ruhm, mit seinem Werke einen Gipfelpunkt erklommen zu haben, über den hinaus kein Weg mehr denkbar ist. So viel Niedertracht, so viel Laster, Schwachsinn, so viel Dreck ... — man entschuldige das deutliche Wort — haben wir noch nie beisammen gesehen . Das deutsche Offizierskorps gleicht in seiner Darstellung einem Lumpengesindel, das man in den Verbrecherkneipen des dunkelsten London nicht zu finden können glaubt.

Als Tendenzwerk hat damit der Autor sich allerdings selbst das Urteil gesprochen: Der Stempel der Unwahrhaftigkeit ist dieser Arbeit zu deutlich aufgedrückt. Vieles mag faul sein im deutschen Offizierskorps. Aber ein Offizierskorps, in dessen Reihen noch Kämpfer aus dem Kriege 1870/71 stehen, ein Offizierskorps, das, wo immer es noch auftrat, stets in Ehren bestand, kann auf eine solche Stufe nicht gesunken sein, wie Herr v. Schlicht es uns glauben machen will.

Der Roman spielt in Berlin, in dem — natürlich fingierten — Gardeinfanterieregiment Franz Ferdinand Leopold, das im Volksmunde wegen der gelben Achselklappen die „Zitronenfalter” genannt wird. Die Garderegimenter nehmen, wie bekannt, keine bürgerlichen Offiziere auf. Die letzte Rang- und Quartierliste zählt in den Garderegimentern von Berlin und Umgebung ausschließlich adelige Namen. Diese Exklusivität wird nun in dem Roman durchbrochen. Ein besonderer Günstling des Landesherrn, ein millionengesegneter bürgerlicher Fabrikantensohn, wird unter die feudalen Zitronenfalter versetzt. Der Widerstand des adeligen Offizierskorps gegen den Eindringling ist das Thema des Romans. Das Offizierskorps kennt keine höhere Aufgabe, als den Bürgerlichen zu beseitigen und mit dem Erfolg des Adels schließt der Roman: die Zitronenfalter sind wieder unter sich.

Mit der Einweihung eines neuen überprächtigen Regimentshauses beginnt die Erzählung. Die Offiziere schwimmen in Seligkeit, daß sie nun in ihrem Kasino mit den Palasträumen der noch vornehmeren Kavallerieregimenter konkurrieren können. Seite 4 wird der Grundton angeschlagen:

Ein Ulanenleutnant, der als großer Spieler allgemein bekannte Baron Gersbach, klemmte sich sein Monokel ein und musterte auch seinerseits die Tafelrunde, dann wandte er sich an seinen Nachbar:

„Wirklich standesgemäße Gesellschaft, an dem ganzen Tisch nicht ein einziger Bürgerlicher.”

„Doch — einer.”

Der Ulan klemmte sein Monokel noch fester ein, um den Mann herauszufinden.

„Wer ist es denn?” fragte er endlich.

„Der Architekt, der uns das Haus gebaut hat.”

„Ach so, der — na, der zählt doch gar nicht mit. Aber wie kommen Sie denn eigentlich dazu, den Mann einzuladen?”

„Wir haben es lange hin und her überlegt, aber es ging nicht gut anders. Der Mann hat früher als Einjähriger bei uns gedient und aus Anhänglichkeit und Liebe zum Regiment hat er uns die Baupläne kostenlos angefertigt.”

In der Weise schreitet der Roman fort, Seite für Seite in wüstem Einerlei, nichts wie Sekt, Völlerei, Spiel, Schulden, Hochstapeleien, Weiber, Prostitution, Geldheiraten, wortlose Ehrenworte und Ehrenscheine, Syphilis und zur Abwechslung Soldatenmißhandlungen. Der einzige leidlich anständige und intellektuell normale Offizier ist jener einzige bürgerliche Offizier, der zum Vater einen durch Arbeiterwohlfahrt zum Millionär gewordenen Fabrikanten hat. Und auch der ist nur anständig, weil es ihm seine Mittel erlauben, und nur insoweit, als er nicht gerade, wie die anderen, moralische Verbrechen gewerbsmäßig verübt; denn auch der edle Fabrikantensohn, die Krone des Bürgertums, begibt sich unmittelbar von einer illegitimen Hochzeitsreise mit einer kleinen süßen Olga vom Theater zu dem legitimen Altar, an dem ihm das adelige Offiziersfräulein angetraut wird. Mit diesem bürgerlichen Offizier ist aber auch das für abgehärtete Leser moralisch erträgliche Menschenmaterial erledigt. Das andere ist nur Unflat, der sich mit einer zynischen Selbstverständlichkeit darbietet.

Da ist ein Major a.D. und seine Gattin. Bei einer militärischen Besichtigung ist er verunglückt. Mit Mk. 4000 Pension zieht er sich in eine kleine Stadt zurück. Sein Sohn ist Leutnant. Der Alte wie sein Sprößling ersticken in Schulden, sie pumpen alles an und bezahlen niemand, auch den kleinen Handwerker nicht; sie wenden die schimpflichsten Ausflüchte und Vorspiegelungen an. Ihre einzige Hoffnung ist die schöne Tochter. Die soll sich mal reich verheiraten, und wäre es nur mit einem Bürgerlichen. Jahr für Jahr wird sie nach Berlin geschickt zu wohlhabenden Verwandten, einem Hauptmann bei den Zitronenfaltern; alle Angelkünste werden brutal angewandt, immer vergebens. Die größte Sorge der Eltern und des Bruders ist, sie könnte verblühen, ohne daß es ihr gelänge, den Tölpel mit ihren Reizen einzufangen, der für die ganze Familie die Schulden bezahlt. Das Mädchen ist den Ihrigen noch viel zu spröde und ungeschickt. Und so gibt Brüderchen seine Kuppelratschläge:

„Du hast in den letzten Jahren mächtig eingepackt. Als ich Dich das letztemal sah, bekam ich wirklich einen Schrecken. Verstehe mich recht, Du bist noch immer ein hübsches Mädel, aber im Vergleich zu früher! Na, die Hauptsache ist, daß Du diesem Winkler, oder wie er heißt, gefällst. . . . Papa schrieb mir, er hätte aus Anlaß der frohen Nachricht sofort seinen Weinkeller komplettiert. . . . Uebrigens hat Tante auch berichtet, Dein zukünftiger Schwiegervater fabriziere Knöpfe. Scheußliche Vorstellung, ist das wirklich wahr? Na, die Hauptsache ist ja schließlich, daß er genügend Knöpfe hat. Halte ihn Dir nur warm, Du hast ja immer noch schöne Augen, gebrauche sie nur ordentlich, dann hast Du ihn sicher.”

Wolf Graf Baudissin erzählt, wie in der ganzen Armee vom untersten bis zu den hohen Offizieren eine ewige Angst herrscht, infolge irgendeines Ungefährs den Dienst verlassen zu müssen. Die Pensionierung bedeutet für den reichen Offizier den Sturz vom gesellschaftlichen Götzen zum Paria, für den armen dazu den wirtschaftlichen Zusammenbruch. In dem unablässigen Kampf um die Existenz wurzeln die furchtbarsten Erscheinungen des Systems: daß nur äußerlich alles glatt und glücklich verlaufe. Daher die Soldatenmißhandlungen, die den Unteroffizieren und Offizieren eine gute Note zwangsweise verschaffen sollen. Daher auch die Sucht, zu vertuschen: „Kein Mensch arbeitet heute mehr an der Ausbildung der Armee, jeder kämpft um seine Existenz, einem jedem droht täglich aus tausend Gründen die Verabschiedung, und lediglich um diese soweit wie möglich hinauszuschieben, werden gegen die Untergebenen aller Grade Ungerechtigkeiten begangen, die zum Himmel schreien. Ueber Leichen geht heutzutage der Weg zum Avancement.” (S. 292) Nur kein Skandal! Der kostet dem Vorgesetzten seine Stellung. Die Technik im Augenzudrücken sei aufs höchste entwickelt. Spiel und Schulden sollen nicht sein, also — man sieht sie nicht. Schließlich führt das System zur Paralyse des sittlichen und geistigen Charakters. Man lebt im wilden Taumel dahin und, wenn es nicht weiter geht, greift man zum nackten Verbrechen und zum Revolver. Aber auch das anständige Durchschnittsdasein wäre von entsetzlicher schwelgerischer Oede: „Bald ist hier ein Fest, bald dort, Liebesmahl, Gästetag, Geburtstagsfeier, Gartenfest mit Damen, Regimentsjubiläum, Abschiedsessen; selbst derjenige, der solid sein will, kommt aus der Sektflasche gar nicht mehr heraus, er muß einfach mitmachen.” (S. 223) Natürlich werden Schulden gemacht. Der Herr Oberst weiß es, aber er sagt sich: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Und um Sachen, die mir nicht dienstlich gemeldet werden, brauche ich mich nicht zu kümmern. Ihm liegt seine eigene Zukunft und seine Karriere doch viel mehr am Herzen als die meinige. Ob ich zum Teufel gejagt werde, ist ihm ganz gleichgiltig, aber wenn ich gehe, muß er vielleicht mitgehen, deshalb drückt er nicht nur beide Augen, sondern auch beide Ohren zu.” (S. 225)

Wie wird gepumpt?

„Die pumpen alle, vom Hauptmann herunter bis zum jüngsten Leutnant, und selbst der Fähnrich trinkt sich Mut und bittet den Herrn Leutnant ganz gehorsamst um zwanzig Mark. Ich kenne das. Ich habe nie einen Schuldschein erbeten, wenn ich Geld auslieh, aber man hat sie mir immer unaufgefordert gegeben, in solchen Dingen wahrt man die Form und ist immer korrekt, aber eingelöst hat kein Mensch jemals seine Papiere.” (S. 314)

Schlimmer sei die Gleichgiltigkeit in der Auswahl der Personen, die angepumpt werden: Man schont nicht den Kellner und nicht den eigenen Burschen.

Bei solchem Dasein sei jede edlere Geistesbildung ausgeschlossen. „Es gibt kaum einen Stand, in dem die allgemeine Bildung so kläglich und erbärmlich ist wie bei den Leutnants, ich hätte beinahe gesagt, sie können nicht einmal richtig lesen und schreiben.” (S. 316) „Wenn sich heutzutage zwei Leutnants des Morgens beim Dienste treffen und wenn der eine dann dem anderen erzählt, daß er gestern bei dem Herrn Geheimrat eingeladen war, dann fragt der andere mit tödlicher Sicherheit zuerst: Gab's was Anständiges zu essen? Und der erste Kamerad, der sonst stolz darauf ist, wegen allgemeiner Geistesschwäche nichts auswendig lernen zu können, schnurrt das ganze lange Menü mit allen Weinsorten herunter.” (S. 205)

Doch sie sind wenigstens bei all ihren Lastern Soldaten mit Leib und Seele? Auch darauf antwortet Wolf Graf Baudissin durch den Mund seines bürgerlichen Offiziers: „Ich gebe Dir die Versicherung, von sämtlichen Leutnants würde wenigstens sofort die Hälfte den Abschied einreichen, wenn sie sich finanziell in einer gesicherten Lage befänden. Der beste Beweis für meine Behauptung ist wohl der, daß jeder Leutnant eine reiche Frau sucht. Hat er die gefunden, so geht er entweder gleich oder er bleibt nur noch solange, wie ihm die Sache Spaß macht.” (S.329)

Die Verwilderung der Geschlechtsmoral wird natürlich am breitesten behandelt. Die Ehe werde als bloßes Geschäft aufgefaßt. „Wir leben lustig darauf los, wir vergeuden unser Geld und unsere Gesundheit, und wenn wir dann eines Tages am Ende sind, dann sehen wir uns auf den Bällen nach einem reichen jungen Mädchen um, das uns wieder flott macht.” (S. 124) „Ich begreife nicht,” äußert einmal der bürgerliche Offizier, „wie reiche Eltern ihr Kind einem Offizier zur Frau geben können. Die Leute müssen sich doch sagen, daß man ihre Tochter nur des Geldes wegen nimmt.”

Da die Ehe nur ein Geschäft ist, so halten sich die Mädchen, Frauen und Männer der vornehmsten Gesellschaft anderweitig schadlos. Die Mädchen erzählen sich gegenseitig „mit wahrhaft zynischer Offenheit”, „wie sie es anstellen, um die Eltern zu täuschen und die etwaigen Folgen ihres Verkehres zu verhindern.” (S. 118) Von einer Dame wird der Witz kolportiert: „Wenn ich heirate, mache ich gerade meine zwölfte Hochzeitsreise.” „Die Freundinnen hätten sich halbtot lachen wollen und sie um ihr Glück bei den Männern beneidet.” (S. 120) Ja, es wird sogar ein, allerdings vereinzelter Fall behauptet, daß die Schwester eines Offiziers mit Wissen ihres Bruders gewerbsmäßig prostituierte, „und von dem Gelde, das die Schwester sich so verdiente, trinkt der Leutnant Sekt und spielte in der Gesellschaft den vornehmen Kavalier.” (S, 122) Die Offiziere ihrerseits leben nicht minder christlich-keusch. Die süße Olga vom Theater zürnt einmal gelegentlich einer Schäferstunde: „Wie kommt es denn, daß fast alle, die bei uns krank sind, es ihrem Verkehr mit den Offizieren verdanken? Wir wissen und hören ja wenig von unseren Ballettdamen, aber soviel hören wir doch, daß häufig genug Erkrankungen vorkommen und fast immer ist ein Leutnant daran schuld.” (S. 144)

So also sieht es im deutschen Offizierskorps aus, nach dem Zeugnis des Herrn Grafen Baudissin. Eine Kritik werden wir uns natürlich ersparen. Dieses Buch kritisiert sich wahrhaft selbst. Aber zum Schluß können wir uns doch nicht versagen, als Pointe die wenigen Zeilen herzusetzen, mit denen der Autor sein Werk in der Berliner „Zukunft” vom 27.Februar selbst anzeigt: „Den ,Erstklassigen Menschen' das Recht des Standesbewußtseins zurückzugeben, ihnen zu zeigen, daß ihre Ausnahmsstellung sie zwingen muß, in allen Stücken untadelhaft und rein zu leben: Das ist der Zweck des Buches.”

Ob wohl der Autor selbst zu glauben wagt, daß dieser Zweck durch ein solches Werk gefördert wird? Oder ob ihm nicht eher nur der eine Zweck vorschwebte, ein möglichst krasses Werk zu schreiben, um möglichst viel Aufsehen zu machen, um möglichst viele Auflagen und Tantiemen zu erzielen?

Die Antwort dürfte nicht schwer fallen.


Jahrgg. 1904, Nr. 17, Seite 8 von Donnerstag, 28.April 1904

Wochenchronik.

Wolf Graf Baudissin, vulgo Freiherr v. Schlicht, erschien uns bisher als ein guter Geschäftsmann, doch schlechter Humorist. Wir sahen uns gezwungen, unser Urteil zu revidieren: Der Verfasser der „Erstklassigen Menschen” scheint vielmehr nicht bloß ein guter Geschäftsmann, sondern auch einer der besten Humoristen zu sein, die vorläufig in Mitteleuropa bekannt sind. Allerdings — seine Werke zeigen nur wenig von diesem Ingenium. Umsomehr aber seine Handlungen. Nachdem Herr v. Schlicht einen Roman in die Welt gesetzt hatte, der nach seiner Anlage zu den ärgsten Pamphleten gehört, die jemals gegen das Offizierskorps gewagt wurden, erklärt der Autor in allen Blättern mit jenem trockenen Ernste, der das Kennzeichen aller wahrhaft großen Komiker zu sein pflegt, „er würde nie seinen Roman geschrieben haben, wenn er vorausgesehen hätte, daß das Buch als Beleidigung des ganzen deutschen Heeres oder gar eines bestimmten Offizierskorps aufgefaßt werden könnte”. Und ein Abgeordneter des deutschen Reichstages, der in offener Reichstagssitzung den edlen Grafen kurz und bündig einen „Schuft” genannt hatte, zog nach dieser Erklärung des Herrn v. Schlicht die taxfrei verliehene Titulatur zurück. Des Grafen Baudissin Ehre ist also wieder repariert. . . . vorausgesetzt, daß der in seinen Urteilen so prompte Abgeordnete nicht schließlich als der — größere Humorist sich entpuppt. . . . Der Verleger der „Erstklassigen Menschen” kündet soeben eine neue, xte Auflage an. Herr v. Schlicht hätte da die beste Gelegenheit, seiner „Erklärung” die Krone aufzusetzen: Er brauchte nur den so arg „mißdeuteten” Roman aus dem Buchhandel zurückzuziehen. . . . Dann wäre er allerdings wieder ein schlechter Geschäftsmann und auf dieses Attribut scheint der edle Herr doch nicht verzichten zu wollen.


Jahrgg. 1904, Nr. 19, Seite 8 u. 9 von Donnerstag, 12.Mai 1904

Wochenchronik.

Ein preußischer Offizier — es ist allerdings keiner nach der Schablone, sondern der Herr Verfasser der „Erstklassigen Menschen”, Graf Baudissin-Schlicht — gibt in mehreren Feuilletons im „Hannoverischen Kourier” die militärischen Eindrücke wieder, die er gelegentlich einer eben vollendeten Orientreise in sich gesogen hat. Am interessantesten dünkt uns das ketzerische — und auch in der Tat offenbar doch nur oppositionellen Gelüsten entspringende — Urteil über die italienischen Truppen. Der gewesene preußische Oberleutnant findet in Italien alles „so ganz anders” als oben zwischen Berlin und Memel. Zunächst vermißt er mit großem Vergnügen jedwegliche Spur von Drill und Steifheit, auch in Details. Zum Beispiel: „Bei uns ist es den Schildwachen und Posten bei vierzehn Tagen strengem Arrest verboten, sich hinzusetzen, und wer da wagt, in das Schilderhaus seinen Namen hineinzuschreiben, fliegt totsicher in den Kasten. In Italien sah ich Dutzende von Schilderhäusern, in denen Sitzbretter angebracht waren und die Holzwände waren vollgeschrieben und vollgemalt und gar nicht immer mit den anständigsten Bildern. Und als ich in Genua zur Zitadelle hinaufschritt, saß der Posten ganz gemütlich in seinem Schilderhaus und hatte nicht einmal ein Gewehr. Ein Posten ohne Gewehr! Wer es kann, stelle es sich vor. Bei uns gibt es für den Soldaten, der Posten steht, dreierlei: entweder er tut gar nichts, oder er steht mit Gewehr über still oder er präsentiert, und es kostet eine Heidenarbeit, den Rekruten klar zu machen, wann sie das eine, wann sie das andere zu machen haben. Endlich haben die Brüder es begriffen, aber wenn sie dann zeigen sollen, dann können sie natürlich nicht, was sie sollen, und machen totsicher eine Dummheit. Vor dem Herrn Oberst machen sie gar keine Ehrenbezeugung und präsentieren ganz stolz vor ihrer Anna, um der zu zeigen, was sie gelernt haben. Unsere Unteroffiziere wären, glaube ich, sehr froh, wenn sie die verschiedenen Ehrenbezeugungen den Leuten nicht mehr einzutrichtern brauchten, und wenn die Posten einfach wie so oft in Italien, nur die Hand an die Kopfbedeckung zu legen hätten. Natürlich gibt es auch in Italien Posten, die mit Gewehr stehen, und die stehen im Gegensatz zu uns wirklich. Bei uns geht der Soldat vor seinem Schilderhaus auf und ab, etwa zehn Schritte nach jeder Seite. Nähert sich ihm ein Vorgesetzter, so eilt er der Vorschrift gemäß in beschleunigtem Tempo nach seinem Platz neben dem Schilderhaus, macht eine stramme Kehrtwendung, richtet sich mit seiner Bretterbude aus und macht dann seine Ehrenbezeugung sechs Schritt vor und sechs Schritt hinter dem Vorgesetzten. Und oft gibt es ein unheiliges Donnerwetter, wenn der Posten nicht ausgerichtet ist, wenn er zu spät präsentiert oder zu früh wieder Gewehr über nimmt. In Italien regt sich kein Mensch darüber auf, obgleich die Leute doch dort sicher heißblütiger sind als hier. Im letzten Augenblick wird präsentiert und gleich darauf wird wieder Gewehr ab genommen. Den Platz neben seinem Schilderhaus verläßt der Soldat überhaupt nicht, er steht da und wartet sehnsüchtig auf die Ablösung. Er weiß ganz genau, daß sie im ganzen zwei Stunden auf sich warten läßt, er weiß, sie kommt nicht später, aber auch nicht früher, und doch hofft auch dort ebenso wie bei uns jeder Posten, daß ein Wunder geschieht, daß die Uhr des Wachthabenden plötzlich durchgeht und zwei Stunden in einer zurücklegt, daß der sich vielleicht irgendwie irrt, was weiß ich, kurz, er hofft, daß die Ablösung früher kommt als sie soll und diese Hoffnung erhält ihn aufrecht und läßt ihn nicht einschlafen. Und wenn die Ablösung dann doch erst nach zwei Stunden kommt, wenn er sich in seinen Hoffnungen getäuscht sieht, dann sagt er sich: „Na, vielleicht das nächste Mal!” Denn die Hoffnung ist bekanntlich eines der wenigen Dinge, die da nie ersterben.”

Das Marschieren der italienischen Infanterie hat dagegen selbst diesen sonderbaren Schwärmer wenig imponiert. Solange die Regimentsmusik spielt, geht's noch an. „Pausiert aber diese,” schreibt Freiherr v. Schlicht, „pausiert auch der Marsch der Leute. Nicht, als ob sie solange ganz stehen bleiben und abwarten, bis aufs neue die Klänge der Musik ihre Beine zu einem neuen und besseren Leben erweckten, nein, das nicht. Aber wenn die Musik schweigt, dann bummeln die Kerls noch mehr als sonst, noch mehr, als sie es sowieso schon tun. Sind die italienischen Soldaten wirklich so unmusikalisch oder woran liegt es, daß sie bei dem Marsch durch die Stadt keinen Tritt halten? Schön sieht es nicht aus, wenn der Hintermann in demselben Augenblick seinen rechten Fuß aufhebt, in dem sein Vordermann ihn hinstellt. Die Folge ist, daß der eine dem anderen auf die Hacken tritt, beide kommen ins Purzeln und anstatt zu marschieren, purzelt ein großer Teil der Kompagnie durch die Straßen. Und die Unteroffiziere sagen nichts und die Offiziere, die nicht wie bei uns am rechten, sondern am linken Flügel ihrer Sektion gehen, sagen auch nichts. Es wird schon wieder in Ordnung kommen. Und hier geht's wie überall: Glückt's, dann glückt's, wenn es aber nicht glückt, dann glückt es eben nicht. Und meistens glückt es nicht. . . .” Noch eine interessante Beobachtung notiert der Autor zu dem Kapitel Marschieren: „Mit Staunen sah ich, wie ganze Abteilungen, weil der Fahrdamm zu schmutzig war, auf dem Trottoir marschierten und wie die Bürger ihnen ausbogen und es als etwas ganz selbstverständliches zu betrachten schienen. Und ich mußte daran denken, wie ich einmal als junger Leutnant nicht in de Stadt, sondern außerhalb derselben, mit meinen Leuten, um diese nicht durch den tiefen Morast waten lassen zu müssen, auf den Fußweg ging und dafür einen Anpfiff bekam, an den ich heute noch mit Schrecken denke. Denn wir hatten einem Radler den Weg versperrt und ich war seiner Aufforderung, meine sechzig Leute seinetwegen sich nasse Füße holen zu lassen, nicht nachgekommen. Wie konnte ich aber auch nur nicht! In Italien fand es jedermann selbstverständlich, daß er ausbog. Geschah es aus Liebe zum Militär oder infolge der vernünftigen Einsicht, daß hundert Leute hundertmal soviel Recht haben, keine nassen Füße bekommen zu wollen als ein einziger? Ich weiß es nicht, aber es schalt niemand weder auf die Soldaten noch auf die Offiziere.”


Jahrgg. 1904, Nr. 21, Seite 8 von Donnerstag, 26.Mai 1904

Wochenchronik.

Ueber den türkischen Soldaten und Offizier berichtet Freiherr v. Schlicht (Graf Baudissin) in einem späteren Abschnitt der von ihm eben jetzt in verschiedenen Blättern als Ergebnis einer kürzlich vollendeten Reise publizierten „Militärischen Orientbilder”, aus denen wir ein paar interessante Stellen vor 14 Tagen hier zitierten. Der Autor, der sowohl in türkischen Provinzen wie in Konstantinopel Gelegenheit zu Beobachtungen fand, schreibt unter anderem: „Der türkische Soldat hat im Laufe eines Jahres, wie gesagt, Anspruch auf zwei neue Uniformen, aber ich glaube, daß er nicht mehr als höchstens eine halbe bekommt. Sonst wäre es nicht möglich, daß er so zerlumpt aussähe, und sonst würde er wohl nicht auch bei großer Hitze einen Mantel tragen, der alles das verhüllt, was er nicht anhat. Die Reservetruppen in der Provinz machen einen mehr als traurigen Eindruck und ebenso traurig wirken die meisten Kasernen. So etwas von Dreck (der Ausdruck Schmutz genügt nicht) wie in den niedrigen, dumpfen Stuben, habe ich einfach nicht für möglich gehalten. Und mehr als jämmerlich sind auch die Offizierswohnungen, es starrte einfach alles von Schmutz. Ich war in einem Offizierskasino und die Herren, wenn ich dieses Wort gebrauchen kann, erzählten mir, daß sie seit Monaten wieder kein Gehalt bekommen hätten. Und doch ist der Sold so gering, noch viel geringer als bei uns. Der Leutnant erhält ganze 40 Francs im Monat und ein Rittmeister 80 Francs. Aber was das schlimmste ist, er bekommt sie nicht einmal. So darf man sich denn nicht wundern, wenn selbst der türkische Offizier für ein Bakschisch nicht unempfänglich ist und sich bestechen läßt, wo und wie er kann. Ohne Geld kann auch der türkische Offizier trotz seiner geringen Ansprüche nicht leben: bleibt der Staat ihm das Geld schuldig, so nimmt er es, wo er kann. . . . Ich erhielt eines Tages die Erlaubnis, in Damaskus dem Exerzieren in einer Kaserne zusehen zu dürfen. Man übte Griffe. Die Leute standen in zwei Gliedern, aber vom Stillstehen war keine Rede, alle rührten sich beständig, sahen sich um, flüsterten miteinander und taten, was sie wollten. Vor der Front aber stand ein alter Leutnant von wenigstens 50 Jahren mit schneeweißem Haar und Bart. In dem Alter noch Leutnant zu sein und die totsichere Gewißheit zu haben, es nie weiter zu bringen und immer mit 40 Francs pro Monat leben zu müssen, ist etwas, was ich mir einfach nicht ausdenken kann. Ich bekam entsetzliches Mitleid mit dem Armen und mußte an mich halten, um ihm nicht vor der Front ein paar Francs in die Hand zu drücken. Und außerdem lag es mir auf den Lippen, ihm den guten Rat zu geben, seine Uniform doch einmal zu Spindler zum Reinigen zu bringen. Armer Teufel! Seine Füße in gestopften wollenen Strümpfen steckten in ausgetretenen ledernen Morgenschuhen, unter den Rockärmeln sah ein nicht ganz sauberes Wollhemd hervor, keine weißen Manschetten, nicht einmal die bei unseren Leutnants auf den Tod verpönten Röllchen, kein weißer Kragen, der zwar auch bei uns verboten ist, aber trotzdem oder gerade deshalb beständig getragen wird, keine Handschuhe, kurz ein geradezu traurig stimmender Anblick. Und traurig klang auch seine Stimme, so müde und abgespannt, daß man deutlich merkte, er kommandiere nur, weil er es mußte. Um das Korrigieren kümmerte er sich denn auch nicht, das überließ er einem Unteroffizier, der mit einer brennenden Zigarre im Munde daneben stand und gelegentlich einem Kerl grob wurde.”


Jahrgg. 1904, Nr. 41, Seite 12 von Donnerstag, 13.Oktober 1904

Literatur.

Freiherr v. Schlicht und Roda Roda.

Frau Helenes Ehescheidung. Von Roda Roda. Oesterreichische Verlagsanstalt. Wien 1904. 185 S., Kr. 2.
Der Mann mit dem eisernen Finger. („Soldatengeschichten”: 1. band). Von Roda Roda. Oesterreichische Verlagsanstalt. Wien 1904. 186 S., Kr. 2.
Der Gardestern. Humoristischer Roman von Freiherrn v. Schlicht. Stuttgart 1904. Deutsche Verlagsanstalt. 274 S., Mk. 3,50
Die Fahnenkompagnie und andere Militärhumoresken. Vom Freiherrn v. Schlicht. München 1904. Albert Langen. 158 S.
Der Lügenmajor und andere Militärhumoresken. Vom Freiherrn v. Schlicht. (Kleine Bibliothek Langen, Band 71.) München 1904. Albert Langen. 132 S., Mk. 1,-

Drei neue Bände Schlicht, zwei neue Bände Roda Roda — die beiden Herren gleichen sich zumindest in ihrer Fruchtbarkeit. Auch noch in manchem anderen. Beide Autoren kommen aus der militärischen Karriere, werden von ordnungsliebenden Menschen in die Klasse IIIa, Humoresken, Unterabteilung Militärhumoresken, eingereiht, und beide verdanken zunächst ihrer Mitarbeiterschaft an dem genialsten modernen Witzblatt, am „Simplizissimus”, ihre Einführung in die wirkliche Literatur, nämlich in jene Literatur, die tatsächlich gelesen und besprochen wird. Nun aber dürften die Vergleichsmomente bald erschöpft sein. Denn wollen wir nicht allein nach zufälligen Aeußerlichkeiten urteilen, sondern direkt auf das Herz und die Nieren losgehen, so möchten wir unseren k. u. k. Roda Roda dem preußischen Grafen und Talmifreiherrn doch gewaltig vorziehen. Wir glauben nicht, daß uns patriotische Empfindungen blind machen.

Ein Vergleich mit Malern: Manche Künstler gewinnen ungemein, wenn man eine ganze Reihe ihrer Werke nebeneinander hängt; man erkennt dann erst aus der Masse der Details die persönliche Note, der Reichtum ihrer Kunst tritt sinnfällig in Erscheinung. Andere Künstler zerstören durch eine Kollektivausstellung ihren guten Namen; die Serie ihrer Bilder verrät das Manierierte, die Armut an Erfindung, an Motiven. Zu den Künstlern dieser zweiten Artung gehört zum Beispiel Gabriel Max; wer zehn Gabriel Max nebeneinander gesehen hat, kann diese theatralisch aufblickenden großen Augen, die aus allen seinen Bildern herausblicken, nicht mehr ertragen, ohne im Gedärm Unbehagen zu verspüren.

Und zu dieser zweiten Artung möchte ich unter den Schriftstellern Herrn v. Schlicht zählen. Liest man hie und da eine seiner Humoresken, gefällt sie nicht übel. Sie sind flott erzählt und mit jenem trockenen Humor, der nicht leicht seine Wirkung verfehlt. Liest man aber so ein Dutzend dieser Sachen hintereinander, so empfindet man ein förmliches Unbehagen. Man erkennt die trostlose Oede des Themas. Immer wieder werden dieselben paar Figuren wie hölzerne Schachfiguren durcheinander geschoben, immer dieselben Situationen herbeigeführt, immer wird mit technisch allerdings sehr vollkommenem Geschick eine armselige Pointe sorgfältig aufgespart und aufgebauscht . . . . und wie literarisch wertlos im Grunde diese ganze Kunst ist, verrät sich sofort, wenn Herr v. Schlicht sein engumschriebenes Feld verläßt und größere Formen füllen will. Wir denken an das erschrecklich platte Lustspiel „Im bunten Rock”, wir denken an die als Roman recht unbedeutenden „Erstklassigen Menschen” und wir denken an den oben genannten Roman „Der Gardestern”, der sich in keiner Weise über leichteste Familienblattliteratur erhebt.

Roda Roda ist uns allerdings den Beweis, daß er auch größere Formen zu bewältigen versteht, noch schuldig. Wir besitzen von ihm ein sehr gut gearbeitetes Drama, „Dana Petrowitsch”, das aber als Einzelleistung kein rechtes Urteil zuläßt. Wir können in dieser Beziehung vorläufig bloß Hoffnungen pflegen (wiewohl ja Ludwig Richter einer unserer göttlichsten deutschen Künstler bleibt, trotzdem wir keine einzige große Schwarte von ihm besitzen und wiewohl Roda Roda noch ein Klassiker werden kann, ohne jemals Erzählungen von mehr als 300 Druckzeilen niedergeschrieben zu haben!) Seine nun vorliegenden Novellenbände „Der gemütskranke Husar” in der Seidelschen Militärbelletristischen Bibliothek, „Die Sommerkönigin” im Wiener Verlag und die nun erscheinende Reihe in der Oesterreichischen Verlagsanstalt lassen unbedenklich den Vergleich mit jenen Malern zu, die bei Kollektivausstellungen nur gewinnen. Wenn Schlicht mit seinen Pointen furchtbar sparsam ist und nicht lange genug von seiner jedesmaligen Einen Pointe leben kann, so erscheint neben ihm Roda Roda als Grandseigneur, der verschwenderisch seinen Witz und seinen Humor spielen läßt, einen schier unerschöpflichen Reichtum an Motiven auf kleinstem Raume vor uns ausschüttet und sich doch niemals auszugeben scheint.

Und dann, Schlicht-Baudissin ist Humorist und nichts als Humorist in des Wortes engster Bedeutung. Roda Roda aber ist daneben auch noch Poet, ein ganz echter Dichter. Man lese nur die Geschichte, die dem Bande „Der Mann mit dem eisernen Finger” den Titel gab. Da ist kein „Witz”, keine Pointe, nicht die Spur einer Pointe, und es dürfte kaum jemand diese Kleinigkeit lesen können — nicht viel mehr als hundert Zeilen, Ihr Herren Literarhistoriker mit der Elle in der Hand! — ohne innerlich gepackt zu werden, wenn da der alte Feldmarschalleutnant mit dem als Werkelmann herumziehenden Veteranen zusammen alte Radetzkysche Kriegslieder voll grotesken Kriegshumors singt. . . .

Und da wären wir nun gar versucht, hinaus ins Große zu schreiten: Schlicht, ein Vertreter spezifisch preußischer Soldatenweltanschauung (trotz der „Erstklassigen”), und Roda Roda, der Sohn der Pußta — sein Vater war Kürassierwachtmeister, trug die goldene Tapferkeitsmedaille und wurde später Landwirt in Ungarn und in Slawonien — der Vertreter österreichischer, südlicher, weicherer, reicherer, gemütvollerer Soldatentradition . . . . Aber wir geraten schon zu sehr aus dem Rahmen einer kleinen Besprechung, die ja nichts anderes will, als in noblerer Form sagen: Herrrein spaziert, meine Herren, und — leset selber!           C. M. D.


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