„Das Liebesmanöver”

Lustspiel in drei Akten

von

Curt Kraatz und Freiherr von Schlicht

Aufführung im Stadt-Theater zu Iserlohn

am 1., 7. Jan. 1904, 1., 13.Okt. 1905

Gastspiel in Hohenlimburg am 3. Okt. 1905

Vorstellung für die Angehörigen der Firma Basse & Selve, Altena, am 21.Okt. 1905


Besetzungsliste:

  Okt. 1905

von Velsen, Oberst eines Infanterie-Regimentes
Katharina, seine Frau
Elli, seine Tochter
von Velsen, Major a.D.
Leontine von Breitenbach
Cäcilie, ihre Tante
Ernst von Winterstein, Oberleutnant
Curt von Winterstein, Kadett
Exzellenz von Koßwitz
Dr. Erich von Osten
Schröder, Bursche bei Oberst von Velsen
Kapellmeister
Ordonnanz
Erster Soldat
Zweiter Soldat
Dritter Soldat
Spielleitung:

Heinrich Winolt
Marie Stänisch
Ellen Gersa
Robert Preuß
Dora Calvo
Agnes Reiff
Walter Neumann
Käthe Waldburg
Ernst Kießling
Valy Arnheim
Edgar Matthias
Willy Borchardt




Heinrich Winolt



„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 30.12.1903

„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 31.12.1903

„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 07.01.1904
 

Iserlohn. 16.Dezbr. (Theater in der Reichshalle.) Am 1. JJanuar 1904 beginnt die Direction Hartenstein u. Seidemann mit ihrem Personal von 26 Personen und einer Anzahl von ca. 24 Novitäten ihre erste diesjährige Winter-Saison. Gleich als erste Vorstellung geht die Lustspiel-Novität „Liebes-Manöver” von Kurt Kraatz und Freiherr von Schlicht in Szene. Betreffs der anderen Vorstellungen verweisen wir auf die Voranzeigen. Abonnentenkarten für Sperrsitz und 1. Platz sind schon von heute an in den bekannten Vorverkaufsstellen und im Theaterlokal selbst zu haben. Nach dem uns vorliegenden Personalverzeichnis sind die Mitglieder des Ensembles zum größten Theil bei guten hauptstädtischen und größten Provinzialbühnen erfolgreich tätig gewesen, so daß man ihren Leistungen mit gespannten Erwartungen entgegensehen darf.
(„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 16.12.1903)

 

Iserlohn. (Theater.) unter der Direction von Hartenstein und Seidemann beginnt in der „Reichshalle” hierselbst am Freitag, 1. Januar, eine neue Serie von Vorstellungen, die sich hoffentlich eines guten Erfolges sowohl nach der künstlerischen wie finanziellen Seite zu erfreuen haben wird. Am 1. Abend gelangt zur Auffführung das 3actige Lustspiel „Liebesmanöver” von Curt Kranz und Frhr. v. Schlicht, am Samstag das sensationelle Drama „Zapfenstreich” von Franz Adam Beyerlein. Bei der günstigen Bahnverbindung mit der Umgegend wird hoffentlich auch von dort theaterliebendes Publicum nicht fehlen.
(„Der Gemeinnützige” vom 02.01.1904)

 


„Neue Hohenlimburger Zeitung” vom 30.09.1905

Hohenlimburg, 27 September 1905. Noch einige Tage — und wir werden das erste Lustspiel des Iserlohner Stadttheaters hier im Bentheimer Hof über die Bretter gehen sehen. Als Première ist gewählt „Liebesmanöver”, ein entzückendes Lustspiel, dem die Posse Papageno, bei der alle Register des Witzes und Ulks gezogen sind, folgen wird. — Im Ganzen sind 13 Vorstellungen vorgesehen; davon wird eine, ein Gastspiel der Tegernseer, am 21. Oktober außer Abonnement stattfinden. Die übrigen Theaterabende finden am 3., 10., 21., 31. Oktober, am 9., 14., 23., 28. November und am 5., 14., 19., 28. Dezember statt.
(„Neue Hohenlimburger Zeitung” vom 28.09.1905)

Hohenlimburg, 5.Oktober. (Das Stadttheater auf Reisen.) Die erste auswärtige Vorstellung des Iserlohner Theater-Ensembles fand sm Dientag Abend in Hohenlimburg bei starkem Besuche (sogar einige Mitglieder der fürstlichen Familie waen anwesend) statt. Gegeben wurde „Liebesmanöver” und die Vorstellung hatte einen vollen Erfolg, erfreulicherweise namentlich nach der materiellen Seite hin. Hoffentlich bleiben die Hohenlimburger so im Zug! Der Rezension der „Neuen Hohenlimburger Ztg.” entnehmen wir folgende Stellen: „Was die Darstellung betrifft, so ist, obschon der ersten Vorstellung nur eine 8-tägige Probezeit vorangegangen war, nur lobenswertes zu verzeichnen. Das Zusammenspiel war überaus flott und ließ erkennen, daß sämtliche Darsteller bei der Sache waren, um somit ein abgerundetes Ganzes zu schaffen. . . . Wir schließen unsern Bericht zusammenfassend dahin, daß wir den Iserl. Theaterverein beglückwünschen können zur Gewinnung einer solchen schöpferischen Kraft, wie es der Theaterdirektor Winter ist. Unter seiner Leitung dürfte Iserlohn noch manchen genußreichen Theaterabend haben, an denen auch wir in unserer Weise partizipieren und zu denen wir dem Theaterverein stets ein volles Haus von Herzen wünschen.” — Heute Abend ist die erste Vorstellung („Cornelius Voß” von Schönthan)in Altena.
(„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 05.10.1905

Bentheimer Hof.

Gastspiel des Iserlohner Stadttheaters.
„Liebesmanöver”

Lustspiel in 3 Aufzügen von Kurt Kraatz und Frhr. v. Schlicht.

Ein nicht volles, aber doch gut besetztes Haus und ein beifallfreudiges, sich aufs beste unterhaltendes Publikum wies die gestrige Eröffnungsvorstellung der Iserlohner Schauspielergesellschaft im Bentheimer Hof auf.

Die Wahl des Lokals ist eine glückliche zu nennen insofern, als ein noch so reizendes Lustspiel, oder was sonst es sein möge, an seiner Wirkung unbedingt einbüßen muß, fehlt der nötige Rahmen dazu.

Es ist nicht einerlei wie der Zuschauerraum sich zur Bühne stellt, der Besucher will Behaglichkeit vorfinden, sein Auge darf nicht beeinträchtigt werden durch Aeußerlichkeiten der betreffenden Räumlichkeit, welche mit einem Theatersaal nicht in Einklang zu bringen sind.

Das Unternehmen, auch hier am Platze eine Theatersaison durch eine Reihe, an bestimmten Tagen, festgelegter Vorstellungen zu schaffen ist noch jung und es bedarf ohne allen Zweifel für die Schaffenden einer solchen vieler Erwägungen und Beseitigung mancherlei Bedenken, um bei den unzulänglichen Mitteln das Publikum zur Beteiligung an dieser Serie von Vorstellungen willfährig zu machen, soll nicht schon von vornherein die Lebensfähigkeit des Unternehmens in Frage gestellt werden.

Nach der Gestaltung des gestrigen Abends dürfen wir annehmen, daß der Iserlohner Theaterverein auf eine n och bessere Beseitigung für die Folge rechnen darf.

Wir kommen nin zu dem Lustspiel selbst und deren Darsteller.

Die gestrige Novität ist ein Lustspiel, oder eigentlich mehr noch ein Schwank, wie derer schon zu Dutzenden über die Bühnen gegangen sind, in welchem nach Entwirrung mehr oder weniger geschickt geschürzter Verwicklungen und Mißverständnisse, es am Schlusse zu der ersehnten Verlobung kommt.

Wie nun ein solches „Manöver” ausgeführt werden muß, hier etwas neues zu schaffen, darin liegt für den Dichter der Kern der Sache,

Alle diese Personen, von der Exzellenz herab bix zum Kadetten und von der komischen Alten bis zum Backfisch haben längst das Heimatrecht auf der Bühne gefunden und haben stets noch ihre Zugkraft bewahrt, vor allem wenn dabei die Uniform reich lich vertreten ist. Diese kurzen Anführungen über das „Liebes-Manöver” nögen genügen; den Inhalt ausführlich wieder zu geben würde zu weit führen, genug sie „kriegen” sich.

Was die Darstellung betrifft, so ist, obschon der ersten Vorstellung nur eine 8-tägige Probezeit vorangegangen war, nur lobenswertes zu verzeichnen. Das Zusammenspiel war überaus flott und ließ erkennen, daß sämtliche Darsteller bei der Sache waren, um somit ein abgerundetes Ganzes zu schaffen.

Die Hauptrollen lagen in den Händen von Käthe Waldburg, „Kadett” eine allerliebste, frische Leistung, wobei allerdings nicht unerwähnt bleiben darf, daß die sogen, „Hosenrollen” durchgängig dankbar sind. (Unerfindlich ist, weshalb die Dichter dem Kadetten so viele französische Brocken in den Mund gelegt haben, vor 30 Jahren war solches wohl angebracht, jetzt sollte dieses aber nicht mehr üblich sein.) Ebenbürtig derselben zur Seite stand Robert Preuß als Major a. D. v. Velsen und jovialer Onkel, allerdings will es und scheinen, daß an manchen Stellen etwas mehr Ruhe im Spiel der Hände angebracht sein würde. Weiter zum Erfolge der Aufführung trugen bei und sind lobend zu erwähnen Walter Neumann als nach jeder Richtung hin sympathischer Oberleutnant und dessen Partnerin Dora Calvo als Leontine v. Breitenbach, deren Spiel auf eine feinsinnige und intelligente Künstlerin schließen läßt. Das schüchterne Liebespaar Dr. v. Osten und Elli fand eine treffliche Wiedergabe durch Valy Arnheim und Ellen Gersa. Eine köstliche Tante Cäcilie war Auguste Reiff. Die kleinen Rollen waren in besten Händen von Heinrich Wienold (Oberst v. Velsen), welcher gleichzeitig auch die Spielleitung führte, sowie Marie Stähnisch (Frau Oberst), Ernst Kießling (Exzellenz von Koßwitz) und Willy Borchardt (Ordonnanz). Die Ausstattung war zufriedenstellend.

Wir schließen unsern Bericht zusammenfassend dahin, daß wir den Iserl. Theaterverein nur beglückwünschen können zur Gewinnung einer solchen schöpferischen Kraft, wie es der Theaterdirektor Winter ist.

Unter seiner Leitung dürfte Iserlohn noch manchen genußreichen Theaterabend haben, an denen auch wir in unserer Weise partizipieren und zu denen wir dem Theaterverein stets ein volles Haus von Herzen wünschen.
(„Neue Hohenlimburger Zeitung” vom 05.10.1905.)



„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 30.09.1905

„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 26.09.1905

„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 07.10.1905


„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 14.10.1905

Iserlohn., 30.Sept. (Stadttheater.) Am morgigen Sonntag wird unser Stadttheater mit einer Novität, welche ihren Siegeszug über alle grö0eren Bühnen angetreten hat, eröffnet. Kurt Kraatz und Freiherrn von Schlicht's reizendes Lustspiel „Liebesmanöver” wird gegeben, und wird auch bei uns, wie an allen Bühnen, einen großen Lacherfolg erzielen. Die Direktion hat die Neuerung getroffen, daß in den hiesigen Tageszeitungen ein ständiges Wochen-Repertoir erscheint und zwar stets an einer bestimmten Stelle. Auch sind an verschiedenen Stellen der Stadt geschmackvolle zetteltafeln angebracht, an denen, wie an den öffentlichen Anschlagsäulen , frühzeitig die Theaterzettel veröffentlicht werden.
(„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 30.09.1905)

Iserlohner Stadttheater.

(Eröffnungsvorstellung.)

„Liebes-Manöver”, Lustspiel in 3 Aufzügen von Kurt Kraatz und Frhrn. von Schlicht. Spielleiter Heinr. Winold.
(„Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung” vom 02.10.1905 -
Qualität der Rezension: fast unlesbar.)

Iserlohner Stadttheater.

Privat-Vorstellung in
Firma Basse & Selve, Altena, am 21.Okt. 1905

Altrna, 23. Okt. Vergangenen Samstag Abend fand im Saale des Markaner auf Kosten des Herrn Geheimrat Selve eine Extravorstellung der augenblicklich hier gastierenden Gesellschaft des Herrn Direktors Hans Winter für die Angehörigen der Firma Bass & Selve statt, und zwar hatten zu derselben die Jubilare, die länger als 20 Jahre in Dienbsten der Firma stehenden Arbeiter, die Mitglieder der besonderen Komnnissionen und Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr mit ihren Angehörigen Zutritt, Zut Aufführung gelangte das militärische Lustspiel „Liebes-Manöver” von Curt Kraatz und Freiherrn v. Schlicht, das vor vollbesetztem Hause flott über die Bühne ging und bei dem Publikum begeistert Aufnahmne fand. Wie wir hörten, sollen demnächst noch einige weitere Vorstellungen folgen, zu welchen außer den älteren Arbeitern die Mitglieder des Gesangsvereins und des Turnvereins Zutritt haben sollen. Es ist doch anzuerkennen, daß Herr Gehimrat Selve den Leuten, die seit langen Jahren treu zu ihm und seiner Firma stehen und den Vereinen, die für die Firma und im Sinne derselben wirken, auch durch Gewährung guter Theater­vorstellungen seine Anerkennung zu Teil werden läßt.
(„Altenaer Kreisblatt” vom 24.10.1905.)


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© Karlheinz Everts