„Das Liebesmanöver”

Lustspiel in drei Akten

von

Curt Kraatz und Freiherr von Schlicht

Aufführung im Kurtheater zu Kreuznach

am 1.Juni 1904


Besetzungsliste:

von Velsen, Oberst eines Infanterie-Regimentes
Katharina, seine Frau
Elli, seine Tochter
von Velsen, Major a.D.
Leontine von Breitenbach
Cäcilie, ihre Tante
Ernst von Winterstein, Oberleutnant
Curt von Winterstein, Kadett
Exzellenz von Koßwitz
Dr. Erich von Osten
Schröder, Bursche bei Oberst von Velsen
Kapellmeister
Ordonnanz
Erster Soldat
Zweiter Soldat
Dritter Soldat
Spielleitung:

Herr Fiedler
Frl. Stolzenfels
Frl. Oskar
Herr Liebscher
Frl. v.Stahl-Bünau
Frl. Stein
Herr Schneider
Frl. Wolter
Herr Rüger
Herr Marsan
Herr Katz

Herr v.d.Berghe



Herr Marsan


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„Kreuznacher Zeitung” vom 31.5.1904
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„Kreuznacher Zeitung” vom 1.6.1904

„Kreuznacher Zeitung” vom 3.Juni 1904:

Kurt Kraatzs und Freiherr v.Schlichts Lustspiel-Novität „Liebesmanöver” brachte das Kurtheater am Mittwoch mit durchschlagendem Heiterkeitserfolg zur Vorführung. Was wir gelegentlich der ersten Darstellung im Winter gesagt haben, trifft auch heute wieder zu. Ohne viel Interessantes und ohne ein greifbares Ideal zu bringen, dient der Schwank lediglich der Unterhaltung, und wer sich einige heitere Stunden verschaffen will, findet sie hier um so vollkommener je besser die einzelnen Darsteller den Wert ihrer Figuren zu erfassen vermögen. In dieser Beziehung stand die Aufführung auf voller Höhe. Herr Ernst Fiedler hätte seinen Oberst v.Velsen noch wirkungsvoller gestalten können. Herr Liebscher, der den verabschiedeten Major und Bruder des Obersten zeichnete, traf diesen in allen Nuancen vorzüglich. Des Obersten Frau führte Fräulein Stolzenfels mit gutem Geschick vor. Eine reizende Verkörperung sicherte Fräulein Margareta Oskar der Partie der verliebten Elli, die der jungen Künstlerin erneut Gelegenheit verschaffte, ihr vielversprechendes Talent zu betätigen. In Spiel wie Diktion bot sie eine hübsche Leistung. Ihren Partner, den Dr. Erich v.Osten, den „schneidigen” Reserveleutnant traf Herr Cyrill Marson in seiner ganzen schüchternen Unbeholfenheit sehr gelungen. Sehr gut vertreten war auch das zweite Liebespaar, Leontine und v.Winterstein, durch Frl. Käte von Stahl-Bünau und Herrn Franz Schneider. Beide legten auch hier gute Proben ihrer Künstlerschaft ab. Nicht vergessen bleiben darf der kleine Kadett v.Winterstein, der in Frl. Mimie Wolter eine sehr temperamentvolle und reizende Vertretung fand. Die übrigen Partien sind Nebenrollen; deren Vermittlung war durchweg gut. Auch das Gesamtspiel wies keine nennenswerten Lücken auf.


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© Karlheinz Everts