„Das Liebesmanöver”

Lustspiel in drei Akten

von

Curt Kraatz und Freiherr von Schlicht

 

 

Aufführung am 13., 26.Nov., 14. Dez. 1903 und am 14.5.1904
am Stadttheater zu Riga


Besetzungsliste:

von Velsen, Oberst eines Infanterie-Regimentes
Katharina, seine Frau
Elli, seine Tochter
von Velsen, Major a.D.
Leontine von Breitenbach
Cäcilie, ihre Tante
Ernst von Winterstein, Oberleutnant
Curt von Winterstein, Kadett
Exzellenz von Koßwitz
Dr. Erich von Osten
Schröder, Bursche bei Oberst von Velsen
Kapellmeister
Ordonnanz
Erster Soldat
Zweiter Soldat
Dritter Soldat
Spielleitung:




Hans Fender
Frl. Herter
Frau Kannée
Bruno Harprecht
Ellen Roland, Ella Eckelmann-Petersen a.G. am 14.5.04

Leopold Saar







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„Düna-Zeitung” vom 12.11.1903
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„Düna-Zeitung” vom 25.11.1903
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„Düna-Zeitung” vom 12.12.1903
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„Düna-Zeitung” vom 13.5.1904

„Düna-Zeitung” vom 12.11.1903:

Aus dem Bureau des Stadttheaters. Morgen geht die erste Aufführung des Lustspiels „Liebesmanöver” in Szene. Abonnementsvorstellung B. 23.

„Düna-Zeitung” vom 15.11.1903:

Stadttheater. Die Militärhumoresken des Freiherrn v. Schlicht sind als amüsante und leichte Lektüre bestens bekannt und so bietet denn sein neuestes Bühnenwerk, „Liebesmanöver”, bei dem ihm Kurt Kraatz wohl mehr für das Technische Assistenz geleistet hat, alle Vorzüge seiner belletristischen Schriften. Kurz gesagt, ist es eines der besten Lustspiele, das man in den letzten Jahren gesehen hat und wer sich ein paar Stunden harmlosen Genusses verschaffen will, der gehe hin, höre und schaue. Gespielt wurde augenscheinlich mit Lust und Liebe. Alle Darsteller waren ganz am Platze und vorzüglich bei Laune, angefangen von Herrn Fender als dem alten Haudegen a. D., der an der Majorsecke gescheitert und daher etwas grimmig und verbissen war, mit dem aber in seinem köstlichen Toast die Berufsbegeisterung schließlich durchgeht, bis auf den niedlichen Kadetten, den Frl. Roland sehr nett gab. Und dazwischen die famose Tante „Käkilie” (Frau Kannée), der schneidige Leutnant von Winterstein des Herrn Harprecht, der nicht weniger famose (in Keilschrift geschrieben!) Reserveleutnant des Herrn Saar, die schöne Leontine des Fräulein Herter (besonders hübsch ist die Szene mit der Konduitenliste) und andere mehr — alle wußten sich in die humorvollen und oft recht feinen Situationen mit bester Wirkung zu finden. Ein voller Lustspielerfolg, wohl verdient und warm zum Ausdruck gebracht.

„Düna-Zeitung” vom 11.5.1904:

Aus dem Bureau des Stadttheaters.
Am Freitag tritt Ella Eckelmann-Petersen als Kadett Kurt v. Winterstein in dem Lustspiel „Liebesmanöver” auf. Die Künstlerin hat mit dieser Rolle am Mannheimer Hoftheater einen großen Erfolg gehabt und war es hauptsächlich ihr zu verdanken, daß das Stück dortselbst ca. 15 Aufführungen im Laufe des vergangenen Winters erlebte.

„Rigasche Rundschau” vom 13.5.1904:

Aus dem Bureau des Stadttheaters wird uns mitgeteilt: Morgen tritt Ella Eckelmann-Petersen in einer sogenannten Hosenrolle, als Kadett von Winterstein in dem Lustspiel „Liebesmanöver” auf. Wie gut der Künstlerin derartige Rollen liegen, ist von früher her wohl noch bestens bekannt. In Mannheim schoß Frau Eckelmann-Petersen mit dem Kadetten von Winterstein den Vogel ab und waren die vielen Wiederholungen von „Liebesmanöver” hauptsächlich ihr zu danken. In der Rolle des Reserveleutnants tritt Herr Saar morgen zum letzten Mal in Riga auf.

„Düna-Zeitung” vom 15.5.1904:

Stadttheater. Frau E. Eckelmann-Petersen setzte gestern als Kurt von Winterstein im „Liebesmanöver” ihr Gastspiel fort. Das Stück, eine Kompaniearbeit der Herren Kraatz und von Schlicht, ist inhaltlich bekanntlich recht unbedeutend. Immerhin hat der Theaterbesucher, wenn so flott gespielt wird wie gestern, einen genußreichen Abend und reichliche Gelegenheit sich tüchtig auszulachen. Frau E. Petersen gab den Kadetten mit unnachahmlicher Grandezza und wußte andrerseits so feine, gemütvolle Töne zu treffen. daß sie, besonders im letzten Akte, das Publikum zu heller Begeisterung hinriß.

Trefflich wurde die liebenswürdige Künstlerin von unseren Schauspielern unterstützt, unter denen wir besonders die Leontine des Frl. Herter sowie die prächtigen Figuren des verabschiedeten Majors und des Dr. von Osten, gespielt von den Herren Fender und Saar, hervorheben.


Aufführung durch die „Liebhaberbühne” des Deutschen Vereins in Riga.

am 9.Oktober 1911



„Rigasche Rundschau” vom 9.9.1911:

„Liebhaberbühne” (Dramatische Sektion „Liebhaberbühne” des Deutschen Vereins in Livland, Ortsgruppe Riga.) Auf der gestern stattgefundenen Generalversammlung wurden für die Spielsaison 1911/12 die Vorstandsmitglieder und zwar die Herren: Alexander Kühlström (Instruktor, zugleich auch stellv. Präses), Richard Rosenthal (Hilfsinstruktor) und Alphons Knorr (Kassaführer) wiedergewählt; neu wurden in den Verein die Herren: stud.rer.merc. Martin Ehrhardt (Sekretär), Walter v. Wistinghausen (Archivar) und Egon Hagen (Delegierter der aktiven Mitglieder der „Liebhaberbühne”) gewählt. Die dramatische Sektion, die momentan über 31 darstel­lende Mitglieder verfügt, eröffnet ihre neue Saison Sonnabend, den 8.Oktober c. im Rigaer Kaufmännischen Verein mit dem dreiaktigen Militärlustspiel „Liebes-Manöver” von Curt Kraatz und Frhr. von Schlicht und wird bei dieser Feier auch sämtliche Mitglieder des Vereins beschäftigen. Die Spelleitung liegt in den Händen einer künstlerischen Kraft.

„Rigasche Rundschau” vom 7.10.1911:

„Liebhaberbühne” (Dramatische Sektion „Liebhaberbühne” des Deutschen Vereins in Livland, Ortsgruppe Riga.) Auf die Eröffnungsfeier der „Liebhaberbühne”, die morgen, Sonnabend, den 8.Oktober 1911, präzis 9 Uhr abends, in den Räumen des Rigaschen Kaufmännischen Vereins stattfindet, lenken wir nochmals die Aufmerksamkeit userer Leser. Zur Aufführung gelangt, wie bereits mitgeteilt, das wirkungsvolle Lustspiel „Liebes-Manöver” von Kraatz und Schlicht, von einer künstlerischen Kraft einstudiert. Eingeleitet wird das Fest mit einem Prolog, der von einem Vereinsmitgliede gedichtet worden ist, während den Schluß des Programms der Tanz bildet. Während der Tanzpausen findet noch ein „Ueberbrettl” statt. — Der Vorverkauf der Eintrittskarten à 1 Rbl. (reservierter Platz von der 1.—5. Reihe) und 75 Kop. findet noch bis morgen 5 Uhr nachmittags im Bureau des Deutschen Vereins (Anglikanische Straße Nr. 5) statt; ebenso sind am Abend der Feier Billette an der Kasse des Kaufmännischen Vereins und zwr ab 8½ Uhr abends erhältlich. Zum Schluß sei noch bemerkt, daß auch Nichtmitglieder des Deutschen Vereins zum Fest Zutritt haben.


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© Karlheinz Everts